Mittwoch, 16. Januar 2008

Alles hat ein Ende...

Heute ist es soweit. Die Koffer werden gepackt. Das bekommen wir glücklicherweise ohne Probleme alles hin, wir sind nur überrascht, daß sich die Koffer so schwer anfühlen...soviel haben wir doch gar nicht gekauft?
Zum Frühstück fahren wir mit der alten Tram einmal im Kreis in die New Regent Street. Dort gibt’s French Toast mit Kaffee in der Morgensonne. Die restlichen Stunden bringen wir mit Bummel durch die Stadt (ja, auch heute ist wieder Schausteller mit dem selben Programm da...), Spaziergang im riesigen Botanischen Garten und einem Besuch im Museum. Hier erfahren wir etwas über die Moas – die riesigen Laufvögel aus Neuseelands Besiedlungszeiten – und ein paar Dinge über die Antarktisstation, die Neuseeland mal mit den Amis unterhielt.
Nachmittags besteigen wir dann das 5$ Shuttle, das uns zum Flughafen bringt. Obwohl wir noch ziemlich früh sind, ist die Schlange ziemlich lang. Während wir anstehen, erfahren wir noch etwas überrascht, daß wir noch eine Abfluggebühr zu zahlen haben (50$ pro Person, direkt beim Bank Of New Zealand Schalter). Nachdem unsere Koffer beim Check-In gewogen wurden, wissen wir, daß sie sich nicht nur schwer anfühlten. Ungefähr 15 Kilo mehr als auf dem Hinflug haben wir dabei....

Dienstag, 15. Januar 2008

Schwimmen mit Hector


Heute sind wir wieder früh auf den Beinen, denn wir haben um 9:00 einen Termin unten im Dorf am Hafen. Von dort werden wir mit einem kleinen Boot rausfahren und mit Delfinen schwimmen. Beim Veranstalter treffen nach und nach die Teilnehmer ein. Ein Pärchen aus Kanada, das im Gegensatz zu uns total unaufgeregt ist – ok, die haben sowas auch schon zwei, drei Mal irgendwo anders auf der Welt gemacht – sowie eine Familie aus Australien, von denen allerdings nur die beiden Töchter ins Wasser gehen werden. Nach kurzer Einweisung in die Verhaltensregeln geht’s los. Wir müssen auch nicht weit schippern, als die erste Gruppe Delfine unseren Weg kreuzt. Nach ein paar Minuten entscheiden sich der Skipper und die Assistentin dafür, daß es einen Versuch Wert sei. Also steigen wir nacheinander ganz vorsichtig ins Wasser.
An Bord hatte uns der Skipper erklärt, daß heute nicht etwa die Delfine für unsere Unterhaltung da seien, sondern wir als Unterhaltung für die Delfine engagiert wurden. Aus diesem Grunde hätten wir auch den Schnorchel dabei, mit dem wir allerlei Geräusche machen sollten – immer ein Ende unter Wasser haltend, schließlich können uns die Tiere ja nur dort hören. Was für Geräusche wäre ziemlich egal: Singen, pfeifen, grunzen oder schöne Luftblasen machen. Das würde das Interesse der Delfine wecken und meistens kommen sie dann vorbei, um sich die Sache genauer anzusehen. Wenn sie dann merken, daß sie viel besser schwimmen können als wir, fangen sie schonmal an Spielchen zu spielen – am liebsten um eine Person im Kreis herum schwimmen. Also immer schön mitdrehen – wer zuerst den Augenkontakt verliert, verliert auch das Spiel. Und tatsächlich nach ein paar Minuten kommt die Gruppe zurück und beäugt uns zuerst aus sicherer Entfernung, später dann schwimmen sie in der Mitte durch und anschließend kommt tatsächlich einer und spielt das Pirouetten-Spiel. Jeder von uns kommt min. einmal dran, und auch wenn das Wasser heute zu trübe ist, um mit der Taucherbrille das ganze unter Wasser zu betrachten (ganz abgesehen davon, daß das in den Neoprenanzügen eh nicht wirklich funktioniert), eine richtig geiles Erlebnis! Nach einer ¾ Stunde müssen wir das Wasser und die Delfine verlassen. Ziemlich durchgefroren bekommen wir noch einen Kakao und unser schwimmendes Publikum kommt wie zum Abschied noch mal vorbei – halbe Sprünge inklusive :-)
Nach einer herrlich heißen Dusche legen wir dann unsere letzten km zurück. Die Abgabe unseres Campers geht ratzo-fatzo und ohne Probleme. Wieder zurück in der Stadt (die Koffer sind mittlerweile auch Hotelzimmer) entspannen wir nochmal in Christchurch beim Cappuccino und einer Fahrt mit der historischen alten Tram. Auf dem Cathedral Square tritt wieder der selbe Schausteller mit dem selben Programm und den gleichen Sprüchen auf, wie gestern....
Abends gönnen wir uns zum Abschluß nochmal ein schönes Essen im Restaurant. Frischer Lachs aus Akaroa Harbour, wo wir vor ein paar Stunden noch waren, kommt auf den Teller.

Montag, 14. Januar 2008

Christchurch zum Ersten


Beim Frühstück „dürfen“ wir einem anderen Paar beim finalen Umpacken ihrer sieben Sachen aus dem Camper in den Koffer zusehen. Ach ja...schon bald müssen wir das auch tun. Aber zuerst statten wir Christchurch einen Besuch ab. Laut der uns auf dem Campingplatz in die Hand gedrückten Karte wimmelt es nur so von öffentlichen Parkplätzen rings ums Stadtzentrum. Aber jeder, den wir anfahren, erweist sich als Parkhaus....und dafür ist unser Camper locker einen halben Meter zu hoch. Also parken wir letztlich am Latimer Square ein paar Blocks östlich vom Zentrum. Hier dürfen wir immerhin zwei Stunden am Stück parken.
Als erstes marschieren wir zum Cathedral Square. Hier ist heute ein kleiner Krims-Krams-Markt aufgebaut. Außerdem ist diese Woche das „Summertimes Festival“, wie wir im Radio gehört haben. Das bedeutet, daß hier auf dem Platz jeweils ein Unterhaltungskünstler eine halbe Stunde zugestanden bekommt, in der er die Passanten unterhalten darf.
Wir laufen weiter und finden schon mal unser Hotel, das wir für morgen Nacht gebucht haben. Schön zentral gelegen :-) Leider ist heute der blaue Himmel nur entfernt am Horizont zu sehen, so daß die richtige Sommerstimmung am Avon River trotz der Gondoliere nicht so recht aufkommt. Was richtig auffällt: Christchurch macht trotz seiner Größe einen vergleichsweise ruhigen Eindruck.
Bei einem Cappuccino in der New Regent Street beschließen wir, daß wir für heute zu groggy sind, um noch mehr Stadt zu erleben. Stattdessen machen wir uns wieder auf den Weg und verlassen Christchurch, um zurück nach Akaroa zu fahren. Dort haben wir für morgen Vormittag noch etwas besonderes gebucht (dafür mußte zwar die Walbeobachtung in Kaikoura weichen, worüber Ina aber nach der gestrigen Seeerfahrung nicht weiter traurig ist...)
Abends auf dem Campingplatz dann durchaus traurige Momente. Wir räumen alle Sachen aus dem Camper, um sie provisorisch in unseren Koffern zu verstauen. Schließlich müssen wir morgen unser Gefährt abgeben und unser Hab und Gut möglichst vorher ins Hotelzimmer schaffen. Der Rückflug ist nun doch schon ziemlich nah :-(

Sonntag, 13. Januar 2008

French Influences


Heute folgen wir wieder einem Tip der Campingplatz-Verwalterin aus Hampden Beach. Die hatte uns die Banks-Halbinsel wärmstens ans Herz gelegt. Schon weil es eine sehr angenehme Abwechslung nach gestern ist.
Kaum auf der Halbinsel angekommen, werden aus den mit dem Lineal gezogenen Straßenverläufen die altbekannten kurvigen, engen und serpentinenreichen Strecken, die soviel Ausblick auf die Landschaft gewähren. So schlängelt sich der Tourist Drive die Berge hinauf, auf dem Kamm entlang, hinter dem Gipfel längs und anschließend steil bergab nach Akaroa hinunter. Dieses Städtchen liegt malerisch am Ende des Akaroa Harbour. Eigentlich ist es nur ein paar hundert Seelen groß, während der Sommersaison schwillt die Größe dann aber auf gute 3.000 an.
Die Zeit für ein Käffchen in der Sonne haben wir leider nicht mehr, denn unsere gebuchte „Wildlife Harbour Tour“ legt schon in wenigen Minuten ab. Mit der „Black Cat“ stechen wir in See, auf eine Tour, die uns einmal um den ganzen Harbour (die Bucht wohlgemerkt) bringen soll. Als erstes schwimmt uns eine Gruppe Hector's Dolphins über den Weg, die wir ganz in Ruhe beobachten können, da sie immer wieder aus allen Richtungen kommend am Boot vorbeischwimmen. Anschließend besichtigen wir noch eine kleine Kormoran-Kolonie, bevor wir raus auf den Pazifik fahren und in der Bucht um die Ecke eine Kolonie Fur Seals besuchen. Die lassen es sich ganz schön gut gehen und plantschen in einem von der Flut auf dem Felsplateau hinterlassenen Pool ausgelassen herum. Leider bekommt Ina von diesem Schauspiel nicht sehr viel mit. Der Ritt auf den pazifischen Wellen schlägt ihr doch ein wenig zu sehr auf den Magen. Das von der Besatzung gereichte Glas mit Eiswürfeln hilf aber irgendwie doch (was auch immer man damit wohl machen soll....), so daß Ina einen Teil der Rückfahrt wieder entspannter verfolgen kann.
In der Abendsonne cruisen wir wieder zurück und gehen in Christchurch vor Anker.

Samstag, 12. Januar 2008

In der Hitze der Canterbury Plains


Der Tag beginnt dank eines Hinweises der Campingplatz-Verwalterin schon recht früh. Der Verwalterin zufolge leben nämlich in der Bucht von Hempden Beach, an der wir unser „Zelt“ aufgeschlagen haben, einige Hector's Dolphins. Die kommen wohl regelmäßig morgens zum Frühstück und zeigen sich. Leider nicht heute :-( Aber das Frühstück am Strand ist trotzdem toll.
Nachdem wir unsere Sachen wieder zusammengepackt haben, fahren wir nochmal zurück zu Moeraki Boulders. Doch oh Schreck, hier wimmelt es nur so von Touris. Die Hoffnung, ein idyllisches Foto bei Ebbe schießen zu können, zerplatzt wie eine Seifenblase.
Stattdessen fahren wir weiter Richtung Norden. Mittlerweile ist es mächtig heiß geworden. Konnten wir gestern das Auto nur mit Fleece (Basti) bzw. Strickjacke (Ina) verlassen, so kommt man heute um vor Hitze. 31,5 Grad Celsius zeigt das Display ihres Opel an, erzählt uns in Oamaru eine ältere Frau (die übrigens several times in Germany war). Wir schlendern die Stadt ab, auch in der Hoffnung, ein Eiscafé zu finden. Aber auch hier gibt es sowas nicht. Da muß der Supermarkt an der Ecke herhalten.
Weiter geht es nach Timaru. Die Strecke verläuft eintönig schnurgeradeaus durch die Canterbury Plains – quite boring, aber das hatte die Campingplatz-Verwalterin ja vorhergesagt. Fix und fertig kommen wir nach 90km in Timaru an. Erfrischung verschafft uns ein Bad in der Caroline Bay. So erfrischt nehmen wir die letzte Teiletappe des heutigen Tages in Angriff, die uns nach Rakaia führt. Hier machen wir für die Nacht halt. Nach einem Spaziergang zum Fluß gibt es heute unheimlich leckere Green Lipped Mussels.

Freitag, 11. Januar 2008

Tierkunde, die Zweite


Als erstes fahren wir heute wie geplant in die Stadt. Dunedin ist in ziemlicher Hanglage angesiedelt. Wir fühlen uns ein bißchen wie in San Francisco – zumindest so, wie wir es uns vorstellen. Unser Rundgang beginnt am Octagon, dem in der Planung als Zentrum der Stadt vorgesehenen Platz. Von hier aus geht es weiter zum alten Bahnhof, der zwar nicht riesig, dafür aber sehr erhaben am gefühlten Rande der Stadt (obwohl der noch ein paar km entfernt ist) trohnt. Nach dem wir die Architektur bewundert haben, besuchen wir noch das im Bahnhof beheimatete Sportler-Museum. Hier werden Fotos und Geschichten sowie Orginal-Gegenstände der erfolgreichsten neuseeländischen Sportler ausgestellt.
Wieder zurück am Ausgangspunkt setzen wir unsere Fahrt auf die Otago-Halbinsel fort. Die Straße führt malerisch und sehr eng und kurvenreich direkt am Ufer entlang. Noch enger und bergiger wird es, als wir die Hauptstraße verlassen, um einen Abstecher zum Aquarium zu machen.
Im Anschluß geht es noch weiter hinaus – bis zur Spitze der Halbinsel. Dort befindet sich die weltweit einzige Festlandkolonie von Königsalbatrossen (das Foto zeigt allerdings einen Kormoran - also nicht verwirren lassen ;-). Auch wenn wir die Brut- und Nistplätze nicht direkt einsehen können, kommt alle paar Minuten einer dieser majestetisch segelnden riesigen Vögel um die Bergspitze geglitten.
Irgendwann müssen wir uns dann trotz allem fortreißen. Der Weg führt uns wieder zurück nach Dunedin und anschließend weiter gen Norden, wo wir am Strand von Moeraki die „Boulders“ bestaunen. Diese Steine sind mit einem guten Meter Durchmesser fast kugelrund vor langer, langer Zeit geformt worden, und werden nach und nach von der Erosion freigelegt.

Donnerstag, 10. Januar 2008

Tierkunde


Wir beginnen den Tag mit einem Frühstück an der Porpoise Bay. Der Sturm des gestrigen Abends hat eher noch zugelegt. Wir parken deshalb unseren Camper als Windschutz hinter unserem Frühstückstisch. Den Delfinen in der deshalb wohl so genannten Bay scheint es zu stürmisch zu sein. Sie lassen sich jedenfalls nicht blicken. Ein paar Meter weiter gibt es einen versteinerten Wald zu bewundern. Der liegt jetzt auf einem Felsplateau, das langsam von der einsetzenden Flut überspült wird. Von dem ehemaligen Wald sind noch ein paar Baumstämme zu erkennen.
Wir sezten unsere Fahrt auf der Catlins-Tour fort, die uns zunächst über die Niagara Falls führt. Später erreichen wir den Lake Wilkie. Auf einem kurzen Spaziergang erfahren wir einiges über die verschiedenen Bewuchszonen vom Wasserrand bis hinauf zu ausgewachsenen Bäumen. An den Purakaunui Falls halten wir uns nicht allzulange auf, da wir von gerade eingetroffenen deutschen Touristen ziemlich genervt sind. Stattdessen fahren wir zum Nugget Point, wo wir den Weg zur Pinguinbeobachtungsstation einschlagen. Wir haben Glück, tapsen doch kurz nach unserem Eintreffen ein paar der putzigen Gelbaugen-Pinguine aus dem Gebüsch und stolpern und hüpfen zum Schwimmen ins Wasser. Der daneben liegende Seelöwe läßt sich im Gegensatz zu uns davon überhaupt nicht beeindrucken und schläft einfach weiter. Auch wenn wir uns nur schwer losreißen können, besuchen wir auch noch den Leuchturm am Ende der Landzunge. Von hier hat man einen tollen Blick auf die umstürmte Küste und die in am Fuße des Kliffs lebenden Robben.
Weiter geht’s schnellen Reifens nach Dunedin, wo wir heute Quartier beziehen. Bevor wir es uns bequem machen, fahren wir ins Zentrum, um in einem netten Restaurant zu Abend zu essen. Der erste Eindruck der Stadt macht Vorfreude auf morgen.

Mittwoch, 9. Januar 2008

Schafe, Schafe, nichts als Schafe


Bei abermals strahlendem Sonnenschein und unverminderter Windstärke setzen wir unsere Reise an die Südspitze fort. Wir folgen der Southern Scenic Route und sehen doch nicht viel mehr als Nichts und viele Schafe im Nichts.
Nach ca. 65km tauchen wir wieder im Leben auf. In Clifden bewundern wir die alte ehemals größte Hängebrücke Neuseelands. Diese wurde 1898 gebaut und erleichterte damals die Überquerung des reißenden Waiau-Flußes. Heutzutage ist dieses Gewässer ziemlich handzahm – gezähmt durch ein unterirdisches Wasserkraftwerk.
Weiter geht’s durchs Nichts bis wir nach weiteren 60km Riverton und damit die älteste Stadt der Südinsel erreichen. Auch hier scheint aber doch alles recht ausgestorben, sodaß wir nach kurzem Besuch der Stadt unsere Fahrt fortsetzen. Invercargill – da sollte doch die Zivilisation wieder beginnen. Aber dort finden wir zwar einen flächenmäßig großen Außenposten vor – mehr aber auch nicht. Die gitternetzartig angelegten Straßenzüge strahlen überhaupt keinen Charme aus. Da wir auch sonst keine einladenden Lokale finden, beschließen wir doch weiter Richtung Dunedin zu fahren.
Die weiterhin Scenic Route genannte Straße führt uns durch unverändert dünn besiedelte Gegenden, die Landschaftlich nicht so viel anzubieten haben (vielleicht sind wir von den bisherigen Darbietungen auch einfach nur ein wenig gesättigt...). Nach ca. 90km endet unsere Fahrt an der Curio Bay, wo wir eine genial angelegte Campsite (erst seit kurzem „serviced“ - wobei das nur das Angebot von Strom umfaßt) vorfinden. Hier sind im großflächigen Küstenbewuchs diverse Camp-Buchten angelgt.
Der Sturm, der uns den ganzen Tag begleitet, ist hier direkt an der Küste nochmals stärker. Trotzdem wir relativ geschützt in unserer Nische parken, wackelt unser Camper in den Windböen stärker, als wir es mit auf- und abspringen selbst schaffen....

Dienstag, 8. Januar 2008

Der Sound des Milf(j)ord


Heute ist frühes Aufstehen angesagt. Schließlich haben wir gutes Wetter und die frühe Bootstour im Milford Sound gebucht. Um 8:40 ist einchecken und um 9:00 legen wir ab, während wir auf dem obersten Deck in sportlich-frischen Temperaturen unser zur Tour gehörendes Continental Breakfast einnehmen.
Kaum haben wir den Hafen verlassen, sichtet der Kapitän auch schon ein paar Hector's Dolphins, die immer wieder aus dem Wasser schauen oder auch mal einen Sprung vollführen. Leider begleiten sie uns nicht weiter, sonder schwimmen einfach an uns vorbei. Während der Fahrt klärt uns der Kapitän über dies und das im Fjord (und nicht Sound!) auf, z.B. daß aufgrund der Unmenge an Regen auf den Felsen der Boden nahezu vollständig weggespült ist, und die reichlich vorhandenen Bäume direkt in den Felsen wachsen. Oder daß es mehr Baum-Lawinen gibt, als solche aus Schnee. Wir gleiten vorbei an Wasserfällen, schroffen Felsüberhängen und bestaunen sonnenbadende Robben. Auf dem Weg zum Hafen hält das Schiff am Deep Underwater Observatory, an dem wir aussteigen.
Das Observatorium ist eine am Felsen schwimmend „aufgehängte“ Plattform, die einen Beobachtungsraum ca. 10m unter der Wasseroberfläche aufweist. Hier lernen wir weitere Besonderheiten des Milford Sounds kennen, der einer der wenigen Orte auf der Welt ist, in der auf dem Salzwasser eine Süßwasserschicht schwimmt. Je nach Großwetterlage ist diese zwischen einem und mehreren Metern dick (als Rekord wurden 22m gemessen). Auf dem Weg nach unten in den Beobachtungsraum kann man in der richtigen Tiefe die Trennschicht zwischen Süß- und Salzwasser sehr genau erkennen. Wir bewundern Black Corals, Seeanemonen, Miesmuscheln (die hier riesig sind), Barsche und andere Fische. Mit dem nächsten Schiff legen wir das letzte Stück zum Milford Hafen zurück und bewundern dabei die Bowen Falls, die lautstark riesige Wassermassen in den Sound stürzen lassen.
Zurück an Land genießen wir nochmal die strahlende Sonne, bevor wir uns dann auf Rückreise begeben. Unterwegs machen wir natürlich noch ein paar Zwischenstops, um die Landschaft zu bewundern, die wir auf der Hinfahrt wegen der tief hängenden Wolken nicht sehen konnten. Dabei begegnen wir auch noch der Spezies, die wir bisher vermißt hatten - den Reisebus-Japanern.
Unsere Fahrt führt uns schließlich nach Manapouri, an den zweittiefsten See Neuseelands. Hier ist es ganz schön windig bis stürmisch. Wir kehren in einem „somewhat bizare“ (Lonely Planet) Campingplatz ein, der aber mit Liebe gepflegt ist.

Montag, 7. Januar 2008

Weltkulturerbe


Der Wetterbericht hatte recht. Er hatte für heute schlechtes Wetter vorhergesagt, und so kam es auch. Pünktlich nach Mitternacht prasselten die ersten Regentropfen auf unser Dach. Das macht aber nichts, denn morgen soll es schon wieder richtig gut aussehen. Also machen wir heute die „Überführungsfahrt“ zum Milford Sound.
Die Tour beginnt aber nicht ohne kräftige Einreibung mit unserem gestern neu erworbenen Sandfly-Abwehrgel. „Bushman Extra Heavy Duty“ haben wir uns zugelegt. Das soll auch bei heftiger Insektenaktivität helfen. Auf jeden Fall ist das Zeug stärker als Inas Badelatschen. Denn von denen löst sich anschließend die blaue Farbe. Da wir selbst nicht blau gefärbt sind, hoffen wir das Beste.
Gute 120km schlängelt sich die Milford Road durch die Landschaft. Zunächst ziemlich unspektakulär, dann jedoch reihen sich Wasserfälle an Wasserfälle und steile Gebirgszüge geben sich die Klinke in die Hand. Dazu noch die unterhalb der Gipfel hängenden Wolken – allererste Sahne.
Nach etlichen Serpentinen kommen wir dann endlich unten am Fjord an und sehen das bekannte Panorama mit dem sich steil nach oben reckenden Mitre Peak. Hier herrscht rege Betiebsamkeit. Ein Reisebus reiht sich an den nächsten, der große Parkplatz ist fast komplett gefüllt. Glück für uns, daß fast alle direkt aus ihren Autos in die wartenden Schiffe steigen. So ist auf dem noch recht jungen Nature Walk fast gar nichts los, und wir können in aller Ruhe Fotos schießen und die Aussicht genießen.
Für morgen buchen wir eine kleine Kreufahrt durch den Sound raus bis zur Tasman See. Um 9:00 soll es losgehen – wir hoffen darauf, daß da noch nicht soooo viele Besucher am Start sind. Frohen Mutes fahren wir zum einzigen nahe gelegenen Campingplatz, nur um festzustellen, daß alle verfügbaren (wir schätzen so um die 10) Stellplätze ausgebucht sind. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als die aufgestellten Schilder zu ignorieren und über Nacht zu parken.

Sonntag, 6. Januar 2008

Speed up downhill


Heute lassen wir es zunächst ganz ruhig angehen. Einem Bummel durch die Stadt lassen wir einen ausgedehnten Spaziergang durch die Queenstown Gardens folgen. Dabei genießen wir das auch heute wieder sensationell schöne Sommerwetter. Von diesen Anstrengungen erholen wir uns anschließend bei einem Capuccino in einem Strand-Café am Lake Wakatipu.
Da wir aber noch etwas für unseren Adrenalinspiegel tun wollen, begeben wir uns zur Skyline Gondola. Mit einer Gondel fahren wir dann bis fast auf die Spitze des Bob's Peak. Hier könnte man vollkommen überhöhte Preise für ein Eis zahlen, oder, und das machen wir, den Ausblick über die Stadt und den See sowie die Gebirgskette „Remarkables“ bewundern.
Da uns das aber nicht reicht, fahren wir noch ein Stück höher hinauf, diesmal bewaffnet mit einem Helm auf dem Kopf. Oben angekommen besteigen wir dann jeweils eine „Seifenkiste“. Mit dieser düsen wir dann die kurvenreich ausgestattete Rodelbahn bis zur Aussichtsstation hinunter. Da das irre Spaß macht, kaufen wir gleich noch je zwei weitere Tickets und wagen uns auf die Fortgeschrittenen-Piste. Und das macht noch mehr Spaß! Da man aufhören soll, wenn es am schönsten ist, fahren wir mit der Gondel ganz langweilig wieder hinunter ins Tal, um uns auf den Weg nach Te Anau zu machen.

Samstag, 5. Januar 2008

Irrungen und Illusionen


Der Sommer ist wohl endgültig angekommen :-) Auch heute wieder strahlender Sonnenschein, keine Wolke am Himmel und 27 Grad Minimum.
Wir fahren weiter Richtung Queenstown, machen aber zunächst am Lake Hawea halt, um unser Frühstück zu genießen. Herrlich blaues Wasser umrahmt von hohen, kargen Bergen.
Etwas später kommen wir nach Wanaka, einem Ferienort, in dem heute ganz schön was los ist. Hier scheint Urlaubshochsaison zu sein. Da wir keinen Parkplatz finden, verzichten wir auf einen Spaziergang durch die Stadt und machen stattdessen lieber vor den Toren derselben halt, um in die Stuart Landsborough's Puzzling World zu gehen. Hier besuchen wir zunächst das Illusionenkabinett, in dem alle möglichen Exponate zu besichtigen sind, die die Sinne verwirren. Am genialsten ist der schräge Raum, in dem man permanent das Gefühl hat umzufallen. Hier sieht man z.B. auch Wasser scheinbar den Berg hochlaufen. Kaum sind wir diesen Illusionen entflohen, wartet die nächste Aufgabe auf uns. In einem großen Outdoor-Labyrinth müssen wir zu allen vier Eckpunkten gelangen, an denen jeweils ein Turm steht. Hört sich einfach an, ist es aber nicht. Denn über die ganzen Gänge sind zwei Brücken mit je zwei verschiedenen Wegen gespannt, und gemeinerweise biegen die Gänge genau darunter – also nicht von oben einsehbar – jeweils ganz anders als erwartet ab. Ergebnis: Immer wenn man von oben guckt und meint, jetzt wüßte man, wie man dahinten hin kommt, geht’s so natürlich nicht. Unterwegs erfahren wir, daß das Labyrinth 1,5km lang ist, die Besucher aber durchschnittlich drei bis fünf Kilometer zurücklegen. Super nett gemacht ist auch das Café. Hier kann man bei einem Snack und Getränk an den Tischen verschiedene kleine Puzzlespiele versuchen zu lösen.
Nach weiteren 50km kommen wir in Cromwell an. Hier wurde in den 80er Jahren ein Stausee angelegt, der die historische Hauptstraße überflutete. Einige dieser Gebäude wurden jedoch Stein für Stein an einem anderen Standort wieder errichtet.
Weiter geht’s nach Arrowtown, der am besten erhaltenen Goldgräberstadt der Gegend. Gold finden wir nicht mehr, aber dafür eine wirklich süße kleine Stadt mit vielen Cafés und Restaurants. Das Schließen aller Läden mahnt uns zur Weiterfahrt, denn anscheinend ist der Tag nicht mehr lang, und wir brauchen noch einen Platz für die Übernachtung.
Den finden wir schließlich etwas außerhalb von Queenstown. Vorher kommen wir aber auch noch beim Bungee-Springen am Kawarau River vorbei. Das lassen wir uns natürlich nicht nehmen und beobachten mehrere Springer, die Abkühlung im Fluß suchen.

Freitag, 4. Januar 2008

On Top of the World


Heute steht ein volles Programm auf dem Plan und da wir früh hoch müssen, werden wir auch schon so gegen Mitternacht geweckt. Allerdings nicht ganz freiwillig, aber doch ganz spaßig. Nachdem auf dem Campingplatz die Abendruhe eingekehrt ist, kommen ein paar Keas zu Besuch. Diese putzigen Kerlchen sind immer auf der Suche nach einem leckeren Happen und klettern dabei auch ohne Nachsehen auf den Campern herum.
Endgültig aus den Federn kommen wir dann aber kurz vor 7:00, so daß wir kurz vor 8:00 den Campingplatz verlassen. Als erstes wollen wir heute nämlich zum Lake Matheson, bekannt durch seine günstige Lage, die ihn den Mount Cook und Mount Tasman herrlich im Wasser spiegeln läßt. Womit wir nicht wirklich gerechnet hätten, ist der Andrang der Touristen schon zu dieser frühen Stunde. Nur mit Glück ergattern wir noch einen Parkplatz am Beginn des Walks um den See. Von romantischer Stille keine Spur. Je weiter wir um den See kommen, desto geringer wird glücklicherweise auch die Touristendichte :-) Und so können wir an diversen Stellen die wundervolle Landschaft und deren Spiegelbild im See bewundern.
Kaum zurück im Fox Village, buchen wir das heutige Highlight – einen Heli-Flug über den Franz Josef und den Fox Glacier. Da unser Flug uns noch ein paar Stunden Zeit läßt, holen wir erst einmal unser zunächst ausgefallenes Frühstück nach. Pancakes und French Toast im Café Nevé sind unsere Wahl und stärken uns für den Ausflug zum Gletscher.
Bevor wir die Gletscherwelt aus luftigen Höhen bestaunen, wollen wir sie zunächst zu Fuß erkunden. Dazu machen wir uns auf die Wanderung zum Fox. Der steinige Weg endet ein paar hundert Meter vor dem Ende der Gletscherzunge, womit wir diesmal sehr dicht ans Eis gelangen. Bis ganz dorthin dürfen wir leider nicht – schade.
Wieder zurück im Village erfahren wir, daß unser „Twin Glacier“ Flug mit dem „Mount Cook“ Flug eines anderen Paares kombiniert wurde. Damit sehen wir unsere zwei Gletscher und den Mount Cook noch obendrein. Kaum haben wir uns in den Hubi gequetscht, geht’s auch schon los. Wir haben riesen Glück und dürfen zunächst vorne beim Piloten sitzen. Zunächst fliegen wir an der Bergkette entlang zum Franz Josef, dort dann hinauf und auf der Spitze am Fox vorbei zum Mount Cook. Dort drehen wir eine kleine Runde und machen uns dann auf den Weg zum Plateau, auf dem die Gletscher ihren Schnee sammeln. Und während dieser bisherigen 20 Flugminuten genießen wir beeindruckende Aussichten auf das Eis, die Gletscherspalten und das sagenhafte Panorama. Am Plateau angekommen landen wir auf dem Schnee und können ein paar Minuten Fotos schießen. Hier oben weht kein Lüftchen und so tun unsere Fleecejacken bei dem strahlenden Sonnenschein gar nicht Not. Leider müßen wir schon wieder viel zu bald einsteigen und sind fünf Minuten später wieder zurück im Fox Village – das aber endlos begeistert!
Nun müssen wir aber noch ein paar Meter schaffen und kutschieren deshalb weiter Richtung Queenstown. Hinter den beiden „Gletscherdörfern“ beginnt Neuseeland wirklich dünn besiedelt zu sein. Alle 20km steht mal ein Haus am Wegesrand. Nach 120km dann wieder eine richtige Stadt: Haast. Dicht an dicht drängen sich hier ein paar Häuser und ein Supermarkt(!) (1. der erste überhaupt seit Hokitika – also ca. 300km entfernt, 2. versorgt er nur mit dem allernötigsten – wir kaufen ein paar Kekse und eine Dose Mais), um 300 Einwohnern eine Heimat zu geben. Hinter Haast schlägelt sich der Highway 6 endlos lange am Haast River entlang, bis er steil das Gebirge erklimmt.
Zurück im Tal auf der anderen Seite, entschließen wir uns einen Platz in der Natur, im Boundary Creek Scenic Reserve, zu suchen. Wir werden auf einer kleinen Halbinsel im Lake Wanaka fündig. Hier genießen wir unsere Pasta auf einem Baumstamm direkt am Ufer in der untergehenden Sonne.

Donnerstag, 3. Januar 2008

Eis am Abend


Heute beginnen wir den Tag in Shantytown, einer wieder aufgebauten Siedlung aus der Zeit des Goldrausches hier in der Gegend – so um 1866. Die Fahrt mit der Dampflok kommt genau zur richtigen Zeit, denn kaum sitzen wir im trockenen, fängt es so richtig schön an zu regnen. Beim anschließenden Goldwaschen sind wir sogar erfolgreich – fünf Sekunden shaken, Wasser abgießen, vier mal überspülen, shaken, und so weiter. Am Ende bleiben ein paar Krümelchen Gold in der Pfanne liegen. Ansonsten gibt es halt alle möglichen Gebäude mit ihren Geschichten zu bewundern – wirklich sehr schön und mit viel Liebe gemacht.
Am Nachmittag geht’s dann weiter über Hokitika zum Franz Josef Glacier, den wir dann am frühen Abend erreichen. Wir beschließen trotz des leichten Regens und des für morgen geplanten größeren Gletscherbesuchs den zwanzigminütigen Walk bis zum Aussichtspunkt auf die immer noch in ziemlicher Entfernung liegende Gletscherzunge zu machen. Es ist naß und nebelig – trotzdem ein atemberaubender Anblick!
Pünktlich zum Abendbrot reißt der Himmel doch noch mal auf. So können wir die köstliche Pasta in der Abendsonne mit Blick auf den nun sichtbaren Mount Cook genießen....und wenn Basti ein paar Brocken quer über den Platz richtig verstanden hat, ist morgen wieder schönes Wetter angesagt :-)

Mittwoch, 2. Januar 2008

Pfannkuchen am Nachmittag


Heute beginnen wir den Tag gaaanz sutsche. Nach dem sonnigen Frühstück und dem Besuch des City Centre von Westport, setzen wir unsere Reise gen Süden fort. Den ersten Zwischenstop machen wir bei Mitchell Gully und seiner Gold Mine. Hier erfahren wir fast alles über den Goldrausch um 1866 – z.B., daß das meiste Gold bei den Ladies im Saloon geblieben ist.
Weiter geht’s nach Punakaiki zu den Pancake Rocks und dem dazugehörigen Blowhole. Bevor wir den Walk starten, macht Ina allerdings die größte Entdeckung des Tages. Nur weil ein Ortsname fett gedruckt auf der Karte steht, muß es sich nicht gleich um Dorfgröße oder mehr handeln. Ein dick druckenswerter Ort hier auf der Südinsel zeichnet sich halt nicht nur durch seine Einwohnerzahl aus. So übersehen wir heute fast zwei wichtige Ortschaften, weil wir duchaus ein paar Häuser mehr erwartet hatten.
Bei den Pancake Rocks dann noch zwei weitere Überraschungen. Die erste: Das ansässige Café bietet keine Pancakes an. Die zweite: Vom Touristenauflauf her könnte man meinen, wir wären auf dem Flughafen von London Heathrow. Dafür machen die „Pfannkuchenfelsen“ aber wirklich was her. Basti gerät in einen Fotorausch.
Ansonsten könnte man noch weitere 100 Seiten lang über die unanständig schöne Küste schwärmen. Kein Wunder also, daß wir heute nur satte 100km bis Greymouth schaffen.

Dienstag, 1. Januar 2008

Anbaden


Langsam setzt sich zu unserer Freude das gute Wetter fest :-) Heute führt uns unser Weg nach Westen. Wir durchqueren dabei das Landesinnere, um nach Westport zu gelangen, dem Tor zur Westküste. Der Weg ist laut Karte eigentlich gar nicht so weit, aber irgendwie zieht er sich ewig hin – und das, obwohl wir uns heute nur im Tal fortbewegen. Die Landschaft ist hier deutlich anders als bisher. Statt Laub-, Palmen- und Farngewächsen finden wir hier fast ausschließlich Nadelhölzer vor. In der gleißenden Sonne dem Schutz der umliegenden Berge ist es heute bullig warm – passenderweise heißt der uns folgende Fluß (oder war es andersrum?) Buller River.
Am späten Nachmittag dann sehen wir endlich wieder das Meer, und die steife Brise bringt die ersehnte Erfrischung. Wir finden heute einen direkt am Wasser gelegenen Campingplatz kurz hinter Westport in Carters Beach. Kaum am Strand, können wir nicht widerstehen und springen abermals in die Fluten.