Mittwoch, 1. März 2017

Tschüß Tassie

Der Frühstückstisch ist heute nur noch notdürftig gedeckt. Die letzten Reste Marmelade und Honig und eine Scheibe Ham sind noch zu verputzen. Wir lassen uns Zeit, bevor wir den Camper gründlich ausräumen und alle zu verpackenden Sachen aufhäufen.  Der Camper wird wieder zurück gebaut, also aus unserem Permanentbett werden wieder zwei Sitzbänke und ein schwenkbarer Tisch - die Lounge, wie es heutzutage heißt.
Alle Sachen im Koffer nehmen erstaunlich viel Platz weg, aber es passt alles hinein. Ziemlich genau um 12:00 geben wir den Schlüssel für die Einfahrtschranke zurück und fahren die Straße runter zur Tankstelle. Dort müssen wir zweimal tanken, rastet die alte Zapfpistole doch beim ersten Anlauf viel zu früh ein. Beim Losfahren merken wir glücklicherweise, dass die Tankanzeige nicht annähernd auf voll steht.
Die Rückgabe geht dann ohne viel Aufhebens vonstatten: Vorfahren, Schlüssel abgeben, kurz erzählen, was nicht funktioniert im Auto - fertig. Kurz darauf ist das Taxi da, das uns zum Flughafen fährt. Der Preis auf dem Taxameter scheint auch eher ein Richtwert zu sein. Angezeigt sind $11,10, die die Fahrerin auf $11 abrundet. Unser Trinkgeld lehnt sie mehrfach ab.
Auch die Gepäckabgabe geht reibungslos und wir sind erfreut, dass das Gepäck bis Hamburg durchgeht, und wir es nicht in Melbourne abholen, und international aufgeben müssen :-) In Melbourne müssen wir nun einige Stunden überbrücken. Immerhin kann man im internationalen Terminal sinnvoll aus dem Fenster auf die Start- und Landebahn schauen.

Eine dreiviertel Stunde vor Boarding werden wir von einer für die Tourismusbehörde arbeitenden Dame um Mitarbeit bei einer Umfrage gebeten.  Aus den avisierten 15 Minuten werden durch unseren langen Aufenthalt und die detaillierten Fragen zu allen besuchten Örtlichkeiten am Ende mehr als eine halbe Stunde. Das macht aber gar nichts, vergeht die Zeit doch dabei erheblich schneller, als beim Blick aus dem Fenster :-)

Dienstag, 28. Februar 2017

Mount Wellington

Auch heute werden wir mit herrlichem Wetter begrüßt. Wir halten mit unseren drei Nachbarn die letzten Plauschs, bevor wir uns verabschieden. Die Fahrt führt schnurstracks über die Insel zur Fähre - die letzte Tasmanienetappe steht an. Wir sind passend zur Ankunft der Fähre am Anleger, und das Boarden könnte einfacher nicht sein. Da es nur Hin- und Rücktickets gibt, kann jeder, der von der Insel weg will, mit der Fähre fahren. Mit Tickets muss man sich so nicht aufhalten: Auf die Fähre fahren, fertig.
Von Kettering aus fahren wir knapp an Hobart vorbei auf Bergetappe. Der Mount Wellington, der Hausberg von Hobart, will motorisiert bezwungen werden. Immerhin 1.200 Meter ist der Berg hoch und fängt das meiste schlechte Wetter (das von der Westküste kommt) ab. Auf dem Gipfel sind mehrere Aussichtsplattformen eingerichtet, von denen man eine herrliche Aussicht auf Hobart, die Bucht, die vorgelagerten Inseln und die Tasman-Halbinsel hat.
Nachdem wir uns satt gesehen haben, rollen wir die schmale Bergstraße wieder hinab, um bei Daci & Daci nochmals eine leckere Concorde zu verdrücken und bei wunderbaren 28 Grad noch einmal durch Hobart zu schlendern. Am Abend gibt's nochmal Essen im Restaurant. Gegrillter Blue Eyed Trevalla landet auf unseren Tellern. Lecker!

Montag, 27. Februar 2017

Bruny Island - Fluted Cape

Heute beginnen wir den Tag ganz langsam, und es scheint ein wirklicher herrlicher Sommertag zu werden. Nach dem Frühstück spazieren wir zunächst an den Anfang der Bucht zum General Store. Ein Brot fehlt uns noch, wollen wir die nächsten beiden Tage morgens auch noch was zu genießen haben.  Wir sind allerdings noch kaum 100 Meter weit gekommen, als wir nochmal umkehren müssen, um die Kamera zu holen. Ein Echidna ist auf dem Grünstreifen des Campingplatzes auf Ameisenjagd. Und dabei lässt er sich auch glücklicherweise nicht stören.
Zurück vom Einkauf fahren wir ans andere Ende der Bucht und starten unsere heutige Wanderung. Zunächst geht es im Wald oberhalb des Wassers entlang zum Grass Point, einem flachen Stück am Ende der Landzunge. Auf dem Weg passieren wir zwei alte Standorte der Walfänger, die hier Mitte des 19. Jahrhunderts jedes Jahr über 100 Wale erlegten. Am Point stehend sehen wir eine kleine Gruppe Delfine vorbei schwimmen.
Weiter geht’s steil den Berg hinauf und um die Landzunge herum. Dort unten waren wir gestern noch im Ausflugsboot unterwegs. Der Weg führt uns zum Fluted Cape, das wir nach einigen Anstrengungen erreichen. Der Blick von hier oben ist toll.  Unter uns kommen die beiden Bruny Island Cruise Boote der heutigen Nachmittagstour vorbei. Von hier oben sehen die ganz schön klein aus. Der Rückweg geht viel sanfter bergab. Auf halbem Weg sehen wir den nächsten Echidna raschelnd durchs Gras laufen.
Zurück kühlen wir unsere Füße im karibisch anmutenden Wasser der Adventure Bay. Nur die Temperatur ist alles andere als karibisch - mit 16 Grad für uns einige Grad zu kalt, auch wenn das unser Nachbar ganz anders sieht.
Den Tag runden wir heute mit richtigem Dinner im Hotel Bruny und so zum Platzen gefüllt mit einem abermaligen Aufstieg zum Aussichtspunkt an der Landenge ab. Hier bleiben wir, bis die Sonne fast hinter den gegenüber liegenden Hügeln versunken ist. Zum Sonnenuntergang wird der Parkplatz plötzlich richtig voll. Die allermeisten wollen offensichtlich die Pinguine sehen, die man von einer Plattform am Strand beobachten kann. Wir wünschen noch viel Vergnügen und Spaß beim Warten, bis es richtig dunkel ist.



Sonntag, 26. Februar 2017

Bruny Island Cruise

Wir haben es schon etwas eiliger als sonst, aber die allermeisten anderen haben es noch eiliger, und so ist der Platz um 9:00 schon fast vollständig verlassen. Eine Stunde später folgen auch wir, allerdings nur bis ans Ende der Bucht. Dort holen wir unsere Bordkarten, um etwas später unsere Bruny Island Cruise anzutreten.
Als Boot dient diesmal kein Katamaran, sondern drei kleinere, schnelle und manövrierbare Boote. Wir werden mit einer mehr als Knielangen Regenjacke ausgestattet, zum einen gegen mögliches Spritzwasser, dass illegalerweise mitfahren möchte, zum anderen gegen die frische (sprich arschkalte) Brise, die uns draußen ins Gesicht pusten wird.
Als wir losfahren, erhalten wir natürlich eine Sicherheitseinweisung, die herrlich lustig dargeboten wird. Für Lacher sorgende Kommentare zu allem, was wir so sehen und finden, bleibt uns den gesamten Trip über erhalten. Der Seegang ist moderat und die Boote perfekt dafür gemacht. Wir fahren dicht an den Klippen entlang und luschern in die ein oder andere Höhle. Wir haben unseren Spaß! Nebenbei treffen wir auf eine Horde Delfine, die gerade im Futterrausch sind und kleine Fische einkesseln. Das lockt einen ganzen Schwarm Mutton Birds an, die sich am Gelage mit Taucheinlagen beteiligen. Auf Felsen draußen im Great Southern Ocean räkeln sich Australische Fellrobben in der Sonne. Während wir uns zurück an Land in der Sonne aufwärmen, vergeben wir fünf Sterne - diese Tour ist jeden Cent wert!
Kaum sind wir kleidungstechnisch für unseren Landgang ausgestattet, zuckeln wir über die Insel. "Get Shucked" ruft. Diesmal bestellen wir ein Mixed Dozen (vier Naked, vier Killpatrick, vier Asian Fusion). Mittlerweile sind sogar die blanken (Naked) Austern nach unserem Gefallen.








Samstag, 25. Februar 2017

Bruny Island - Schlemmertour

Eigentlich wollen wir heute gemütlich ausschlafen, bleiben wir doch am gleichen Standort. Das klappt allerdings nicht so richtig, denn zum einen ist wieder einmal bannig kalt, zum anderen haben es etliche andere Camper offensichtlich deutlich eiliger als wir.
Heute machen wir eine Schlemmertour. Für unser Bruny-Island-Abschiedsessen am Montag checken wir das Hotel Bruny, hier soll man vernünftig essen können. Das Gebäude des Hotels entspricht zwar nicht annähernd unseren Erwartungen (mit einem eingeschossigen Bungalow haben wir nicht gerechnet), aber das Menü klingt vielversprechend, und die Küche macht auch nicht schon um 17:00 zu :-)
Nachdem wir das geklärt haben, tuckern wir die Hauptstraße zurück, bis wir zu "Get Shucked" kommen. Dahinter verbirgt sich die lokale Austernfarm, deren Produkte wir als erstes testen. So bestellen wir ein halbes Dutzend Austern "Mother in Law Killpatrick", ein halbes Dutzend "Asian Fusion" und zwei "Naked".  Allessamt lecker, selbst die Naked-Variante (also ungekocht nur mit Zitrone beträufelt) findet sogar Inas Gefallen.
Etwas später fahren wir die Straße wieder zurück, um zwei, drei Kilometer weiter an der BrunyIsland Cheese und Beer Company einzukehren. Hier könnte man lecker Käse, selbstgebackenes Brot direkt aus dem Ofen, Pizza oder Kekse probieren (Bier dem Namen nach auch, das drängt sich aber nicht so auf). Da wir ja gerade gespeist haben, nehmen wir nur eine heiße Schokolade.
Bevor wir wieder am Campingplatz ankommen, machen wir nochmal einen kurzen Halt an der Berry Farm. Hier gibt's heute für uns ein leckeres Fruchteis.


Freitag, 24. Februar 2017

Bruny Island - Adventure Bay

Pünklich um 10:00 verlassen wir den Campingplatz in Snug und fahren nach Kettering, das nur ein paar Kilometer weiter am Wasser liegt. Von hier geht die Fähre, die uns nach Bruny Island bringt. Die Fährfahrt ist höchst unkompliziert: Wir fahren an einer Bude vor, bezahlen das Ticket und reihen uns in die Schlange ein. Es gibt nur eine Ticketart, Auto mit allen Insassen, und das ausschließlich als hin-/zurück Ticket. Die Fähre legt gerade an, als wir uns einreihen, und 10 Minuten später sind wir bereits an Bord. Die Fahrt durch die Bucht dauert ungefähr 15 Minuten.
Auf Bruny Island, das aus zwei Inselteilen (North Bruny und South Bruny) besteht, die nur mit einem schmalen Streifen verbunden sind, folgen wir der Straße und checken schonmal den Oyster Shop, der auf dem Weg liegt. Sieht so aus, als würden wir hier ein anderes Mal noch einkehren. Der Besuch im Honey Pot ist doch sehr enttäuschend, so dass wir etwas weiter die Straße runter gleich noch einen Stopp bei der Bruny Island Chocolate Company einlegen. Die haben leckere Fudges, von denen wir uns etwas mitnehmen.
Kurz vor der Adventure Bay biegen wir noch in die Bruny Island Berry Farm ein. Hier finden wir ein nettes Café. Noch bevor wir etwas bestellen können, werden wir von zwei Leuten in ein Gespräch verwickelt, die sich als Reisende eines anderen Campers herausstellen, den wir seit der Fähre verfolgen. Sie ist vor 36 Jahren ausgewandert und macht gerade mit ihrem zweiten Mann Urlaub in Tassie.
Noch ein paar hundert Meter weiter erreichen wir auch schon unseren Campingplatz. Während der Himmel immer weiter zuzieht, machen wir uns zu Fuß auf den Weg ans andere Ende der Bucht, wo wir einen Bootsausflug für Sonntag reservieren.



Donnerstag, 23. Februar 2017

Tahune AirWalk

Herrlich, die Nacht war mal angenehm warm, und wir können auch schon fröstellos in kurzen Büchs' frühstücken :-) Nachdem wir wieder als letzte den Campingplatz verlassen haben, fahren wir in Richtung Hartz Mountains. An der Rumpelpistenkreuzung biegen wir aber nicht ab, sondern fahren genüsslich auf gut asphaltierter Straße weiter, bis wir zum Parkplatz des Tahune AirWalk gelangen. Hier wandern wir am Ufer des Huon auf dem Huon Pine Walk und anschließend auf dem AirWalk. Dieser führt hoch oben zwischen den Wipfeln der großen Eukalyptus- (vorwiegend Stringy Bark) und Myrtle-Bäumen. Auf einem Ausleger gibt's nochmal eine herrliche Sicht den Huon River hinauf. Im Anschluss beschreiten wir noch den Swinging Bridge Walk, der uns über zwei herrlich schwingende Hängebrücken über den Huon River und den Picton River führt. Ein paar Meter vor unseren Füßen kreuzt dann auch noch plötzlich eine White-Lipped Snake (schwarz, ca. 40cm lang und vielleicht 2cm breit) unseren Weg. Ohne zu zögern schlängelt sie über den Weg und verschwindet im Dickicht.
Am frühen Nachmittag machen wir uns wieder auf den Weg aus den Bergen. In Franklin kurz vor Huonville wollen wir in einem Café die besten tasmanischen Scallop Pies verspeisen (zumindest Basti will das, Ina steht der Sinn eher nach einer etwas normaleren Füllung). Aber wir sind zu spät, 15:25 hat die Küche schon zu. Auf das Banjo's eine Stadt weiter in Huonville ist Verlass - hier schlagen wir zu.
Nach der Stärkung geht’s weiter nach Snug, wo wir die letzte Powered Site ergattern. Von hier sind es morgen dann nur noch ein paar wenige Kilometer zur Fähre, die uns nach Bruny Island bringen soll.





Mittwoch, 22. Februar 2017

Wir fahren in den Har(t)z

Zu den gestrigen Eintrittskarten der Hastings Caves gehört auch die Berechtigung, den Pool der Hastings Hot Springs zu besuchen. Und das ist genau das, was wir gleich als erstes tun. Das Wasser ist angenehme 28 Grad warm, so dass wir in der Morgensonne ein wenig von einem Beckenrand zum nächsten gleiten.
Als wir fertig geplanscht haben, machen wir uns auf den Weg in den Harz, äh, die Hartz Mountains. Die Anfahrt macht allerdings alles andere als Spaß, müssen wir doch 8 km über eine unbefestigte Straße rumpeln. Insbesondere die ersten zwei, drei Kilometer sind sehr bescheiden zu fahren. Schon relativ bald besuchen wir den Waratah Lookout, von dem wir schön über das Tal blicken können. Während wir immer auf das Visitor Information Centre warten, finden wir schon unseren ersten Walk zu den Arve Falls. Zurück davon geht es weiter den Berg hinauf, bis die Straße ein Ende findet. Ok, hier gibt es gar keine Besucherzentrum... Wir parken und machen uns auf zum Lake Osborne, der einsam gelegen am Ende des Walks auf uns wartet.
Auf einen weiteren Walk haben wir keine Lust mehr und machen uns daher auf, die Buckelpiste wieder zurück zu eiern. Auf dem Weg nach Dover, wo wir heute übernachten, halten wir noch kurz in Geeveston am Supermarkt, um uns eine 4er Packung Magnum Pfefferminz zu gönnen - schließlich sind vier in der Packung genauso teuer wie zwei einzelne ;-)




Dienstag, 21. Februar 2017

Hastings Caves

Für heute ist fantastisches Wetter angesagt, die Nacht jedoch war erstmal wieder ziemlich kalt. Gegen die Kälte setzen wir ein wenig Action, denn wir buchen eine Tour mit dem Huon Jet, einem Jetboot, ganz ähnlich dem, mit dem wir in Neuseeland bereits gefahren sind. Unser Skipper brettert mit uns den Huon River hinauf. An den im Fluss liegenden Bäumen und Ästen geht es geschmeidig mit dem Heck gewedelt mit einem Höllentempo vorbei und über Stromschnellen hinweg. Zwischendrin wird immer wieder mal ein 360 eingelegt, also einmal um die eigene Achse gedreht. Wir haben jedenfalls unseren Spaß!
Beim anschließenden Bummeln durch Huonville stellen wir fest, dass es sich um ein wirklich nettes kleines Städtchen handelt. Alles ist da und bestens in Schuss! Ein Heißgetränk und ein ergänzender Caramel Slice müssen noch sein, dann fahren wir weiter gen Süden durch das ebenfalls zauberhafte, kleine Franklin bis hinter Southport. Hier geht's für ein paar Kilometer über eine brauchbare Sandpiste bis zu den Hastings Caves, wo wir uns der 15:15 Führung anschließen. Der Guide versteht seinen Job, und die Tropfsteinhöhle ist ebenfalls toll.






Montag, 20. Februar 2017

Huonville

...oder: Alle Pläne über den Haufen geworfen.  Aber eins nach dem anderen. Das nächste Ziel war eigentlich ein Tagesausflug nach Maria Island. Aufgrund des für heute angesagten verheerend schlechten Wetters, war das aber keine Option. Im Dauerregen die Painted Cliffs bewandern und bestaunen, das ist nicht das Wahre. Da für morgen bestes Wetter angesagt ist, hatten wir gestern unsere Planung etwas umrangiert. Heute stand also hauptsächlich Fähre buchen und trocken bleiben auf dem Plan.
Wir verlassen also Swansea gen Süden und machen gleich mal einen Abstecher zu Kates Berry Farm. Wir erhoffen uns eine neue Schachtel Boysenbeeren, auf die wir seit der ersten Farm ungeduldig warten. Die Berry Farm stellt sich allerdings eher als teures Café heraus. Wir könnten diverseste Marmeladen oder teure Speisen erwerben. Schade :-(
Als nächstes passieren wir den Spiky Beach und gleich danach die Spiky Bridge, von der keiner weiß warum die Gefangenen, die die Brücke errichten mussten, auf  die Brüstung Steine als Stacheln gesetzt haben.
Nicht viel später kommen wir nach Triabunna, von wo die Fähre nach Maria Island fährt. Laut Homepage geht sie einmal morgens hin und nachmittags wieder zurück. Am Anleger lesen wir mit Freude, dass die Fähre sogar dreimal fährt, 9:00, 11:00 und 13:30. Merkwürdigerweise ist nur eine Rückfahrt ausgewiesen. Naja... Weil wir nichts Besseres sehen, wandern wir in die Visitor Info und wollen da die Fähre buchen (dort kann man üblicherweise alles in der Gegend buchen). Etwas unwirsch wird uns mitgeteilt, dass sie das nicht machen. Online buchen ist nicht vorgesehen (sonst wären wir ja gar nicht erst hier), und ein Buchungsbüro gibt's auch nicht. Die Buchung muss per Telefon erfolgen. Die Frau am Tresen ist etwas erstaunt, dass wir kein in Australien funktionierendes Telefon besitzen (haben wir schon, allerdings dürfte sich der Ticketpreis damit verdoppeln). Aber wir dürfen das Telefon der Visitor Info verwenden. Für morgen ist nur noch der 13:30 Dampfer verfügbar. Zwei Stunden auf Maria Island - das lohnt nicht den Aufwand. Noch einen Tag vergammeln lohnt sich schonmal gar nicht.
Also planen wir bei einem Chai und Mocha (hier Espresso mit heißer Schokolade) wieder um, lassen Maria Island aus und kehren zu unserer Planung von vorgestern zurück. Zwei bis drei Stunden später checken wir in Huonville südwestlich von Hobart auf dem Campingplatz ein. Wir parken neben einem alten mintgrünen Camper Bulli, von dem wir meinen, ihn schonmal vorher gesehen zu haben. Das meinen die Besitzer (und Eigentümer) auch und laden uns auf ein Glas Wein zum Plausch ein. Der dauert dann bis zum Dunkelwerden - super nett!


Sonntag, 19. Februar 2017

Swansea

Dank der entspannten Check-Out-Time von 11:00 gönnen wir uns ein gemütliches Frühstück. Unser Weg führt uns in großem Bogen nördlich um die Great Oyster Bay, auf deren östlicher Seite Coles Bay liegt, herum. Als wir uns dem Wasser wieder nähern, finden wir einen Lookout, dem wir einen kurzen Besuch abstatten.
Den ganzen Norden der Great Oyster Bay trennt ein langer Streifen Land, wie eine Sandbank, von der eigentlichen Bucht ab - die Dolphin Sands. Auf die biegen wir ab, und finden einen Weg zum Wasser im Norden - also zu der Lagune, und einen zum Wasser im Süden, also der Bucht. Dummerweise beginnt es jetzt zu regnen. Wir nutzen die Zeit und studieren nochmals das Wetter, insbesondere das für morgen, da wir dabei wirklich auf brauchbares angewiesen sind.
Das Wetter allerdings soll grausam werden. Damit müssen wir unsere Routenplanung letztendlich anpassen. Das wiederum führt dazu, dass unser heutiges Etappenziel nun Swansea heißt. Das Örtchen haben wir nach 10 Minuten erreicht. Wir verbringen den Nachmittag mit Käffchen und Spaziergang am Strand.



Samstag, 18. Februar 2017

Mount Amos

Bei wieder strahlend blauem Himmel fahren wir die paar Kilometer bis zum Parkplatz im Nationalpark. Dort schnallen wir  unser leichtes Gepäck um, denn heute wollen wir versuchen, die Wineglass Bay von noch weiter oben, mit noch besserem Blick zu sehen. Dazu müssen wir allerdings auf den Mount Amos klettern. Der Weg ist in den Reiseführern als sehr beschwerlich, anstrengend und nicht ganz ungefährlich beschrieben. In der Visitor Information teilte man uns mit, dass insbesondere der Mittelteil sehr anstrengend ist und wir uns teilweise auf allen Vieren vorwärts bewegen müssen. Insbesondere bei Feuchtigkeit soll der Weg auf gar keinen Fall in Angriff genommen werden. Drei bis fünf Stunden für den Hin- und Rückweg sind veranschlagt. Das Wetter ist super, und Regen ist auch allerhöchstens für den Abend vorhergesagt.
Zunächst windet sich der Weg als Wanderweg den Berg empor und wir genießen die ersten tollen Aussichten zurück nach Coles Bay und einen größeren Teil der Great Oyster Bay. Sehr bald allerdings müssen wir über die ersten blanken Granitflächen gehen, und uns wird klar, warum das hier bei Feuchtigkeit nicht in Frage kommt.  Zwischenzeitlich klettern wir wieder eher wie eine Treppe den Weg hinauf, bevor zwei Stellen kommen, die auf blankem Granit steil bergauf gemeistert werden müssen. Hier kommen alle Gliedmaßen zum Einsatz, und wir suchen alle Kerben und Tritte, um sicheren Halt zu bekommen. Dabei fragen wir uns zunehmend, wie zum Henker wir hier wieder runter kommen sollen. Der im Abstieg befindliche Gegenverkehr macht uns allerdings Mut - wenn die das schaffen bzw. bereits geschafft haben, dann können wir das auch. Die Krönung allerdings ist der sonnengebräunte Surfertyp, der uns kurz vor dem Gipfel in Flip-Flops entgegenkommt. Wie ist der denn in diesen Dingern hier hoch gekommen?!
Oben angekommen entschädigt das Panorama allerdings für alle Mühen. Der Blick hinunter zur Wineglass Bay ist vollkommen frei. Und natürlich finden sich hier auch nicht Dutzende und Aberdutzende weitere Touristen ein. Auf einem Stein sitzend genießen wir nicht nur den Ausblick, sondern auch unsere selbstgemachten Deluxe-Sandwiches, während wir tief unten in der Bay das gerade dort ankernde Ausflugsschiff betrachten - wissend, dass dort gerade die Lunchbox genossen wird.
Irgendwann raffen wir unseren Mumm zusammen und beginnen das Abenteuer des Abstiegs. Zunächst folgen wir einem Trio aus zwei Spaniern und einer Deutschen. Ziemlich schnell merken wir, dass der Abstieg einfacher geht, als wir das gedacht hätten. Die steilen Stellen sind natürlich nur mit allen Händen und Füßen zu meistern, aber wir brauchen doch nicht auch noch den Popo als zusätzliche Sicherungsmaßnahme :-)