Mittwoch, 13. April 2011
Rückflug
Die letzten Stunden sind angebrochen. Die Nacht war irgendwie nicht so erholsam. Das Dessert – Caramel Tarte – war einfach zu mächtig und raubt uns den Schlaf. Aber gut, dass wir eh früh raus müssen. Punkt 8:00 läuft jemand mit dem lärmenden Laubpuster immer schön zwischen den noch schlafenden Campern herum.
Die letzten Sachen werden verpackt und schon sind wir auf dem Weg zum Camperverleih. Den finden wir ohne Probleme. Die Abgabe klappt letztlich auch problemlos, und ehe wir uns versehen, setzt uns das Taxi auch schon am Flughafen ab. Genau auf unsere Ankunft abgestimmt, öffnet gerade der Schalter, und wir können einchecken.
Mit ein paar Minuten Verspätung heben wir um 14:00 Ortszeit ab. Unterwegs umfliegen wir noch eine Gewitterfront und landen kurz nach Sonnenuntergang in Singapur. Ein kurzer Besuch auf der Raucherplattform an der frischen Luft bestätigt die Temperaturansage des Kapitäns: 29º um 19:00, und die Luft ist ganz schön drückend.
Als Transferaufenthalt macht der Flughafen eine echt gute Figur – zumindest um die Uhrzeit. Es ist nicht viel los, alles ganz entspannt, ruhig, und es mangelt nicht an bequemen Sitzmöglichkeiten. Theoretisch gäbe es auch kostenloses WLAN, aber leider nur für Leute, die eine singapurianische Handy-Nr. ihr Eigen nennen.
Das Flugzeug, das uns nach London bringen soll, rollt pünktlich los, kommt aber nicht weit. Das Licht flackert, und kurz darauf meldet sich der Kapitän: „Wie Sie sicher bemerkt haben, haben wir ein Problem mit der Elektrik. Wenn wir das behoben haben, geht’s auch gleich weiter.“ Ein, zwei Minuten später rollt der Flieger tatsächlich weiter, nach ein paar Kurven meldet sich der Kapitän wieder: „Wie Sie sicher bemerkt haben, rollen wir wieder zurück zum Gate. Wir haben einen kaputten Generator. Das muss sich ein Mechaniker ansehen.“
Zurück am Gate werden wir aufgetankt, und warten. Nach einer guten Stunde geht’s dann endlich weiter. Mittlerweile ist es 1:00 in der Nacht – für uns ist ja aber bereits 3:00 Uhr, und wir müssen uns langsam über unseren Anschlussflug in London Sorgen machen. Die Zeit zwischen Ankunft und Abflug ist mit dieser Verspätung auf 1½ Stunden geschrumpft. Ansonsten verläuft der Flug aber ohne weitere Auffälligkeiten. Ina kann sich bei einer Oma einer Reihe schräg vor uns einschmeicheln. Zuerst findet sie die verloren gegangene Brille, und bei der Landung kann sie auch noch die verloren gegangene Jacke überreichen.
Nach dem wir das Flugzeug in London verlassen haben, bringen wir in Erfahrung, dass wir von Terminal 1 zum Terminal 5 müssen. Das bedeutet zunächst einen ewig langen Weg zu Fuß zum Bustranfer zurückzulegen, und von dort dann mit dem Bus eine Ewigkeit weit zum anderen Terminal zu fahren. Dort geht’s dann wieder durch den Sicherheitscheck. Als wir das Gate erreichen, beginnt auch schon das Boarding. Zwei Stunden später stehen wir als erste am Gepäckband in Hamburg, das auch schon ein paar Koffer im Kreis herum fährt. Die Anzeige erzählt was von „letzte Gepäckstücke“... Wir müssen uns also bei der Gepäckverfolgung melden und erfahren dort, dass unser Gepäck im Gegensatz zu uns den Transfer zum Hamburg-Flug zeitlich nicht geschafft hat. Es kommt erst mit der 13:00 Maschine und wird uns dann nach Hause gebracht werden.
Mit unserem leichten Gepäck werden wir von Inas Mama nach Neumünster gebracht, wo wir uns in der Frühjahrssonne erst einmal etwas erholen können. Außerdem gibt’s auch noch lecker Mittagessen. Nachdem die Koffer es zeitlich nicht nach Neumünster schaffen werden, bringt uns unser Transferservice nach Hause und gegen 22:00 kommen auch tatsächlich unsere Koffer an. Das wurde auch langsam Zeit, denn nach den paar Stunden Schlaf während der letzten zwei Tage, wollen wir nichts anderes als endlich ins Bett.
Dienstag, 12. April 2011
Zurück nach Brisbane
Für unseren letzten vollen Tag in Australien gibt sich das Wetter nochmal alle Mühe. Nach dem nächtlichen Sturzregen, der alle Mulden auf dem Campingplatz in Tümpel verwandelt, strahlt beim Aufstehen die Sonne ungetrübt vom Himmel.
Wir genehmigen uns noch einen Abschiedskaffee mit herrlichem Ausblick auf den Frenchmans Beach, bevor wir zur Fähre fahren. Nach dem Wochenende herrscht offensichtlich wieder absolute Nebensaison, denn die Fähre ist quasi leer. Zurück auf dem Festland fahren wir zu dem uns schon bekannten Campingplatz, wo die Dame an der Rezeption uns auch sofort wiedererkennt, und erzählt, dass sie bei den Nachrichten über das Haispektakel sofort an uns denken musste. Als sie erfährt, dass heute unsere letzte Übernachtung vor der Heimreise ansteht, überreicht sie uns zum Abschied eine Flasche australischen Wein.
Nachdem wir uns noch mit Muffins und Obstsalat gestärkt haben, werden die Koffer gepackt. Das Abschieds-Abendessen werden wir in Downtown Brisbane genießen.
Montag, 11. April 2011
Farbenlehre
Heute begeben wir uns in die Farbenlehre und machen einen Besuch im Inselinneren. Auf dem Weg dorthin passieren wir aber auch noch die Myora Springs, das soll ganz toll sein. Naja, da ist ein Bach mit zugegeben klarem Wasser, das total unromantisch aus einer Röhre unter der Straße hindurch geflossen kommt...
Unser eigentliches Ziel ist jedoch zunächst der Brown Lake, der seinem Namen auch wirklich alle Ehre macht, wenn man nicht zu flach über den See blickt, denn dann spiegelt sich wohl wieder Himmel, und der ist blau. Ein gerade ins Wasser gesprungener Familienvater ruft zurück: Feels like I'm swimming in a cup of tea. Besser kann man's wohl nicht beschreiben :-) Von den paar Leuten, die sich hier am Seeufer tummeln, lassen sich ein paar größere Echsen nicht stören. Die wandern immer mittenmang auf der Suche nach irgendwas zwischen uns herum.
Vom Brown Lake gelangen wir zum Blue Lake, den man aber erst erwandern muss. Am Ende haben wir einen schönen Blick über den See und uns etwas mehr davon versprochen. Zurück geht’s auf dem gleichen Weg, aber neuer Perspektive. Die zeigt uns, dass vom Festland nun doch eine breite Wolkenfront den Sprung übers Wasser geschafft hat.
Wir begeben uns wieder zurück zu unserem Cylinder Beach, sozusagen unserem Stammbadestrand, und nutzen die die letzten Minuten Sonne bei einem wieder herrlichen Bade, sozusagen in der Green Sea. Wir kommen später gerade noch rechtzeitig zum Campingplatz, um unsere Wäsche noch trocken von der Leine zu bekommen.
Das Abendbrot hält dann aber doch noch eine Herausforderung bereit. Eigentlich sollte es ganz einfach Toastbrot geben... das hat aber leider ein Eigenleben entwickelt und grüne Beine bekommen. Da wir am vorletzten Tag auch keine Vorräte mehr haben, kommt es uns gut gelegen, dass gleich um die Ecke der Insel-Superstore ist. Gut, dass wir ausser Brot sonst nichts brauchen. Denn neben vier Toastbroten, Eis, Fischködern, Cola und ein paar warmen Frühlingsrollen gibt’s hier nämlich auch nichts weiter.
Sonntag, 10. April 2011
Haiangriff: Das große Fressen
Schönstes Wetter erwartet uns beim Aufstehen. Wir machen uns auf den Weg, um eine kleine Wanderung rund um Point Lookout zu machen. Der Weg führt uns an Klippen entlang und schon nach kurzer Zeit treffen wir auf Leute, die angestrengt das Wasser beobachten. Das tun wir alsdann auch. Komische schwarze Schatten liegen im Wasser. Wir wollen gerade weiter gehen, als uns zwei Mitbeobachter aufklären: Bei den schwarzen Schatten handelt es sich um ziemlich beeindruckende Fischschwärme, die direkt vorm Strand schwimmen oder gefangen sind. Und das wiederum ist nicht lange unbemerkt geblieben. Eine Gruppe Haie findet die Fische offensichtlich lecker. Drei Stück werden von uns gezählt. Die schwimmen immer schön am Rande des Fischschwarmes entlang und manchmal auch hinein. Dann teilt sich der Schwarm – wie im Fernsehen ;-)
Letztlich spazieren wir weiter und gelangen zum Blowhole, das entsprechende Geräusche macht, wenn genügend Wasser durch den Wellengang in die Felsspalte gepresst wird. Vom Rand der Klippen aus, können wir in einen Felskessel blicken, in dem eine Meeresschildkröte schwimmt.
Alle paar Minuten kommt sie zum Luft schnappen an die Oberfläche. Im nächsten Felskessel entdecken wir zwei weitere Schildkröten. Mittlerweile hat die Nachricht mit den Haien wohl die Runde gemacht. Uns strömen immer mehr aufgeregte Leute entgegen und auch das Fernsehen hat wohl Lunte gerochen: Zwei Hubschrauber von „7 News“ und „10 News“ (also Leute, einschalten!) schweben ein und filmen das Spektakel von oben.
Nach einer Abkühlung mit Hilfe eines Eisbechers wandern wir in Richtung des Strandes, vor dem sich das Haispektakel abspielt. Der Strand ist von den Rettungsschwimmern zum Schwimmen gesperrt, heute aber wegen Hai-Alarm. Statt an den Strand klettern wir zu weiteren Schaulustigen auf den Fels, der vom Strand aus ins Wasser ragt. Hier sind wir dem Geschehen noch näher und sehen so, dass mittlerweile noch weitere Haie eingetroffen sind. Außerdem scheinen wohl auch Thunfische (übereinstimmende Meinung des hier mit der Angel zur Welt gekommenen Fachpersonals) Interesse zu haben. Auch ein ganzer Schwarm Vögel ist mit dabei und stößt immer wieder mal senkrecht ins Wasser.
Am frühen Nachmittag brechen wir auf zu unserem Stamm-Strand, und hoffen, dass hier kein Hai-Alarm ist. Unsere Hoffnung wird nicht enttäuscht. Die Infotafel am Zugang meint: „Conditions: Beautiful“. Da mit Badeaktivität hier nicht gegeizt wird, kühlen auch wir uns im kristallklaren Wasser ab. Den Tag beschließen wir mit BBQ und einem Stück Karamelkuchen mit Blick auf den Frenchmans Beach.
Samstag, 9. April 2011
Straddie
Das wechselhafte Wetter scheint Bestand zu haben. Beim Aufstehen haben wir noch klaren blauen Himmel, das Frühstück schaffen wir nur zum Teil draußen. Wir brechen zügig auf, müssen wir doch die Fähre nach North Stradbroke Island – kurz Straddie – erwischen. Auf dem Weg besuchen wir nochmal den Supermarkt, um uns mit Lebensmitteln für die nächsten drei Tage auf der Insel einzudecken.
Als wir die Fähre erreichen, sind wir natürlich viel zu früh und können mit einer Fähre früher als gebucht fahren. Die abfahrende Fähre sehen wir noch, und die war mit Sicherheit nicht voll. Auch nach einer halben Stunde haben sich neben uns erst drei weitere Fahrzeuge eingefunden. Wir fragen uns, was der ganze Heck-Meck rund um die Buchung sollte.
Die Überfahrt dauert eine knappe Stunde, und auf der Insel finden wir auch gleich die Buchungszentrale, die wir noch aufsuchen sollten. Wie sich herausstellt, bekommen wir hier allerdings lediglich unsere Rechnung...
Mit unserer Fahrt auf die Insel haben wir offensichtlich dem Wetter ein Schnippchen geschlagen. Ausser ein paar netten Wölkchen haben wir herrliches Wetter, und der Besuch des Strandes gleich hinterm Zeltplatz ist atemberaubend. Glasklares Wasser, das auf feinen Sandstrand plätschert, dazu der blaue Himmel – einfach genial.
Weil hier am Strand zu viele Surfer im Wasser sind, begeben wir uns auf Entdeckertour. Auf einer Anhöhe mit Blick auf den Frenchmens Beach stärken wir uns mit einem Stück Kuchen plus Kaffee. Außerdem interessiert sich ein australisches Paar für unseren Camper, der hinter unserem Rücken mit offener Schiebetür parkt. Als auch sie uns bemerken, erfahren wir, dass sie überlegen, so einen für ihren Urlaub in Neuseeland zu mieten. Sie sind einigermassen erstaunt, als sie erfahren, dass auch in diesem kleinen Wagen eine Küche und Spüle an Bord sind. Kaum glauben mögen sie allerdings, als sie erfahren, dass wir damit 5½ Wochen unterwegs sind...
Am Point Lookout, an der äußeren Spitze, sehen wir etwas, was wir bisher noch nicht hatten: Der Strand ist von der Surf-Wacht bewacht, aber gesperrt. Schwimmen heute verboten, wegen zu gefährlicher Strömungen...
Etwas näher am Campingplatz ist das kein Thema. Hier ist schwimmen erlaubt und wir begeben uns zu etlichen Anderen ins seichte, kristallklare Wasser. Unser BBQ gleich hinterm Strand beim Sonnenuntergang rundet den Tag ab.
Freitag, 8. April 2011
Shopping
Als wir aufstehen, kann sich das Wetter nicht entscheiden, was es heute veranstalten will. Es schwankt immer zwischen Sonne und Sturzregen. Allerdings mit einer Tendenz hin zum Regen. Wir fahren also ein wenig durch Bribie Island. An der windgeschützten Westseite wird gebaut wie verrückt. Hier sind irgendwelche Großinvestoren mit festen Verbindungen nach Dubai am Werke: Hier wurde und wird eine offensichtlich künstliche Kanallandschaft angelegt – sozusagen das Negativ zur Palme von Dubai. Links und rechts der Straße stehen dann ansehnliche Villen, jede durch die Kanäle mit eigenem Zugang zum Wasser. Heidewitzka, muss hier Geld versammelt sein...
Da sich die Sturzregenschauer beim Herannahen über dem Wasser leicht ausmachen lassen, können wir immer rechtzeitig Unterschlupf suchen. Am späten Vormittag verlassen wir die Insel und fahren quasi an der Küste entlang nach Redcliffe. Auf dem Weg dorthin entdecken wir an der Straße einen hiesigen Baumarkt. Da wir schon immer mal die lokalen Gegebenheiten unter die Lupe nehmen wollten und außerdem gerade wieder der Regen einsetzt, springen wir dort schnell rein. Im Ausverkauf gönnen wir uns ein paar nette Solarlampen für den Garten. Außerdem versprechen die auch für den Winter Leuchtdauern von mindestens 4 – 5 Stunden. Wir werden das prüfen ;-)
Redcliffe entpuppt sich als aufstrebendes Örtchen, das gerade mächtig ins öffentliche Leben investiert. Wir finden eine frei zugängliche, künstliche Badelagunenlandschaft, die echt was her macht. Dazu wird die Uferpromenade gerade wieder auf Vordermann gebracht. Wir beschließen, dass hier wohl der Speckgürtel Brisbanes verläuft.
Da das Wetter weiterhin wechselhaft ist, entscheiden wir uns, lieber heute den Weg durch Brisbane bis in die Nähe der Fähre nach Straddie zu nehmen. Wir durchqueren die Großstadt, ohne uns zu verfahren, und das trotz der blöden Beschilderung, die einen immer an den entscheidenden und damit meist besonders komplizierten Kreuzungen im Stich lässt.
Donnerstag, 7. April 2011
Bribie
Am frühen Vormittag erwarten uns ein paar Herausforderungen. Wir haben gestern beschlossen, die letzten paar Tage nicht wie geplant auf Fraser Island, sondern auf North Stradbroke Island – oder wie die Einheimischen sagen: Straddie – zu verbringen. Wie wir mittlerweile herausgefunden haben, sind Bookings nicht nur „essential“ sondern zwingend erforderlich. Die Internetseite ermöglicht aber leider keine Buchung, sondern nur verbindliche Anfragen. Das hilft uns nicht weiter und so fragen wir die freundliche Dame an der Rezeption, ob sie nicht für uns bei der Buchungszentrale anrufen kann, um einen Platz von Samstag bis Dienstag zu buchen. Das macht sie auch, aber erreicht nur den Anrufbeantworter.
Wir überbrücken das Warten auf den gewünschten Rückruf mit abwaschen und einpacken. Nach einer Stunde müssen wir aber auch auschecken. Gemeldet hat sich noch niemand, aber die nette Dame ruft einfach nochmal an. Diesmal mit Erfolg und wir bekommen sogar eine Quasi-Zusage. Aber: Für die endgültige Buchung müssen wir erst noch die Fähre buchen. Die Anweisungen besagen: Zuerst die Fähre buchen. Wenn wir dann wissen, mit welcher Fähre wir kommen, noch heute wieder melden. Dann wird die Buchung vorgenommen.
Nichts einfacher als das, denken wir noch, haben wir doch bereits in der Broschüre gesehen, dass man die Fähre online buchen kann, und dabei auch noch Geld spart :-) Also kaufen wir uns im campingplatzeigenen Internetkiosk nochmal Internetzeit und versuchen, die Fähre zu buchen. Das funktioniert auch fast, aber eben nur fast. Beim ersten Versuch behauptet die Buchungsmaske, zu der ausgewählten Zeit führe gar keine Fähre und beim zweiten Mal wäre der Country-Code falsch?!
Also gehen wir doch an die viel befahrene Straße und rufen mit dem öffentlichen Telefon bei der Fährgesellschaft an. Na klar, fährt zu der Zeit eine Fähre, denn wir werden darauf gebucht. Jetzt also noch die kostenlose Nummer der Campingplatzbuchungszentrale anrufen. Für eine Sekunde hören wir die Dame am anderen Ende auch, bis die Verbindung jeweils unterbrochen wird. Also wieder zurück zur Rezeption. Hier erfahren wir, dass wir auch für die kostenlose Nummer 50 Cent einwerfen müssen. Aber freundlicherweise ruft sie vom Büro aus an und übergibt, damit wir die Kreditkartendaten durchgeben können.
Das war natürlich noch nicht alles. Die Schlüssel für die Einfahrt des Campingplatzes erhalten wir nämlich nicht auf dem Campingplatz, sondern gleich hinter dem Fähranleger. Ganz einfach, erste Straße links, auf dem Hügel... hoffentlich finden wir das.
Der Rest des Tages ist ganz entspannt. Wir verlassen Brisbane Richtung Norden nach Bribie Island, wo wir entgegen aller Wettervorhersagen ein blaues Loch erwischen und uns an den Strand legen. Zum Baden ist es leider ein wenig frisch und der starke Wind mit einhergehendem Dauer-Peeling vertreibt uns bald in den kleinen Park gleich oberhalb des Strandes. Hier finden wir auch wieder ein öffentliches BBQ, das wir später bei Sonnenuntergang erfolgreich nutzen.
Mittwoch, 6. April 2011
Brisbane und die Folgen der Januarflut
Beim Frühstück müssen wir unseren gegenüber Parkenden beim finalen packen und reinigen des Campers zusehen. Da wird einem schon etwas wehmütig... aber wir haben ja noch eine Woche :-)
Heute steht der gesamte Tag im Zeichen von Brisbane. Als wir Tagetickets im Bus kaufen wollen, lernen wir, dass sich auch hier das gesamte System geändert hat. Alle Informationen aus den Reiseführern sind wieder mal hinfällig, auch in Brisbane wurde vereinfacht. Seit diesem Jahr gibt es nur noch zwei Stunden gültige Tickets oder die Pre-Paid-Dauernutzerkarte. Tagestickets sind nicht mehr angesagt. Aus Touri-Sicht nicht gerade die Optimal-Lösung...
Wir schlendern durch den CBD (Central Business District), der eine große Fussgängerzone ist. Anschließend geht’s über den Brisbane River auf die andere Seite zur Southbank. Eigentlich kann man hier gemütlich durch vielseitige Parkanlagen mit Regenwald, Strand, Cafés und Restaurants schlendern. Hier hat die Januarflut aber riesige Schäden hinterlassen, an deren Beseitigung immer noch fleißig gearbeitet wird. Somit haben wir hier auch nur begrenzt was zu gucken.
Eigentlich wollten wir mit der CityCat – der Stadtfähre – den Fluss hoch schippern. Aber die Flut hat nahezu alle Anleger zerstört. So wandern wir zu Fuß am Ufer entlang zum Kangaroo Point, wo wir von Klippen aus nett über den Fluss und die Skyline blicken können. Zurück im CBD gibt’s zur Stärkung erstmal Kaffee und Kuchen.
So gestärkt besteigen wir den kostenlos City Loop Bus, der uns einmal um die Innenstadt bringt. Nach weiterem bummeln, schlendern und shoppen besteigen wir den Bus zurück zum Camper. Jetzt im Berufsverkehr ist richtig was los: Nicht alle sich anstellenden Passagiere kommen jeweils im nächsten Bus mit – wir haben allerdings Glück :-)
Dienstag, 5. April 2011
Brisbane zum Schnuppern
So richtig geht’s doch nicht. Der Regen verbannt uns zum Frühstück in den Camper, kurze Zeit später ist es aber doch wieder vorbei. So bleibt es heute eigentlich den ganzen Tag.
Gestern haben wir in Erfahrung gebracht, dass man hier in Surfers Paradise auch mit dem Jetboat fahren kann. Was wir aber erst heute in Erfahrung bringen ist, dass die erste Mitfahrgelegenheit für uns erst am Nachmittag wäre. So kommen wir nicht ins Geschäft. Ausweichend hatten wir gedacht, vielleicht in die Sea World zu gehen. Als wir aber am Eingang stehen, merken wir, dass es sich hier um einen Vergnügungsparkt für kleine Kinder handelt – das ist eher nichts für uns, und wir brechen nach Brisbane auf.
Der Weg ist nicht allzu weit, und so können wir schon nach einer Stunde die Skyline am Horizont sehen. Eigentlich können wir sie eher nur erahnen, denn über der Stadt geht offenbar gerade ein dicker Regen nieder, und wir sehen nur die dunklen Schatten der Hochhäuser durch den Regenblock.
Dank guter Vorbereitung finden wir den Campingplatz sogar relativ schnell. An der Rezeption ist man bestens auf Touris vorbeitet und hat schon alles parat: Stadtplan ergänzt um eine Wegbeschreibung zum Bus, Buslinien und Ticketpreise. Sehr angenehm!
Wir entspannen zunächst und brechen erst am Nachmittag zu einem kurzen Orientierungslauf in die Stadt auf. Die Busfahrer haben hier, anders als zu Hause, nicht die Passagiere als oberste Priorität, und so sollte man sich sicherheitshalber immer gut festhalten, um nicht beim Anfahren oder Bremsen von den Beinen geholt zu werden. Immerhin dauert die Fahrt in die City so nur schlappe 10 Minuten :-)
Montag, 4. April 2011
Florida
Wir fahren weiter die Gold Coast entlang nach Norden und das Wetter spielt sogar mit ;-) Die Städte gehen in dieser Gegend unmittelbar ineinander über. Nur ein paar Hinweisschilder geben uns etwas Orientierung.
Nach wenigen Kilometern verlockt uns der Strand von Burleigh Heads zum Baden. Das Wasser ist wieder super geil temperiert und eine ordentliche Brandung nach bereits drei Metern lädt zum ausdauernden planschen ein. Frieren muss man nicht, aber irgendwann sind wir erschöpft genug, um das Wasser wieder zu verlassen. Ein Nickerchen in der Sonne hilft etwas.
Später brechen wir auf, um die nächsten paar Kilometer nach Surfers Paradise zurückzulegen. Offensichtlich müssen wir aber den Kontinent gewechselt haben, denn wir befinden uns in Florida. Wir fahren durch Miami und Palm Beach und auch die Optik erinnert an das, was wir vor gefühlten hundert Jahren in Miami Vice gesehen haben ;-)
In Surfers Paradise findet die in Coolangatta begonnene Großstadtoptik ihren Höhepunkt. Diverse Hochhäuser strecken sich bis in den Himmel. Aber es fühlt sich gar nicht schlimm an. Die erwartete Hektik bleibt völlig aus – glücklicherweise haben wir auch absolute Nebensaison. Wir bummeln ein wenig an der Promenade entlang und genießen Eis und Kaffee.
Beim Blick Richtung Süden beschließen wir aber noch schnell, ein weiteres Bad in den Fluten zu nehmen. Aber die heraneilende Regenfront ist schneller als wir. Wir schaffen es immerhin noch bis ins Wasser, bevor die Rettungswacht alle aus den Fluten treibt – da regnet es auch schon... Aber nach drei Tropfen ist auch schon wieder Schluss, und später reißt der Himmel auch wieder auf. Geht doch!
Sonntag, 3. April 2011
Grenzgänger
Die schwarze Wand ignorieren wir in unseren Planungen für heute. Dafür haben wir Folgendes vor: Wir stehen früh auf, um den Sonnenaufgang oben am Leuchtturm von Cape Byron zu beobachten; anschließend springen wir in die herrlichen Fluten, um uns danach ein leckeres Frühstück zu gönnen.
Die erste Herausforderung dabei ist, den Wecker richtig zu stellen, denn heute um Mitternacht wurde von Sommerzeit auf Winterzeit umgestellt. Die spannende Frage ist: Stellt das Handy (unser einziger „Wecker“) das automatisch um? Ina behält das während der kurzen Wachphasen zu einsetzenden Regenattacken im Auge. Bis 4:00 morgens passiert nichts. Ohne es zu merken, stellt das Handy dann aber doch noch um, was dazu führt, das wir zu spät wach werden. Immerhin erwischen wir noch ein wenig Morgenröte :-)
Da der örtliche Leuchtturm nicht nur hübsch aussieht, sondern sich auch noch am östlichsten Punkt des Festlandes von Australien befindet, und es deshalb Kult ist, hier den ersten Sonnenschein Australiens zu erhaschen, sind wir bei weitem nicht allein. Allerdings währt das Vergnügen nicht lange, denn wir können bei unserer erhöhten Position wundervoll erkennen, wie eine ziemliche Regenwand direkt auf uns zuhält. Das Baden in den Fluten fällt somit aus.
Im Ort gibt’s offensichtlich wieder überall Strom und so gönnen wir uns bei Regen in einer Curry-Bar ein Frühstück. So gestärkt brechen wir auf und hoffen, weiter nördlich mehr Glück mit dem Wetter zu haben. Wir überbrücken die gigantische Strecke von 70km, um nach Tweed Heads bzw. Coolangatta zu gelangen. Die beiden Städte gehen unmittelbar ineinander über. Dabei befindet man sich in Tweed Heads noch in New South Wales, während sich Coolangatta bereits in Queensland befindet. Richtig lustig wäre das bis gestern gewesen, gibt’s doch in Queensland keine Sommerzeit... während eines halben Jahres haben die Einwohner auf der linken Seite der Griffith Street eine andere Uhrzeit, als diejenigen auf der rechten Seite.
Weil das Wetter immer noch echt blöd ist, haben wir jegliche Inspiration verloren. Abendessen gibt’s daher heute im Restaurant. Im „Outback Jacks“ gönnen wir uns ein herrliches Rumpsteak mit einer Jacked Potatoe, so heisst hier nämlich das, was wir unter einer Baked Potatoe verstehen. Eine Baked Potatoe hier ist eine bereits geschälte Kartoffel mit Sour Cream. Ist halt alles ein bisschen anders herum hier ;-)
Samstag, 2. April 2011
Ein ganz normaler Samstag
Wir starten den Tag mit einem Bummel durch Ballina. Die Stadt liegt zwischen einem Fluss und dem Strand, also wieder überall Wasser. Da der Highway diesen Ort nicht passiert, sondern geschickterweise umgeht, finden wir sogar ein nette Straße zum Bummeln. Auf der Rückseite mit Blick auf den ca. 150m breiten Fluss gibt es diverse kleine Cafés.
Bei schönstem Wetter fahren wir weiter. Heute wartet eine wahre Mammut-Strecke auf uns. Satte 30km wollen heute überbrückt werden. Unser Weg führt uns durch das kleine, süße Lennox Head. Wie viele Orte idyllisch am Wasser gelegen. Hier ist richtig was los, offensichtlich haben wir hier eine richtige Wochenendausflugsperle.
Aber wir wollen ja weiter nach Byron Bay. Hier soll es richtig toll sein. Sowohl Strände, als auch die Stadt sollen es in sich haben, weshalb sich Byron Bay zum Urlaubszentrum entwickelt hat. Was besonders amüsant ist: Die Stadt hat sich einem gesunden Lebensstil verschrieben, was sich natürlich nicht mit Fast-Food-Restaurants vereinbaren lässt. Entsprechend erhält McDoof hier einfach keine Konzession... die anderen Verdächtigen (Hungry Jacks – so heisst hier Burger King, KFC und Red Rooster) offensichtlich auch nicht.
Unseren angepeilten Campingplatz finden wir sofort. Auf dem Parkplatz davor ist ganz schön die Hölle los und dummerweise ist der Platz vollständig ausgebucht. Mist! Wir fahren weiter zur nächsten Alternative, die wir aber nicht finden. Stattdessen landen wir zunächst bei einem weiter in der Stadt gelegenen. Also nochmal weiter. Als wir um die nächste Kurve kommen, trauen wir unseren Augen nicht. Da wälzt sich doch tatsächlich eine Autolawine heran, als wäre es Hochsommer und man fährt nach St. Peter-Ording.
Nachdem wir unsere Alternative gefunden und erfahren haben, dass auch diese ausgebucht ist, halten wir an der Touri-Info. Hier gelangen wir allerdings nur an einen zwar sehr netten und bemühten, allerdings noch total unerfahrenen Mitarbeiter, der uns zwar die schönen Campingplätze aufzählen kann, aber von der Tatsache der Überfüllung nichts weiß. So haben wir wieder nur eine Liste mit Namen von weiteren Campingplätzen in der Hand... Also versuchen wir doch nochmal unser Glück bei dem Platz, an dem wir nur aus Versehen vorbeigekommen waren. Und der hat hat noch Plätze :-) Zwar unerhöht teuer, aber was solls. Das ist unsere mit Abstand teuerste Absteige, und das obwohl wir sogar nur den unbestromten Platz wählen.
Auf unsere zweifache Nachfrage, weshalb es denn so voll im Ort ist, lautet die Antwort immer: Es ist Samstag! Scheint also alles völlig normal zu sein. Aufgrund der Massen an Menschen schauen wir erstmal das Städtchen an – vielleicht bleiben ja nicht alle bis zum Sonnenuntergang am Strand... der Plan funktioniert! Die Sportschau beginnt hier offensichtlich schon so 16:30. Wir müssen uns nicht drängen und können das Wasser genießen. Richtig warm und tolle Badebrandung. Aus dem Wasser raus wollen wir eigentlich gar nicht mehr.
Kaum liegen wir aber doch zum Trocknen am Strand, ziehen dicke Wolken auf. Und wir beschließen, langsam nach einem Restaurant Ausschau zu halten. Am Wasser studieren wir gerade die Karte eines interessanten Kandidaten, als wir erfahren, dass wir aber nur Burger bekommen könnten, da es gerade einen Stromausfall gäbe. Grrr... Als wir weiter laufen, wird klar, dass das anscheinend die gesamte Stadt betrifft. Nirgendwo mehr Beleuchtung und nur in der Dönerbude glimmt noch der Gasgrill. Die ganze Stadt? Nein, eine kleine Ecke am Ende hat noch Strom, und hier ist sogar ein Restaurant. Karte klingt interessant, also schnell rein. Zwei Minuten später wird uns klar: Glück gehabt, denn jetzt haben auch die anderen Massen das Spontanmonopol entdeckt. Außerdem finden wir hier sogar ein (einziges) richtiges Fischgericht! Wir bestellen jeweils das Tagesspecial: Snapper mit zwei King Prawns auf Spinat und Red Peppers. Irgendwie ist der Spinat zwar am Ende zu Kartoffeln mutiert, aber es schmeckt hervoragend :-)
Auf dem Weg zurück zum Camper blicken wir auf eine heranrückende schwarze Wand, die kontinuierlich von Blitzen erleuchtet wird...
Freitag, 1. April 2011
Es schneit...
… natürlich nicht – aber wenn schon 1. April ist ;-)
Der Regen lässt am Morgen pünktlich zum Aufstehen nach. Aber auch nicht früher. Damit tummeln sich deutlich mehr Leute als sonst in den Duschen. Selbst Basti muss warten, und das gab's bisher in Australien noch nie. Zum Frühstück lassen sogar einige blaue Lücken in den Wolken Hoffnung auf gutes Wetter aufkeimen.
Wir kehren Coffs Harbour den Rücken ohne entdeckt zu haben, was die Leute alle so toll hier finden. Vielleicht meinen sie aber auch eher den ganzen Küstenabschnitt, und so machen wir noch drei Abstecher zum Moonee Beach, Emerald Beach und Sandy Beach.
Später kommen wir nach Woolgoolga, einem ganz kleinen Städtchen am Wasser. Von einer mit einem netten Hügel versehenen Landzunge haben wir einen tollen Blick auf die Küste nördlich und südlich von uns. Da auch die Sonne gerade vorbei schaut, gönnen wir uns noch einen Kaffee mit Muffin, der hier warm mit einer Streichzugabe mit Caramelgeschmack und einer Konsistenz irgendwo zwischen Schlagsahne und Crème serviert wird.
Anschließend werden wir auf dem Highway wieder durchgeschüttelt. Auf dem Weg scheinen wir bei den Klimazonen einen Schritt weiter gekommen zu sein. Zuerst wird die Vegetation deutlich buschiger als bisher. Später tauchen die ersten Zuckerrohrplantagen auf. Hinter Grafton folgt die Straße dann für dutzende Kilometer einem Fluß linker Hand, während rechter Hand unaufhörlich Zuckerrohr wächst. Als wir den Fluß queren, ändert sich die Landschft dann gravierend. Während der Fluß nun rechts fließt, wächst das Zuckerrohr auf der linken Seite.
Weitere Kilometer auf der Rüttelpiste später erreichen wir Ballina. Das kommt etwas gemütlicher her als das gestrige Coffs Harbour. Das Baden lassen wir angesichts der aufgewühlten See lieber sein und holen unser gestern ins Wasser gefallenes BBQ nach.
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