Dienstag, 8. Januar 2008

Der Sound des Milf(j)ord


Heute ist frühes Aufstehen angesagt. Schließlich haben wir gutes Wetter und die frühe Bootstour im Milford Sound gebucht. Um 8:40 ist einchecken und um 9:00 legen wir ab, während wir auf dem obersten Deck in sportlich-frischen Temperaturen unser zur Tour gehörendes Continental Breakfast einnehmen.
Kaum haben wir den Hafen verlassen, sichtet der Kapitän auch schon ein paar Hector's Dolphins, die immer wieder aus dem Wasser schauen oder auch mal einen Sprung vollführen. Leider begleiten sie uns nicht weiter, sonder schwimmen einfach an uns vorbei. Während der Fahrt klärt uns der Kapitän über dies und das im Fjord (und nicht Sound!) auf, z.B. daß aufgrund der Unmenge an Regen auf den Felsen der Boden nahezu vollständig weggespült ist, und die reichlich vorhandenen Bäume direkt in den Felsen wachsen. Oder daß es mehr Baum-Lawinen gibt, als solche aus Schnee. Wir gleiten vorbei an Wasserfällen, schroffen Felsüberhängen und bestaunen sonnenbadende Robben. Auf dem Weg zum Hafen hält das Schiff am Deep Underwater Observatory, an dem wir aussteigen.
Das Observatorium ist eine am Felsen schwimmend „aufgehängte“ Plattform, die einen Beobachtungsraum ca. 10m unter der Wasseroberfläche aufweist. Hier lernen wir weitere Besonderheiten des Milford Sounds kennen, der einer der wenigen Orte auf der Welt ist, in der auf dem Salzwasser eine Süßwasserschicht schwimmt. Je nach Großwetterlage ist diese zwischen einem und mehreren Metern dick (als Rekord wurden 22m gemessen). Auf dem Weg nach unten in den Beobachtungsraum kann man in der richtigen Tiefe die Trennschicht zwischen Süß- und Salzwasser sehr genau erkennen. Wir bewundern Black Corals, Seeanemonen, Miesmuscheln (die hier riesig sind), Barsche und andere Fische. Mit dem nächsten Schiff legen wir das letzte Stück zum Milford Hafen zurück und bewundern dabei die Bowen Falls, die lautstark riesige Wassermassen in den Sound stürzen lassen.
Zurück an Land genießen wir nochmal die strahlende Sonne, bevor wir uns dann auf Rückreise begeben. Unterwegs machen wir natürlich noch ein paar Zwischenstops, um die Landschaft zu bewundern, die wir auf der Hinfahrt wegen der tief hängenden Wolken nicht sehen konnten. Dabei begegnen wir auch noch der Spezies, die wir bisher vermißt hatten - den Reisebus-Japanern.
Unsere Fahrt führt uns schließlich nach Manapouri, an den zweittiefsten See Neuseelands. Hier ist es ganz schön windig bis stürmisch. Wir kehren in einem „somewhat bizare“ (Lonely Planet) Campingplatz ein, der aber mit Liebe gepflegt ist.