Dienstag, 31. Januar 2017

Strahan - World Heritage Area

Der Wecker klingelt heute unurlaublich früh. Bereits 6:30 scheuchen wir uns in die Duschen, denn wir haben eine Verabredung mit dem Harbour Master. Eigentlich "der" Harbour Master, denn dabei handelt es sich um einen Katamaran, mit dem wir heute den Macquarie Harbour erkunden wollen.
Beim Morning Tea (ein Heißgetränk plus Muffin) düsen wir bei guten 400 l/h Treibstoffverbrauch zum Hells Gate, der schmalen Einfahrt in den riesigen Naturhafen. Der Name stammt von ab 1824 ankommenden Sträflingen, die ihre Strafe auf Sarah Island verbüßen sollten.
Auf Sarah Island machen wir später auch Halt, und werden von einem Guide über das kleine Eiland begleitet. Der erzählt ziemlich klasse von den Bedingungen der wohl übelsten Strafkolonie seiner Zeit und wie die Gefangenen und ein Meister-Schiffbauer es schafften, daraus eine bei den Sträflingen sehr begehrte Strafkolonie und gleichzeitig die damals produktivste Schiffswerft ganz Tasmaniens zu machen.
Weiter geht's bei ganz langsamer Fahrt in den Gordon River, der sich als drittlängster Fluß Tasmaniens ausschließlich durch die Wildnis schlängelt. Wir werden mit Buffet lecker verköstigt und genießen die mittlerweile vermehrt scheinende Sonne an Deck. Am Punkt, bis zu dem kommerzielle Schiffe fahren dürfen, schließt sich noch ein kleiner Walk durch den Regenwald an, an dem die Erzählungen und Erklärungen zur sagenhaften Huon Pine, die hier zu finden ist, einen runden Abschluss finden.
Zurück an Land gibt's nochmal ein Heißgetränk, bevor wir uns zurück zum Camper, und mit diesem dann auf den Weg ans offene Mehr machen. Warm ist anders und winden tut es hier an der Küste gehörig. Also halten wir es nicht sooo lange aus, und wir kehren wieder rechtzeitig vorm einsetzenden Regen zurück auf den Campingplatz.





Montag, 30. Januar 2017

Strahan - Ein Sommertag wie in Schleswig-Holstein

Das Wetter gestern, mit seinem durchweg strahlend blauen Himmel und ohne eine einzige Wolke den ganzen Tag lang, ließ wirklich nicht erwarten, dass wir heute einen so verregneten Tag haben werden. Aber so ist kam es trotzdem. Sprühregen wechselt sich zunächst mit richtigem Regen ab, was den Vorteil hat, dass wir unser Frühstück auf dem Bett gemütlich ausdehnen. Wir haben ja heute auch nichts Konkretes vor. 
Irgendwann können wir immerhin vom Wohnzimmer ins Cockpit wechseln, ohne vollkommen nass zu werden. Und so fahren wir erstmal zur Tourist Info im Ort, um den morgigen Tag zu buchen.  Anschließend beobachten wir die vorbeiziehenden Regenschauer gemütlich aus dem Café heraus. Wir bummeln durch das Zentrum und die Sägemühle. Der Einkauf wird auch erledigt. Der Outlook vom Water-Tower Hügel ist toll, auch wenn man nicht so sehr viel sieht.
Ein weiteres Heißgetränk flößt uns genug Motivation ein, um einen Regen-Regenwald-Walk beginnend vom People's Park zu machen. Ziel sind die Hogarth Falls. Bei den Foto-Stopps werden wir regelmäßig von Mücken attackiert. Aber nicht mit uns, wir sind bestens präpariert!




Sonntag, 29. Januar 2017

Strahan

Hui, war das heute Nacht kalt. Beim Aufstehen zeigt das Thermometer satte 6 Grad an - und da scheint die volle Sonne bereits zwei Stunden vom strahlend blauen Himmel. Nach heißer Dusche können wir unser Frühstück im Sonnenschein genießen und werden herrlich aufgewärmt...und so wird es auch den ganzen Tag bleiben.
Anschließend geht's los nach Strahan (übrigens ganz anders gesprochen als man so meinen würde ;-) ). Der Weg windet sich heute permanent die Berge hoch und runter. Oft durch Wald, dann mal wieder über mit Button Gras bewachsene Ebenen. Als wir an der Abfahrt zum Lake St. Claire vorbeikommen, beschließen wir kurzerhand einen Abstecher dorthin zu machen - der kommt uns unbekannt vor. Als wir ein paar Kilometer später an der Visitor Information anhalten, wird uns klar: Hier waren wir beim letzten Mal auch. Diesmal machen wir allerdings keinen Walk. Stattdessen genießen wir ein Heißgetränk mit Blick auf den See umgeben von unglaublich nervenden Fliegen.
Später halten wir bei zwei Gelegenheiten, und wandern zunächst zum Donaghys Hill Lookout mit toller Sicht ins Tal und auf die umliegenden Berge. Bei einem anschließenden Stopp spazieren wir dann noch zu den Nelson Falls, wo wir von Mücken attackiert werden.
Noch ein paar Kilometer weiter und mal wieder einen Berg hoch, gibt es eine Aussichtsplattform, von der man in den ehemaligen Kupferabbau-Kessel in der Nähe von Queenstown blicken kann. Mittlerweile ist der Kessel mit Wasser gefüllt und erinnert ein wenig an einen Kratersee.
Nachdem wir auf der anderen Seite des Berges im Tal der Stadt Queenstown einen Mini-Besuch abgestattet haben, geht's erneut den Berg hoch und später wieder runter - diesmal allerdings sind wir am Ziel in Strahan, das idyllisch direkt am Macquarie Harbour liegt.



Samstag, 28. Januar 2017

Tarraleah

Anders als gestern und am Feiertag davor, ist komischerweise in den Duschen deutlich weniger Betrieb. Auch insgesamt herrscht eine viel größere Ruhe auf der Camp Site. Nachdem wir bisher noch gar keine anderen Deutschen identifiziert hatten, reihten sich gestern links ein allein reisender Berliner (großer Camper mit Berliner Nummernschild) und rechts ein Paar aus dem Schwäbischen ein.
Die sich noch hinter den Wolken versteckende Sonne treibt uns zu einem Rekord. Die Russell Falls gehen als die von uns am häufigsten besuchten Wasserfälle in die bisherige Geschichte ein. Ja, ja, Fotografen haben einen Knall ;-)
Wir machen uns auf den Weg nach Tarraleah. An der ersten Kreuzung hinter dem Nationalpark hatte uns schon bei der Anfahrt eine Beerenfarm angelacht. Kurzerhand halten wir an und inspizieren die Angebote. Das leckere selbstgemachte Beereneis und gemütliches Sitzen bleiben uns zwar verwehrt, aber wir gönnen uns eine Schachtel Boysenbeeren. Die Beeren sind ganz schön groß, saftig und wirklich lecker.
Auf dem weiteren Weg machen wir noch einen kleinen Anstecher nach Hamilton (da hat alles geschlossen und es gibt auch nichts zu sehen). Anschließend windet sich die Straße die Berge hoch, bis wir irgendwo oben in Tarraleah ankommen. Hier ist die Kopfstation eines der im Gebiet errichteten Hydro-Energiewerke, ein Dorf mit einer Handvoll Einwohner, Schule, Café, Restaurant und Campingplatz. Das winzige Örtchen ist allerdings allerbest gepflegt. An unserem Stellplatz wird uns zu späterer Stunde ein Padymellon, ein kleines Wallaby, also ein kleines Känguru, besuchen.
Am Nachmittag unternehmen wir jedoch noch eine Wanderung zu den Tarraleah Falls, die durch einen immer enger werdenden Waldpfad zu erreichen sind. Den Ausblick stellt eine ziemlich stark schwingende, aber solide wirkende Hängeplattform sicher.





Freitag, 27. Januar 2017

Snow Gum Walk

Heute grüßt uns die Sonne schon früh am Morgen und auch die Temperaturen haben gut zugelegt. Bisher haben wir die Russell Falls nur am Nachmittag gesehen. Zu dieser Zeit ist die Sonne bereits ordentlich gewandert und steht ziemlich genau über den Wasserfällen. Die Photographen wissen: Nicht gut. Da wir diesmal entspannt reisen und erkunden wollen, haben wir Zeit und machen als erstes einen Spaziergang zu Fällen - diesmal steht die Sonne im Rücken!
Zurück vom ersten Ausflug besteigen wir unser mobiles Haus und kutschieren es erneut über die unbefestigte Straße, noch weiter als gestern bis zum letzten Parkplatz im Park, am Lake Dobson. Von hier geht's zu Fuß zunächst um den See und dann immer steiler bergan. Wir passieren auf dem Weg einen Wald aus Snow Gums, also Schnee-Eukalypthen, bevor es wieder ziemlich steinig wird und ein wenig Kletterkunst erfordert wird. Belohnt werden wir mit dem Ausblick am Lake Seal Lookout.
Der gleiche Weg führt uns wieder zurück. Am Lake Dobson machen wir aber noch einen Schlenker und umrunden ihn auf dem Pandani Grove Nature Walk. Der heißt nicht ganz umsonst so. Zwischenzeitlich führt er mitten durch einen Wald aus Panadani - einer Yucca ähnlichen Pflanze, die auch die richtigen Winter hier, mit Eis und Schnee und Geschmodder, mitmacht. Auf der Fahrt zurück halten wir nochmals und machen noch einen Entspannungswalk über die Hochebene - durchs Wombat Moor.
Zurück im Tal gibt's in der Nachmittagssonne nochmal ein leckeres Eis, bevor etwas später das erste Känguru der Saison in der Pfanne landet.



Donnerstag, 26. Januar 2017

Seagers Lookout

Heute ist Australia Day. Zur Feier des Tages schlafen wir erstmal richtig aus. Die Sonne scheint den ganzen Tag zu verschlafen und lässt lieber dicke Wolken und kühle Temperaturen aufziehen.
Das macht uns nichts, wir genießen ein echtes Gourmet-Frühstück mit Fast-Brot, Salami, Smoked Ham, Blue Cheese, Camembert, Marmelade und Honig.
Später als alle anderen, die mehr als nur grillen oder auf dem Fahrrad den Platz hoch- und runterradeln, brechen wir auf. Wir quälen unseren Camper in den Nationalpark hinein, immer den Berg hoch auf unbefestigter, aber gewarteter Straße. Zunächst halten wir am Valley View Lookout und blicken hinab ins Tal. Mit Tempo 30 dauert es, bis wir unser eigentliches Ziel, einen Parkplatz auf halber Strecke, erreichen. Hier auf über 1000m Höhe pfeift ganz schön der Wind und die Temperaturen sind auf 13 Grad gesunken. Dick angeplünnt erklimmen wir den Walk vorbei am Lake Fenton, hoch zum Seagers Lookout.
Auf dem Rückweg halten wir noch kurz am Start des Woodland Walks, der allerdings nur 5 Minuten lang ist. Da mittlerweile Nieselregen eher dauerhaft vorhanden ist, beschließen wir wieder zurück ins Tal zu fahren. Wir spazieren nochmal zurück zum Visitor Information Centre und genießen einen leckeren Chai Latte mit einem Stück "Rocky Road". Die besteht aus Schokolade mit dazwischen befindlichen Marshmallow-ähnlichem Schaumzeugs und Nusstückchen.




Mittwoch, 25. Januar 2017

Mount Field National Park

Nachdem der Wecker schon früh geklingelt hat, geht's zügig zum Camperverleih. Dort tauschen wir den Camper gegen einen anderen, der zwar keine Automatik, aber dafür eine brauchbare Innenaufteilung hat. Auf dem Weg aus der Stadt bringen wir dann unseren Erstausstattungseinkauf hinter uns und bunkern Nahrungsmittel für die nächsten Tage. Schließlich geht's für drei Nächte in den Mount Field NationalPark, und dort ist einkaufen eher schwierig - man könnte auch sagen unmöglich.
Der Weg schlängelt sich so dahin und wir kommen schon kurz nach dem Mittag an. Wir sind ein wenig in Eile, denn morgen ist Feiertag und unsere Erfahrung ist bisher, dass dann etliche Einheimische zu einer Campingtour aufbrechen. Da der Platz bereits beim letzten Mal brechend voll war und nicht reserviert werden kann, sollte frühe Ankunft Erfolg bringen. Das tut es auch und wir können uns einen schönen Platz aussuchen. Nun kann auch alles ausgepackt und verstaut werden. Herrlich!
Nach ein wenig Entspannung brechen wir aber doch noch zu einem Walk auf, der uns zunächst durch Regenwald zu den Russel Falls und den direkt dahinter liegenden Horseshoe Falls führt. Wir haben noch Energie und wandern deshalb noch einmal weiter, bis wir auch die Lady Barron Falls erreichen.
Zurück am Camper geht's an kochen, wobei einige Ausrüstungsmängel auffallen. Der zweite Topf entpuppt sich als Dampfeinsatz und ist entsprechend durchlöchert. So müssen wir uns mit der zu großen Pfanne behelfen. Ärgerlicher Weise will auch eins der beiden Brennerfelder nicht so wie wir. Macht nichts, wir kriegen es auch so hin :-)



Dienstag, 24. Januar 2017

Hobart

Zunächst schlafen wir aus :-) Unser Frühstück genießen wir im Freien, denn glücklicherweise hört der Regen rechtzeitig auf, auf das Autodach zu prasseln. Dafür ist es aber deutlich frostiger und windiger geworden.
Wir machen uns auf den Weg in die Metropole Tasmaniens (ca. 200.000 Einwohner) und finden dank unserer ausgezeichneten Ortskenntnis auch gleich einen Parkplatz.

Unsere Stadttour führt uns am Hafen entlang, über den Salamanca Square mit seinen vielen Pubs, hoch zum auf dem Hüel liegenden Battery Point und zurück in die Elizabeth Street. Dort kehren wir bei Daci & Daci Bakers ein, wo wir zwei unfassbar schokoladige "Le Concorde" sowie zwei wirklich würzige Chai-Latte genießen.

Nachdem Auffüllen der Parkuhr geht's durch die Shopping Streets, wo der zu Hause vergessene Kontaktlinsen-Container besorgt wird (samt überflüssiger Flüssigkeit). Auf dem Rückweg verschlägt es uns geplant zum Hafen, wo bei Flippers Cooked Seafood bereits ein "Captain's Catch" auf uns wartet. Der beinhaltet panierte und frittierte Calamari, Prawns und Blue Grendier sowie Chips, die tatsächlich nur frittiert sind.

Zurück auf dem Campingplatz bereiten wir den Camper schonmal auf den morgigen Wechsel vor und benötigen anschließend einen Tee zum aufwärmen.





Montag, 23. Januar 2017

Tasmanien - Wir sind da!

Nach der Ankunft in Hobart bringt uns ein Taxi zum Camperverleih (Cruisin' Camper). Dort nehmen wir unseren Camper in Empfang. Leider meinte der Verleih es zu gut mit uns und beschert uns ein kostenloses Upgrade auf das neueste Modell. Dumm ist nur, dass bei diesem Modell die Innenaufteilung vollkommen unpraktisch ist. Wir wären gezwungen, tatsächlich jeden Tag das Bett abzubauen und alle Sachen neu zu verstauen. Für die Koffer gibt's auch keinen Stauraum, und wenn das Bett erstmal gemacht ist, kann man den Camper nur per todesmutigem Sprung aus einiger Höhe vom Bett verlassen oder krabbelt hinten aus der Heckklappe (auch noch hoch, da kein Tritt vorhanden), die man allerdings ersteinmal von innen aufbekommen muss.

Immerhin sind die Damen sehr zuvorkommend und wir können ein Downgrade auf das alte Modell arrangieren. Einen Haken gibt es allerdings dabei: Das Auto steht erst Mittwoch morgen bereit.

Nach einem kurzen Einkauf, bei dem wir nur das Allernötigste besorgen, um den Tausch möglichst ohne langwieriges Umladen zu erledigen, finden wir schnell unseren geplanten Campingplatz. Hier erwarten uns 26 Grad, die wir in kurzen Klamotten vor unserem Camper genießen.