Montag, 14. September 2009
Durch die Halbwüste
Nach dem Aufstehen fahren wir in eines der Einkaufszentren, um bei einer weltberühmten Kette (Tim Hortons ;-) ein Frühstück (getoasteter Bagel with Cream Cheese) zu uns zu nehmen. Wir sind wieder einmal überrascht, wie viele Leute morgens um 10:00 Uhr und guten 30° schon dicke Burger zu sich nehmen....
Wie auch immer, wir fahren aus der Stadt durch öde Landschaften. Nahezu alle Bäume sind komplett vertrocknet. Das Einzige, das nach Leben aussieht, ist der wilde Salbei, der am Straßenrand blüht. Um uns von der fehlenden Abwechslung zu erholen, machen wir an der historischen Hat Creek Heritage Ranch bei Cache Creek halt. Hier ist ein Gasthof erhalten worden, der einst an der Cariboo Waggon Road lag, über die tausende von Goldsuchern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Norden zogen.
Wir fahren weiter Richtung Lillooet in die Berge hinein. Trotz der zunehmenden Höhe fallen die Temperaturen nicht. Dafür nimmt aber auch der Baum- oder Buschbestand nicht zu. In Lillooet erreichen wir den Höhepunkt der Einöde. Auf einem Plateau in mitten der vertrockneten Landschaft gelegen, scheint es einem zuzurufen: „Mach hier nicht Halt, oder du kommst nie wieder fort“. Kurz darauf kommen wir nach einer gefühlten Ewigkeit an der letzten Service-Station für die nächsten 100km vorbei und stärken uns mit einem Eis und Cappuccino.
Nur wenige Kilometer später kommen wir in eine andere Welt. Unten im Tal überqueren wir eine kleine Brücke, um uns über Serpentinen wieder in die Berge zu schrauben. Und hier hört die Trockenheit urplötzlich auf. Auf Schlag sind wir wieder in dichten grünen Wäldern und passieren Flüsse und Seen.
Nach weiteren unzähligen Kilometern kommen wir wieder in Außenbezirke menschlicher Zivilisation. Und ausgerechnet hier zwischen zwei Dörfern springt uns doch glatt ein Schwarzbär vors Auto. Wir müssen scharf bremsen und können ihm dabei zusehen, wie er flugs über die Straße tapert und anschließend gleich wieder im Wald verschwindet.
Von nun an geht’s Schlag auf Schlag. Wir passieren Pemberton, wo offensichtlich für die Olympischen Spiele ordentlich aufgerüstet wird, und sind kurze Zeit später in Whistler. Auch hier wird noch fleißig Hand angelegt.