Freitag, 8. Februar 2013

Schienenersatzverkehr

Gestern Nacht ist noch eine Horde Orks - ääh Fahrradfahrer - im Lager eingefallen. So spät sie auch gekommen sind, so früh wollen sie wohl auch los. Unser Weckerklingeln wird überflüssig - die Funktion wurde anderweitig übernommen. Nach Frühstück und anschließendem netten Schnack mit den Liverpoolern von Gegenüber fahren wir wieder in den Tongariro Nationalpark; diesmal nur von Süden her. Wir passieren Ohakune und sind angenehm überrascht, hatten wir doch laut Lonely Planet eine Art Geisterstadt erwartet, die nur im Winter zur Ski-Saison erwacht. Doch ganz im Gegenteil. Die Stadt ist zwar sehr klein, aber hier ist durchaus Betrieb.Zunächst wollen wir unser Geschichtswissen erweitern. Dazu folgen wir mit unserer Wanderung der Old Coach Road. Als hier um 1900 rum die Eisenbahnstrecke Auckland - Wellington im Nordabschnitt nur bis Ohakune fertiggestellt war, stiegen die Passagiere hier im Schienenersatzverkehr in die Kutsche um, um die Baulücke zu überbrücken. Am Ende der Strecke gibt es noch einen netten Abstecher zum Viadukt der alten Bahnstrecke, das eine Schlucht überquert. Kaum vorstellbar, wie die Eisenkonstruktion hier per Hand errichtet wurde und die Konstruktion auch heute noch steht. Mittlerweile führt die Bahnlinie übrigens über ein neues Viadukt…

Zurück von unserer Geschichtsstunde fahren wir in den Nationalpark und wandern mal wieder zu Wasserfällen. Diesmal sind es die Waitonga Falls, die wir uns als Ziel ausgesucht haben. Zunächst geht es eine ganze weile steil bergauf, ehe es nach überqueren einer Hochebene zu unserem Entsetzen dann wieder genauso steil bergab geht - schließlich müssen wir die selbe Strecke ja wieder zurück. Aber wie immer lohnt sich die Mühe :-)

Auf unserer Weiterfahrt gibt's noch einen Stärkungs-Kaffee in der "Geisterstadt" im offensichtlich beliebtesten Café / Bar / Restaurant der Stadt, und am Ende des Tages schlagen wir unser Lager bei Wanganui kurz vorm Strand auf.