Heute muss uns
wieder mal der Wecker wecken, denn wir haben einen Termin. 9:30 sollen wir an
der Pier zur Wineglass Bay Cruise einchecken. Das schaffen wir locker und
bekommen so auch noch einen Parkplatz auf die einfache Weise.
Bei sich zuziehendem
Himmel stechen wir in See, um die Freycinet Halbinsel zu umrunden. Wir
schippern gemütlich dahin und der Captain erzählt wie immer was zu dem, was wir
sehen. Als wir durch die Schouten Passage am Südzipfel fahren, bläst uns ein
ganz schöner Wind ins Gesicht, der auch noch ordentlich Wellengang mit langer
Dünung vor sich her schiebt. Wir machen eine ganz schöne Achterbahnfahrt.
Als wir endlich in
die Wineglass Bay einbiegen können, wird es deutlich ruhiger. Tief in der
Bucht, am Südende, ankern wir, und können vom Wasser aus die tolle Bucht, die
auf der einen Seite von der Hazards Bergkette begrenzt wird, genießen. Wir bekommen eine leckere Lunchbox
mit Salat, unterschiedlichem Wurstaufschnitt, Räucherlachs, verschiedenem Käse,
Chutney, Brötchen und einem Stück Rocky Road serviert (natürlich alles aus
tasmanischen Zutaten).
Auf der Rückfahrt
stehen Wind und Welle günstiger für uns, es bleibt deutlich ruhiger. Wir
bekommen sogar noch ein paar Australische Fellrobben zu sehen. Etwas später
gesellen sich auch noch für ein paar Minuten ein paar Delfine zu uns. Nach
viereinhalb Stunden legen wir wieder in Coles Bay an.
Der Tag ist ja noch
jung, denken wir uns. Da können wir ja auch noch die Wineglass Bay von oben in
Augenschein nehmen. Also fahren wir zum entsprechenden Carpark und kraxeln den
Weg nach oben. So steil hatten wir den gar nicht in Erinnerung. Der Ausblick
ist wieder fantastisch. Vom Captain kennen wir jetzt auch die zwei Theorien,
wie die Bucht zu ihrem Namen kam. Die eine ist allgemein bekannt: Die Form, die
an ein Weinglas erinnert, soll der Namensstifter sein. Die andere Theorie ist
nicht ganz so romantisch: Zu Walfangzeiten waren in der Bucht einige
Walfängerstationen vorhanden. Wenn die Jagdsaison auf vollen Touren war, färbte
sich das Wasser der Bucht rot und erinnerte an ein Glas gefüllt mit Rotwein.
Weil wir heute mal
einen relaxten Tag einlegen wollten, beschließen wir auch noch, den Abstieg zur
Bay auf uns zu nehmen. Wir kraxeln dabei quasi wie in einem Treppenhaus
Felsstufen hinab, bis wir nach einer halben Stunde endlich wieder auf
Meereshöhe, sprich auf dem Strand sind. Der Sand ist super grobkörnig, aber das
Wasser hat eine herrliche Farbe! Nach ausreichender Genußzeit mühen wir uns den
Weg wieder hinauf, der am Ende deutlich weniger anstrengte, als wir beim
Hinunterklettern vermutet hatten.