Freitag, 3. Februar 2017

Ans Ende Tasmaniens

Heute ist nichts mit ausschlafen, obwohl wir für zwei Nächte hier in Stanley eingebucht sind. Die Wasserwerke haben Arbeiten an den Wasserleitungen vor und sperren diese deshalb ab 9 Uhr ab. Möglichen Duschengpässen wollen wir lieber aus dem Weg gehen.

Auf dem heutigen Plan steht ein Ausflug ans gefühlte Ende der Welt - zumindest aber Tasmaniens. Zunächst geht es nach Marrawah. Dem Reiseführer zufolge handelt es sich hier um einen Surf-Hotspot. Wir erwarten ein kleines Dorf, vielleicht einen Surfshop und diverse Unterkünfte. Wir finden allerdings nur eine lose Ansammlung von Häusern, die sich über ziemlich viel Fläche verteilen. Es gibt noch eine Taverne, die steht jedoch zum Verkauf. Surfer sehen wir weit und breit nicht. Wir kämpfen uns zum Leuchtturm vor, der uns am West Point, also dem westlichsten Punkt Tasmaniens, erwarten soll. Mühsam geht's 5km über unbefestigte Buckelpiste. Am Ende erwartet uns - nichts. Der Leuchtturm muss schon einen Käufer gefunden haben, der ihn in seinen Garten geholt hat ;-)
Zurück auf der Hauptstraße fahren wir weiter nach Arthur River. Hier endet die asphaltierte Straße und beginnt erst satte 100km weiter südlich in der Nähe von Zeehan. Dem Reiseführer nach führt die Straße zudem ohne Unterbrechung durch dichten Wald. Hier in Arthur River gibt's im Grunde nur die Ablegestelle zur Arthur River Cruise. Überraschenderweise finden wir aber tatsächlich einen richtigen Ort vor. Es gibt sogar ein Café - naja, Imbissbudenwagen. Aber immerhin. Lohnen tut sich der Ausflug aber nicht. Gut dass wir entgegen unserer ursprünglichen Reiseroutenplanung hier nicht nächtigen.
Auf dem Rückweg machen wir einen kleinen Abstecher nach Edith Creek zum Allendale Gardens & Rainforest. Hier hat ein Paar 1980 angefangen ihr Grundstück in ein Gartenparadies zu verwandeln. Auf dem Grundstück ist außerdem noch ein Privat(regen)wald vorhanden.  Die Blumenbeete sind für uns jedenfalls spannender als die auf der letztjährigen Landesgartenschau in Eutin.
Zurück in Stanley werden wir von einem Harley-Davidson Club-Treffen (oder so) überrascht. Der ganze Campingplatz steht voll mit den Motorrädern. Die Gruppe, die sich vor dem Küchengebäude direkt gegenüber unseres Stellplatzes in Campingstühlen zusammengefunden hat, hat sich auch gleich mal unseren einsam auf unserem Stellplatz stehenden Campingtisch gegriffen. Aber die Biker sind so freundlich uns ihn direkt wieder auszuhändigen. Das geplante gemütliche Grillen lassen wir bei der Meute allerdings lieber ausfallen. Stattdessen gibt's Fish'n Chips vom lokalen Fischladen.