Mittwoch, 26. August 2009

Bis die Socken qualmen


Als erstes und wichtigstes steht heute die Wiederherstellung der Kamera auf dem Programm. Basti hat einige Sorgen, dass adhoc und ohne Bestellung ein entsprechendes Ersatzteil aufzutreiben ist. Wie der Zufall es so will, liegt unser Hotel nur 50m von Leo's Camera entfernt. Dort hatten wir gestern noch heutzutage seltenen gewordene Dia-Filme käuflich erworben. Im Internet zu Hause und vor allem vor Ort machte der Laden durchaus den Eindruck, als wenn hier Foto-Freaks tätig wären. Also schnell dahin. Der Verkäufer runzelt die Stirn - „oh....well....let me have a look“. Anschließend durchstöbert er etliche Schublädchen im Notfall-Lager und kommt mit zwei Schrauben zurück. Die Erste sieht gut aus, ist aber leider eine Nummer zu groß. Die Zweite hat den richtigen Durchmesser, aber das falsche Gewinde-Stepping. Die lässt sich nur einen Tick weit hinein drehen...was anderes hat er nicht.....aber in der Burrard da gibt’s noch einen Laden, die reparieren Kameras, vielleicht haben die das ja. Nun gut, etliche Kilometer zu Fuß später stehen wir in einem „Laden“, wo ein paar Russische Einwanderer offensichtlich richtig basteln und uralte Foto-Kisten bearbeiten. Der Chef-Bastler sieht sich die EOS an, dreht sie ein paar Mal hin und her: „Hmmm....“ und verschwindet. Ein paar Minuten später taucht er kopfschüttelnd wieder auf: „.hmm....nee, aber das Model, also das haben wir nur gaaanz selten mal...aber vielleicht.....“ und weg ist er wieder. Einige Minuten später taucht er wieder auf: „Das Problem ist, dass es kein normales Gewinde ist, die Übersetzung ist anders – Spezialteil. Da haben wir nichts. Aber es gibt da einen Laden, „Leo's“ der....hat uns zu Ihnen geschickt....ohhh, wenn Leo das nicht hat.....“ Die Falten auf seiner Stirn werden noch tiefer. „Also da gibt’s noch was, wo Sie es versuchen könnten....der Flohmarkt. Da sind Jungs die haben so eine große Box....vielleicht ist da was Passendes dabei.....“ Aber der Flohmarkt ist erst wieder morgen – fällt also sowieso flach. Auf Bastis besorgten Blick hin, düst er noch einmal unter murmeln von „...vielleicht habe ich hier noch....“ und tatsächlich er kommt mit einer Schraube zurück, die passt!!!!!!!!!! Die Welt ist gerettet – der Urlaub kann nochmal beginnen :-)

Aus Freude machen wir uns gleich wieder auf den Weg. Zunächst den ganzen Weg zurück und dann weiter bis zur Waterfront. Schließlich wollen wir heute in den Stanley Park. Der liegt am Nord-West-Ende von Downtown Vancouver und ist ziemlich groß. In unserer Freude umwandern wir in komplett und besichtigen dabei zunächst die indianischen Totem-Pfähle, später genießen wir bei einem Cappuccino den Blick von oben auf die Lions Gate Bridge, die die Meerenge nach Nord-Vancouver überspannt. Ein paar Waschbären statten uns noch einen Besuch ab, bevor wir uns auf die zweite Hälfte des Weges entlang der Westseite, also entlang der English Bay machen. Hier ist mehr Wald und noch schönere Aussicht Richtung Vancouver Island. In der Bucht ankern diverse riesige Frachter.

Zum Ausklang genießen wir leckere Pasta in der Abendsonne am Rande der English Bay. Als wir endlich wieder im Hotel sind, glühen die Füße und die Socken qualmen. Gut dass morgen deutlich weniger Stecke zu Fuß auf dem Programm steht :-)