Sonntag, 3. April 2011

Grenzgänger


Die schwarze Wand ignorieren wir in unseren Planungen für heute. Dafür haben wir Folgendes vor: Wir stehen früh auf, um den Sonnenaufgang oben am Leuchtturm von Cape Byron zu beobachten; anschließend springen wir in die herrlichen Fluten, um uns danach ein leckeres Frühstück zu gönnen.
Die erste Herausforderung dabei ist, den Wecker richtig zu stellen, denn heute um Mitternacht wurde von Sommerzeit auf Winterzeit umgestellt. Die spannende Frage ist: Stellt das Handy (unser einziger „Wecker“) das automatisch um? Ina behält das während der kurzen Wachphasen zu einsetzenden Regenattacken im Auge. Bis 4:00 morgens passiert nichts. Ohne es zu merken, stellt das Handy dann aber doch noch um, was dazu führt, das wir zu spät wach werden. Immerhin erwischen wir noch ein wenig Morgenröte :-)
Da der örtliche Leuchtturm nicht nur hübsch aussieht, sondern sich auch noch am östlichsten Punkt des Festlandes von Australien befindet, und es deshalb Kult ist, hier den ersten Sonnenschein Australiens zu erhaschen, sind wir bei weitem nicht allein. Allerdings währt das Vergnügen nicht lange, denn wir können bei unserer erhöhten Position wundervoll erkennen, wie eine ziemliche Regenwand direkt auf uns zuhält. Das Baden in den Fluten fällt somit aus.
Im Ort gibt’s offensichtlich wieder überall Strom und so gönnen wir uns bei Regen in einer Curry-Bar ein Frühstück. So gestärkt brechen wir auf und hoffen, weiter nördlich mehr Glück mit dem Wetter zu haben. Wir überbrücken die gigantische Strecke von 70km, um nach Tweed Heads bzw. Coolangatta zu gelangen. Die beiden Städte gehen unmittelbar ineinander über. Dabei befindet man sich in Tweed Heads noch in New South Wales, während sich Coolangatta bereits in Queensland befindet. Richtig lustig wäre das bis gestern gewesen, gibt’s doch in Queensland keine Sommerzeit... während eines halben Jahres haben die Einwohner auf der linken Seite der Griffith Street eine andere Uhrzeit, als diejenigen auf der rechten Seite.
Weil das Wetter immer noch echt blöd ist, haben wir jegliche Inspiration verloren. Abendessen gibt’s daher heute im Restaurant. Im „Outback Jacks“ gönnen wir uns ein herrliches Rumpsteak mit einer Jacked Potatoe, so heisst hier nämlich das, was wir unter einer Baked Potatoe verstehen. Eine Baked Potatoe hier ist eine bereits geschälte Kartoffel mit Sour Cream. Ist halt alles ein bisschen anders herum hier ;-)