Mittwoch, 13. April 2011

Rückflug


Die letzten Stunden sind angebrochen. Die Nacht war irgendwie nicht so erholsam. Das Dessert – Caramel Tarte – war einfach zu mächtig und raubt uns den Schlaf. Aber gut, dass wir eh früh raus müssen. Punkt 8:00 läuft jemand mit dem lärmenden Laubpuster immer schön zwischen den noch schlafenden Campern herum.
Die letzten Sachen werden verpackt und schon sind wir auf dem Weg zum Camperverleih. Den finden wir ohne Probleme. Die Abgabe klappt letztlich auch problemlos, und ehe wir uns versehen, setzt uns das Taxi auch schon am Flughafen ab. Genau auf unsere Ankunft abgestimmt, öffnet gerade der Schalter, und wir können einchecken.
Mit ein paar Minuten Verspätung heben wir um 14:00 Ortszeit ab. Unterwegs umfliegen wir noch eine Gewitterfront und landen kurz nach Sonnenuntergang in Singapur. Ein kurzer Besuch auf der Raucherplattform an der frischen Luft bestätigt die Temperaturansage des Kapitäns: 29º um 19:00, und die Luft ist ganz schön drückend.
Als Transferaufenthalt macht der Flughafen eine echt gute Figur – zumindest um die Uhrzeit. Es ist nicht viel los, alles ganz entspannt, ruhig, und es mangelt nicht an bequemen Sitzmöglichkeiten. Theoretisch gäbe es auch kostenloses WLAN, aber leider nur für Leute, die eine singapurianische Handy-Nr. ihr Eigen nennen.
Das Flugzeug, das uns nach London bringen soll, rollt pünktlich los, kommt aber nicht weit. Das Licht flackert, und kurz darauf meldet sich der Kapitän: „Wie Sie sicher bemerkt haben, haben wir ein Problem mit der Elektrik. Wenn wir das behoben haben, geht’s auch gleich weiter.“ Ein, zwei Minuten später rollt der Flieger tatsächlich weiter, nach ein paar Kurven meldet sich der Kapitän wieder: „Wie Sie sicher bemerkt haben, rollen wir wieder zurück zum Gate. Wir haben einen kaputten Generator. Das muss sich ein Mechaniker ansehen.“
Zurück am Gate werden wir aufgetankt, und warten. Nach einer guten Stunde geht’s dann endlich weiter. Mittlerweile ist es 1:00 in der Nacht – für uns ist ja aber bereits 3:00 Uhr, und wir müssen uns langsam über unseren Anschlussflug in London Sorgen machen. Die Zeit zwischen Ankunft und Abflug ist mit dieser Verspätung auf 1½ Stunden geschrumpft. Ansonsten verläuft der Flug aber ohne weitere Auffälligkeiten. Ina kann sich bei einer Oma einer Reihe schräg vor uns einschmeicheln. Zuerst findet sie die verloren gegangene Brille, und bei der Landung kann sie auch noch die verloren gegangene Jacke überreichen.

Nach dem wir das Flugzeug in London verlassen haben, bringen wir in Erfahrung, dass wir von Terminal 1 zum Terminal 5 müssen. Das bedeutet zunächst einen ewig langen Weg zu Fuß zum Bustranfer zurückzulegen, und von dort dann mit dem Bus eine Ewigkeit weit zum anderen Terminal zu fahren. Dort geht’s dann wieder durch den Sicherheitscheck. Als wir das Gate erreichen, beginnt auch schon das Boarding. Zwei Stunden später stehen wir als erste am Gepäckband in Hamburg, das auch schon ein paar Koffer im Kreis herum fährt. Die Anzeige erzählt was von „letzte Gepäckstücke“... Wir müssen uns also bei der Gepäckverfolgung melden und erfahren dort, dass unser Gepäck im Gegensatz zu uns den Transfer zum Hamburg-Flug zeitlich nicht geschafft hat. Es kommt erst mit der 13:00 Maschine und wird uns dann nach Hause gebracht werden.
Mit unserem leichten Gepäck werden wir von Inas Mama nach Neumünster gebracht, wo wir uns in der Frühjahrssonne erst einmal etwas erholen können. Außerdem gibt’s auch noch lecker Mittagessen. Nachdem die Koffer es zeitlich nicht nach Neumünster schaffen werden, bringt uns unser Transferservice nach Hause und gegen 22:00 kommen auch tatsächlich unsere Koffer an. Das wurde auch langsam Zeit, denn nach den paar Stunden Schlaf während der letzten zwei Tage, wollen wir nichts anderes als endlich ins Bett.

Dienstag, 12. April 2011

Zurück nach Brisbane


Für unseren letzten vollen Tag in Australien gibt sich das Wetter nochmal alle Mühe. Nach dem nächtlichen Sturzregen, der alle Mulden auf dem Campingplatz in Tümpel verwandelt, strahlt beim Aufstehen die Sonne ungetrübt vom Himmel.
Wir genehmigen uns noch einen Abschiedskaffee mit herrlichem Ausblick auf den Frenchmans Beach, bevor wir zur Fähre fahren. Nach dem Wochenende herrscht offensichtlich wieder absolute Nebensaison, denn die Fähre ist quasi leer. Zurück auf dem Festland fahren wir zu dem uns schon bekannten Campingplatz, wo die Dame an der Rezeption uns auch sofort wiedererkennt, und erzählt, dass sie bei den Nachrichten über das Haispektakel sofort an uns denken musste. Als sie erfährt, dass heute unsere letzte Übernachtung vor der Heimreise ansteht, überreicht sie uns zum Abschied eine Flasche australischen Wein.
Nachdem wir uns noch mit Muffins und Obstsalat gestärkt haben, werden die Koffer gepackt. Das Abschieds-Abendessen werden wir in Downtown Brisbane genießen.

Montag, 11. April 2011

Farbenlehre


Heute begeben wir uns in die Farbenlehre und machen einen Besuch im Inselinneren. Auf dem Weg dorthin passieren wir aber auch noch die Myora Springs, das soll ganz toll sein. Naja, da ist ein Bach mit zugegeben klarem Wasser, das total unromantisch aus einer Röhre unter der Straße hindurch geflossen kommt...
Unser eigentliches Ziel ist jedoch zunächst der Brown Lake, der seinem Namen auch wirklich alle Ehre macht, wenn man nicht zu flach über den See blickt, denn dann spiegelt sich wohl wieder Himmel, und der ist blau. Ein gerade ins Wasser gesprungener Familienvater ruft zurück: Feels like I'm swimming in a cup of tea. Besser kann man's wohl nicht beschreiben :-) Von den paar Leuten, die sich hier am Seeufer tummeln, lassen sich ein paar größere Echsen nicht stören. Die wandern immer mittenmang auf der Suche nach irgendwas zwischen uns herum.
Vom Brown Lake gelangen wir zum Blue Lake, den man aber erst erwandern muss. Am Ende haben wir einen schönen Blick über den See und uns etwas mehr davon versprochen. Zurück geht’s auf dem gleichen Weg, aber neuer Perspektive. Die zeigt uns, dass vom Festland nun doch eine breite Wolkenfront den Sprung übers Wasser geschafft hat.
Wir begeben uns wieder zurück zu unserem Cylinder Beach, sozusagen unserem Stammbadestrand, und nutzen die die letzten Minuten Sonne bei einem wieder herrlichen Bade, sozusagen in der Green Sea. Wir kommen später gerade noch rechtzeitig zum Campingplatz, um unsere Wäsche noch trocken von der Leine zu bekommen.
Das Abendbrot hält dann aber doch noch eine Herausforderung bereit. Eigentlich sollte es ganz einfach Toastbrot geben... das hat aber leider ein Eigenleben entwickelt und grüne Beine bekommen. Da wir am vorletzten Tag auch keine Vorräte mehr haben, kommt es uns gut gelegen, dass gleich um die Ecke der Insel-Superstore ist. Gut, dass wir ausser Brot sonst nichts brauchen. Denn neben vier Toastbroten, Eis, Fischködern, Cola und ein paar warmen Frühlingsrollen gibt’s hier nämlich auch nichts weiter.

Sonntag, 10. April 2011

Haiangriff: Das große Fressen


Schönstes Wetter erwartet uns beim Aufstehen. Wir machen uns auf den Weg, um eine kleine Wanderung rund um Point Lookout zu machen. Der Weg führt uns an Klippen entlang und schon nach kurzer Zeit treffen wir auf Leute, die angestrengt das Wasser beobachten. Das tun wir alsdann auch. Komische schwarze Schatten liegen im Wasser. Wir wollen gerade weiter gehen, als uns zwei Mitbeobachter aufklären: Bei den schwarzen Schatten handelt es sich um ziemlich beeindruckende Fischschwärme, die direkt vorm Strand schwimmen oder gefangen sind. Und das wiederum ist nicht lange unbemerkt geblieben. Eine Gruppe Haie findet die Fische offensichtlich lecker. Drei Stück werden von uns gezählt. Die schwimmen immer schön am Rande des Fischschwarmes entlang und manchmal auch hinein. Dann teilt sich der Schwarm – wie im Fernsehen ;-)
Letztlich spazieren wir weiter und gelangen zum Blowhole, das entsprechende Geräusche macht, wenn genügend Wasser durch den Wellengang in die Felsspalte gepresst wird. Vom Rand der Klippen aus, können wir in einen Felskessel blicken, in dem eine Meeresschildkröte schwimmt.


Alle paar Minuten kommt sie zum Luft schnappen an die Oberfläche. Im nächsten Felskessel entdecken wir zwei weitere Schildkröten. Mittlerweile hat die Nachricht mit den Haien wohl die Runde gemacht. Uns strömen immer mehr aufgeregte Leute entgegen und auch das Fernsehen hat wohl Lunte gerochen: Zwei Hubschrauber von „7 News“ und „10 News“ (also Leute, einschalten!) schweben ein und filmen das Spektakel von oben.

Nach einer Abkühlung mit Hilfe eines Eisbechers wandern wir in Richtung des Strandes, vor dem sich das Haispektakel abspielt. Der Strand ist von den Rettungsschwimmern zum Schwimmen gesperrt, heute aber wegen Hai-Alarm. Statt an den Strand klettern wir zu weiteren Schaulustigen auf den Fels, der vom Strand aus ins Wasser ragt. Hier sind wir dem Geschehen noch näher und sehen so, dass mittlerweile noch weitere Haie eingetroffen sind. Außerdem scheinen wohl auch Thunfische (übereinstimmende Meinung des hier mit der Angel zur Welt gekommenen Fachpersonals) Interesse zu haben. Auch ein ganzer Schwarm Vögel ist mit dabei und stößt immer wieder mal senkrecht ins Wasser.

Am frühen Nachmittag brechen wir auf zu unserem Stamm-Strand, und hoffen, dass hier kein Hai-Alarm ist. Unsere Hoffnung wird nicht enttäuscht. Die Infotafel am Zugang meint: „Conditions: Beautiful“. Da mit Badeaktivität hier nicht gegeizt wird, kühlen auch wir uns im kristallklaren Wasser ab. Den Tag beschließen wir mit BBQ und einem Stück Karamelkuchen mit Blick auf den Frenchmans Beach.

Samstag, 9. April 2011

Straddie


Das wechselhafte Wetter scheint Bestand zu haben. Beim Aufstehen haben wir noch klaren blauen Himmel, das Frühstück schaffen wir nur zum Teil draußen. Wir brechen zügig auf, müssen wir doch die Fähre nach North Stradbroke Island – kurz Straddie – erwischen. Auf dem Weg besuchen wir nochmal den Supermarkt, um uns mit Lebensmitteln für die nächsten drei Tage auf der Insel einzudecken.
Als wir die Fähre erreichen, sind wir natürlich viel zu früh und können mit einer Fähre früher als gebucht fahren. Die abfahrende Fähre sehen wir noch, und die war mit Sicherheit nicht voll. Auch nach einer halben Stunde haben sich neben uns erst drei weitere Fahrzeuge eingefunden. Wir fragen uns, was der ganze Heck-Meck rund um die Buchung sollte.
Die Überfahrt dauert eine knappe Stunde, und auf der Insel finden wir auch gleich die Buchungszentrale, die wir noch aufsuchen sollten. Wie sich herausstellt, bekommen wir hier allerdings lediglich unsere Rechnung...
Mit unserer Fahrt auf die Insel haben wir offensichtlich dem Wetter ein Schnippchen geschlagen. Ausser ein paar netten Wölkchen haben wir herrliches Wetter, und der Besuch des Strandes gleich hinterm Zeltplatz ist atemberaubend. Glasklares Wasser, das auf feinen Sandstrand plätschert, dazu der blaue Himmel – einfach genial.
Weil hier am Strand zu viele Surfer im Wasser sind, begeben wir uns auf Entdeckertour. Auf einer Anhöhe mit Blick auf den Frenchmens Beach stärken wir uns mit einem Stück Kuchen plus Kaffee. Außerdem interessiert sich ein australisches Paar für unseren Camper, der hinter unserem Rücken mit offener Schiebetür parkt. Als auch sie uns bemerken, erfahren wir, dass sie überlegen, so einen für ihren Urlaub in Neuseeland zu mieten. Sie sind einigermassen erstaunt, als sie erfahren, dass auch in diesem kleinen Wagen eine Küche und Spüle an Bord sind. Kaum glauben mögen sie allerdings, als sie erfahren, dass wir damit 5½ Wochen unterwegs sind...
Am Point Lookout, an der äußeren Spitze, sehen wir etwas, was wir bisher noch nicht hatten: Der Strand ist von der Surf-Wacht bewacht, aber gesperrt. Schwimmen heute verboten, wegen zu gefährlicher Strömungen...
Etwas näher am Campingplatz ist das kein Thema. Hier ist schwimmen erlaubt und wir begeben uns zu etlichen Anderen ins seichte, kristallklare Wasser. Unser BBQ gleich hinterm Strand beim Sonnenuntergang rundet den Tag ab.

Freitag, 8. April 2011

Shopping


Als wir aufstehen, kann sich das Wetter nicht entscheiden, was es heute veranstalten will. Es schwankt immer zwischen Sonne und Sturzregen. Allerdings mit einer Tendenz hin zum Regen. Wir fahren also ein wenig durch Bribie Island. An der windgeschützten Westseite wird gebaut wie verrückt. Hier sind irgendwelche Großinvestoren mit festen Verbindungen nach Dubai am Werke: Hier wurde und wird eine offensichtlich künstliche Kanallandschaft angelegt – sozusagen das Negativ zur Palme von Dubai. Links und rechts der Straße stehen dann ansehnliche Villen, jede durch die Kanäle mit eigenem Zugang zum Wasser. Heidewitzka, muss hier Geld versammelt sein...
Da sich die Sturzregenschauer beim Herannahen über dem Wasser leicht ausmachen lassen, können wir immer rechtzeitig Unterschlupf suchen. Am späten Vormittag verlassen wir die Insel und fahren quasi an der Küste entlang nach Redcliffe. Auf dem Weg dorthin entdecken wir an der Straße einen hiesigen Baumarkt. Da wir schon immer mal die lokalen Gegebenheiten unter die Lupe nehmen wollten und außerdem gerade wieder der Regen einsetzt, springen wir dort schnell rein. Im Ausverkauf gönnen wir uns ein paar nette Solarlampen für den Garten. Außerdem versprechen die auch für den Winter Leuchtdauern von mindestens 4 – 5 Stunden. Wir werden das prüfen ;-)
Redcliffe entpuppt sich als aufstrebendes Örtchen, das gerade mächtig ins öffentliche Leben investiert. Wir finden eine frei zugängliche, künstliche Badelagunenlandschaft, die echt was her macht. Dazu wird die Uferpromenade gerade wieder auf Vordermann gebracht. Wir beschließen, dass hier wohl der Speckgürtel Brisbanes verläuft.
Da das Wetter weiterhin wechselhaft ist, entscheiden wir uns, lieber heute den Weg durch Brisbane bis in die Nähe der Fähre nach Straddie zu nehmen. Wir durchqueren die Großstadt, ohne uns zu verfahren, und das trotz der blöden Beschilderung, die einen immer an den entscheidenden und damit meist besonders komplizierten Kreuzungen im Stich lässt.

Donnerstag, 7. April 2011

Bribie


Am frühen Vormittag erwarten uns ein paar Herausforderungen. Wir haben gestern beschlossen, die letzten paar Tage nicht wie geplant auf Fraser Island, sondern auf North Stradbroke Island – oder wie die Einheimischen sagen: Straddie – zu verbringen. Wie wir mittlerweile herausgefunden haben, sind Bookings nicht nur „essential“ sondern zwingend erforderlich. Die Internetseite ermöglicht aber leider keine Buchung, sondern nur verbindliche Anfragen. Das hilft uns nicht weiter und so fragen wir die freundliche Dame an der Rezeption, ob sie nicht für uns bei der Buchungszentrale anrufen kann, um einen Platz von Samstag bis Dienstag zu buchen. Das macht sie auch, aber erreicht nur den Anrufbeantworter.
Wir überbrücken das Warten auf den gewünschten Rückruf mit abwaschen und einpacken. Nach einer Stunde müssen wir aber auch auschecken. Gemeldet hat sich noch niemand, aber die nette Dame ruft einfach nochmal an. Diesmal mit Erfolg und wir bekommen sogar eine Quasi-Zusage. Aber: Für die endgültige Buchung müssen wir erst noch die Fähre buchen. Die Anweisungen besagen: Zuerst die Fähre buchen. Wenn wir dann wissen, mit welcher Fähre wir kommen, noch heute wieder melden. Dann wird die Buchung vorgenommen.
Nichts einfacher als das, denken wir noch, haben wir doch bereits in der Broschüre gesehen, dass man die Fähre online buchen kann, und dabei auch noch Geld spart :-) Also kaufen wir uns im campingplatzeigenen Internetkiosk nochmal Internetzeit und versuchen, die Fähre zu buchen. Das funktioniert auch fast, aber eben nur fast. Beim ersten Versuch behauptet die Buchungsmaske, zu der ausgewählten Zeit führe gar keine Fähre und beim zweiten Mal wäre der Country-Code falsch?!
Also gehen wir doch an die viel befahrene Straße und rufen mit dem öffentlichen Telefon bei der Fährgesellschaft an. Na klar, fährt zu der Zeit eine Fähre, denn wir werden darauf gebucht. Jetzt also noch die kostenlose Nummer der Campingplatzbuchungszentrale anrufen. Für eine Sekunde hören wir die Dame am anderen Ende auch, bis die Verbindung jeweils unterbrochen wird. Also wieder zurück zur Rezeption. Hier erfahren wir, dass wir auch für die kostenlose Nummer 50 Cent einwerfen müssen. Aber freundlicherweise ruft sie vom Büro aus an und übergibt, damit wir die Kreditkartendaten durchgeben können.
Das war natürlich noch nicht alles. Die Schlüssel für die Einfahrt des Campingplatzes erhalten wir nämlich nicht auf dem Campingplatz, sondern gleich hinter dem Fähranleger. Ganz einfach, erste Straße links, auf dem Hügel... hoffentlich finden wir das.
Der Rest des Tages ist ganz entspannt. Wir verlassen Brisbane Richtung Norden nach Bribie Island, wo wir entgegen aller Wettervorhersagen ein blaues Loch erwischen und uns an den Strand legen. Zum Baden ist es leider ein wenig frisch und der starke Wind mit einhergehendem Dauer-Peeling vertreibt uns bald in den kleinen Park gleich oberhalb des Strandes. Hier finden wir auch wieder ein öffentliches BBQ, das wir später bei Sonnenuntergang erfolgreich nutzen.

Mittwoch, 6. April 2011

Brisbane und die Folgen der Januarflut


Beim Frühstück müssen wir unseren gegenüber Parkenden beim finalen packen und reinigen des Campers zusehen. Da wird einem schon etwas wehmütig... aber wir haben ja noch eine Woche :-)
Heute steht der gesamte Tag im Zeichen von Brisbane. Als wir Tagetickets im Bus kaufen wollen, lernen wir, dass sich auch hier das gesamte System geändert hat. Alle Informationen aus den Reiseführern sind wieder mal hinfällig, auch in Brisbane wurde vereinfacht. Seit diesem Jahr gibt es nur noch zwei Stunden gültige Tickets oder die Pre-Paid-Dauernutzerkarte. Tagestickets sind nicht mehr angesagt. Aus Touri-Sicht nicht gerade die Optimal-Lösung...
Wir schlendern durch den CBD (Central Business District), der eine große Fussgängerzone ist. Anschließend geht’s über den Brisbane River auf die andere Seite zur Southbank. Eigentlich kann man hier gemütlich durch vielseitige Parkanlagen mit Regenwald, Strand, Cafés und Restaurants schlendern. Hier hat die Januarflut aber riesige Schäden hinterlassen, an deren Beseitigung immer noch fleißig gearbeitet wird. Somit haben wir hier auch nur begrenzt was zu gucken.
Eigentlich wollten wir mit der CityCat – der Stadtfähre – den Fluss hoch schippern. Aber die Flut hat nahezu alle Anleger zerstört. So wandern wir zu Fuß am Ufer entlang zum Kangaroo Point, wo wir von Klippen aus nett über den Fluss und die Skyline blicken können. Zurück im CBD gibt’s zur Stärkung erstmal Kaffee und Kuchen.
So gestärkt besteigen wir den kostenlos City Loop Bus, der uns einmal um die Innenstadt bringt. Nach weiterem bummeln, schlendern und shoppen besteigen wir den Bus zurück zum Camper. Jetzt im Berufsverkehr ist richtig was los: Nicht alle sich anstellenden Passagiere kommen jeweils im nächsten Bus mit – wir haben allerdings Glück :-)

Dienstag, 5. April 2011

Brisbane zum Schnuppern


So richtig geht’s doch nicht. Der Regen verbannt uns zum Frühstück in den Camper, kurze Zeit später ist es aber doch wieder vorbei. So bleibt es heute eigentlich den ganzen Tag.
Gestern haben wir in Erfahrung gebracht, dass man hier in Surfers Paradise auch mit dem Jetboat fahren kann. Was wir aber erst heute in Erfahrung bringen ist, dass die erste Mitfahrgelegenheit für uns erst am Nachmittag wäre. So kommen wir nicht ins Geschäft. Ausweichend hatten wir gedacht, vielleicht in die Sea World zu gehen. Als wir aber am Eingang stehen, merken wir, dass es sich hier um einen Vergnügungsparkt für kleine Kinder handelt – das ist eher nichts für uns, und wir brechen nach Brisbane auf.
Der Weg ist nicht allzu weit, und so können wir schon nach einer Stunde die Skyline am Horizont sehen. Eigentlich können wir sie eher nur erahnen, denn über der Stadt geht offenbar gerade ein dicker Regen nieder, und wir sehen nur die dunklen Schatten der Hochhäuser durch den Regenblock.
Dank guter Vorbereitung finden wir den Campingplatz sogar relativ schnell. An der Rezeption ist man bestens auf Touris vorbeitet und hat schon alles parat: Stadtplan ergänzt um eine Wegbeschreibung zum Bus, Buslinien und Ticketpreise. Sehr angenehm!
Wir entspannen zunächst und brechen erst am Nachmittag zu einem kurzen Orientierungslauf in die Stadt auf. Die Busfahrer haben hier, anders als zu Hause, nicht die Passagiere als oberste Priorität, und so sollte man sich sicherheitshalber immer gut festhalten, um nicht beim Anfahren oder Bremsen von den Beinen geholt zu werden. Immerhin dauert die Fahrt in die City so nur schlappe 10 Minuten :-)

Montag, 4. April 2011

Florida


Wir fahren weiter die Gold Coast entlang nach Norden und das Wetter spielt sogar mit ;-) Die Städte gehen in dieser Gegend unmittelbar ineinander über. Nur ein paar Hinweisschilder geben uns etwas Orientierung.
Nach wenigen Kilometern verlockt uns der Strand von Burleigh Heads zum Baden. Das Wasser ist wieder super geil temperiert und eine ordentliche Brandung nach bereits drei Metern lädt zum ausdauernden planschen ein. Frieren muss man nicht, aber irgendwann sind wir erschöpft genug, um das Wasser wieder zu verlassen. Ein Nickerchen in der Sonne hilft etwas.
Später brechen wir auf, um die nächsten paar Kilometer nach Surfers Paradise zurückzulegen. Offensichtlich müssen wir aber den Kontinent gewechselt haben, denn wir befinden uns in Florida. Wir fahren durch Miami und Palm Beach und auch die Optik erinnert an das, was wir vor gefühlten hundert Jahren in Miami Vice gesehen haben ;-)
In Surfers Paradise findet die in Coolangatta begonnene Großstadtoptik ihren Höhepunkt. Diverse Hochhäuser strecken sich bis in den Himmel. Aber es fühlt sich gar nicht schlimm an. Die erwartete Hektik bleibt völlig aus – glücklicherweise haben wir auch absolute Nebensaison. Wir bummeln ein wenig an der Promenade entlang und genießen Eis und Kaffee.
Beim Blick Richtung Süden beschließen wir aber noch schnell, ein weiteres Bad in den Fluten zu nehmen. Aber die heraneilende Regenfront ist schneller als wir. Wir schaffen es immerhin noch bis ins Wasser, bevor die Rettungswacht alle aus den Fluten treibt – da regnet es auch schon... Aber nach drei Tropfen ist auch schon wieder Schluss, und später reißt der Himmel auch wieder auf. Geht doch!

Sonntag, 3. April 2011

Grenzgänger


Die schwarze Wand ignorieren wir in unseren Planungen für heute. Dafür haben wir Folgendes vor: Wir stehen früh auf, um den Sonnenaufgang oben am Leuchtturm von Cape Byron zu beobachten; anschließend springen wir in die herrlichen Fluten, um uns danach ein leckeres Frühstück zu gönnen.
Die erste Herausforderung dabei ist, den Wecker richtig zu stellen, denn heute um Mitternacht wurde von Sommerzeit auf Winterzeit umgestellt. Die spannende Frage ist: Stellt das Handy (unser einziger „Wecker“) das automatisch um? Ina behält das während der kurzen Wachphasen zu einsetzenden Regenattacken im Auge. Bis 4:00 morgens passiert nichts. Ohne es zu merken, stellt das Handy dann aber doch noch um, was dazu führt, das wir zu spät wach werden. Immerhin erwischen wir noch ein wenig Morgenröte :-)
Da der örtliche Leuchtturm nicht nur hübsch aussieht, sondern sich auch noch am östlichsten Punkt des Festlandes von Australien befindet, und es deshalb Kult ist, hier den ersten Sonnenschein Australiens zu erhaschen, sind wir bei weitem nicht allein. Allerdings währt das Vergnügen nicht lange, denn wir können bei unserer erhöhten Position wundervoll erkennen, wie eine ziemliche Regenwand direkt auf uns zuhält. Das Baden in den Fluten fällt somit aus.
Im Ort gibt’s offensichtlich wieder überall Strom und so gönnen wir uns bei Regen in einer Curry-Bar ein Frühstück. So gestärkt brechen wir auf und hoffen, weiter nördlich mehr Glück mit dem Wetter zu haben. Wir überbrücken die gigantische Strecke von 70km, um nach Tweed Heads bzw. Coolangatta zu gelangen. Die beiden Städte gehen unmittelbar ineinander über. Dabei befindet man sich in Tweed Heads noch in New South Wales, während sich Coolangatta bereits in Queensland befindet. Richtig lustig wäre das bis gestern gewesen, gibt’s doch in Queensland keine Sommerzeit... während eines halben Jahres haben die Einwohner auf der linken Seite der Griffith Street eine andere Uhrzeit, als diejenigen auf der rechten Seite.
Weil das Wetter immer noch echt blöd ist, haben wir jegliche Inspiration verloren. Abendessen gibt’s daher heute im Restaurant. Im „Outback Jacks“ gönnen wir uns ein herrliches Rumpsteak mit einer Jacked Potatoe, so heisst hier nämlich das, was wir unter einer Baked Potatoe verstehen. Eine Baked Potatoe hier ist eine bereits geschälte Kartoffel mit Sour Cream. Ist halt alles ein bisschen anders herum hier ;-)

Samstag, 2. April 2011

Ein ganz normaler Samstag


Wir starten den Tag mit einem Bummel durch Ballina. Die Stadt liegt zwischen einem Fluss und dem Strand, also wieder überall Wasser. Da der Highway diesen Ort nicht passiert, sondern geschickterweise umgeht, finden wir sogar ein nette Straße zum Bummeln. Auf der Rückseite mit Blick auf den ca. 150m breiten Fluss gibt es diverse kleine Cafés.
Bei schönstem Wetter fahren wir weiter. Heute wartet eine wahre Mammut-Strecke auf uns. Satte 30km wollen heute überbrückt werden. Unser Weg führt uns durch das kleine, süße Lennox Head. Wie viele Orte idyllisch am Wasser gelegen. Hier ist richtig was los, offensichtlich haben wir hier eine richtige Wochenendausflugsperle.
Aber wir wollen ja weiter nach Byron Bay. Hier soll es richtig toll sein. Sowohl Strände, als auch die Stadt sollen es in sich haben, weshalb sich Byron Bay zum Urlaubszentrum entwickelt hat. Was besonders amüsant ist: Die Stadt hat sich einem gesunden Lebensstil verschrieben, was sich natürlich nicht mit Fast-Food-Restaurants vereinbaren lässt. Entsprechend erhält McDoof hier einfach keine Konzession... die anderen Verdächtigen (Hungry Jacks – so heisst hier Burger King, KFC und Red Rooster) offensichtlich auch nicht.
Unseren angepeilten Campingplatz finden wir sofort. Auf dem Parkplatz davor ist ganz schön die Hölle los und dummerweise ist der Platz vollständig ausgebucht. Mist! Wir fahren weiter zur nächsten Alternative, die wir aber nicht finden. Stattdessen landen wir zunächst bei einem weiter in der Stadt gelegenen. Also nochmal weiter. Als wir um die nächste Kurve kommen, trauen wir unseren Augen nicht. Da wälzt sich doch tatsächlich eine Autolawine heran, als wäre es Hochsommer und man fährt nach St. Peter-Ording.
Nachdem wir unsere Alternative gefunden und erfahren haben, dass auch diese ausgebucht ist, halten wir an der Touri-Info. Hier gelangen wir allerdings nur an einen zwar sehr netten und bemühten, allerdings noch total unerfahrenen Mitarbeiter, der uns zwar die schönen Campingplätze aufzählen kann, aber von der Tatsache der Überfüllung nichts weiß. So haben wir wieder nur eine Liste mit Namen von weiteren Campingplätzen in der Hand... Also versuchen wir doch nochmal unser Glück bei dem Platz, an dem wir nur aus Versehen vorbeigekommen waren. Und der hat hat noch Plätze :-) Zwar unerhöht teuer, aber was solls. Das ist unsere mit Abstand teuerste Absteige, und das obwohl wir sogar nur den unbestromten Platz wählen.
Auf unsere zweifache Nachfrage, weshalb es denn so voll im Ort ist, lautet die Antwort immer: Es ist Samstag! Scheint also alles völlig normal zu sein. Aufgrund der Massen an Menschen schauen wir erstmal das Städtchen an – vielleicht bleiben ja nicht alle bis zum Sonnenuntergang am Strand... der Plan funktioniert! Die Sportschau beginnt hier offensichtlich schon so 16:30. Wir müssen uns nicht drängen und können das Wasser genießen. Richtig warm und tolle Badebrandung. Aus dem Wasser raus wollen wir eigentlich gar nicht mehr.
Kaum liegen wir aber doch zum Trocknen am Strand, ziehen dicke Wolken auf. Und wir beschließen, langsam nach einem Restaurant Ausschau zu halten. Am Wasser studieren wir gerade die Karte eines interessanten Kandidaten, als wir erfahren, dass wir aber nur Burger bekommen könnten, da es gerade einen Stromausfall gäbe. Grrr... Als wir weiter laufen, wird klar, dass das anscheinend die gesamte Stadt betrifft. Nirgendwo mehr Beleuchtung und nur in der Dönerbude glimmt noch der Gasgrill. Die ganze Stadt? Nein, eine kleine Ecke am Ende hat noch Strom, und hier ist sogar ein Restaurant. Karte klingt interessant, also schnell rein. Zwei Minuten später wird uns klar: Glück gehabt, denn jetzt haben auch die anderen Massen das Spontanmonopol entdeckt. Außerdem finden wir hier sogar ein (einziges) richtiges Fischgericht! Wir bestellen jeweils das Tagesspecial: Snapper mit zwei King Prawns auf Spinat und Red Peppers. Irgendwie ist der Spinat zwar am Ende zu Kartoffeln mutiert, aber es schmeckt hervoragend :-)
Auf dem Weg zurück zum Camper blicken wir auf eine heranrückende schwarze Wand, die kontinuierlich von Blitzen erleuchtet wird...

Freitag, 1. April 2011

Es schneit...


… natürlich nicht – aber wenn schon 1. April ist ;-)
Der Regen lässt am Morgen pünktlich zum Aufstehen nach. Aber auch nicht früher. Damit tummeln sich deutlich mehr Leute als sonst in den Duschen. Selbst Basti muss warten, und das gab's bisher in Australien noch nie. Zum Frühstück lassen sogar einige blaue Lücken in den Wolken Hoffnung auf gutes Wetter aufkeimen.
Wir kehren Coffs Harbour den Rücken ohne entdeckt zu haben, was die Leute alle so toll hier finden. Vielleicht meinen sie aber auch eher den ganzen Küstenabschnitt, und so machen wir noch drei Abstecher zum Moonee Beach, Emerald Beach und Sandy Beach.
Später kommen wir nach Woolgoolga, einem ganz kleinen Städtchen am Wasser. Von einer mit einem netten Hügel versehenen Landzunge haben wir einen tollen Blick auf die Küste nördlich und südlich von uns. Da auch die Sonne gerade vorbei schaut, gönnen wir uns noch einen Kaffee mit Muffin, der hier warm mit einer Streichzugabe mit Caramelgeschmack und einer Konsistenz irgendwo zwischen Schlagsahne und Crème serviert wird.
Anschließend werden wir auf dem Highway wieder durchgeschüttelt. Auf dem Weg scheinen wir bei den Klimazonen einen Schritt weiter gekommen zu sein. Zuerst wird die Vegetation deutlich buschiger als bisher. Später tauchen die ersten Zuckerrohrplantagen auf. Hinter Grafton folgt die Straße dann für dutzende Kilometer einem Fluß linker Hand, während rechter Hand unaufhörlich Zuckerrohr wächst. Als wir den Fluß queren, ändert sich die Landschft dann gravierend. Während der Fluß nun rechts fließt, wächst das Zuckerrohr auf der linken Seite.
Weitere Kilometer auf der Rüttelpiste später erreichen wir Ballina. Das kommt etwas gemütlicher her als das gestrige Coffs Harbour. Das Baden lassen wir angesichts der aufgewühlten See lieber sein und holen unser gestern ins Wasser gefallenes BBQ nach.

Donnerstag, 31. März 2011

Auf den zweiten Blick


Das Wetter scheint sich zu halten, die Sonne scheint schon wieder. Bei Tageslicht wirkt der Campingplatz auch gar nicht so doof, wie wir gestern abend beschlossen hatten.
Zum Frühstück vernichten wir erstmal Spam. Jaja, die verkaufen hier Spam in Dosen. Man mag es kaum glauben. Ein zweiter Blick verrät aber, das er aus den USA importiert wurde. Wir sind uns jetzt nur noch nicht so sicher, ob der Inhalt der Dose die sinnvolle Umsetzung von Spam ist, oder ob die da soviel herstellen, dass sie ihn auch noch zusätzlich im Laden verkaufen...
Nach dem Check-Out fahren wir zum Lighthouse Beach, an dessen einem Ende ein Leuchtturm steht. Von hier aus kann man der Brandung zusehen, und außerdem entdecken wir auch noch eine Gruppe Delfine, die ca. 100m weit draußen an der Küste entlang schwimmt. Sehr cool.

Auch Port Macquarie macht beim zweiten Besuch einen besseren Eindruck als gestern. Hier gibt’s doch noch eine Altstadt durch die man schlendern kann, und im Coffee-Shop ist die Bedienung ausgesprochen freundlich!
Aber wir fahren weiter. Heute geht’s nach Coffs Harbour. Da soll es auch wundervoll sein. Das haben wir gelesen und so gut wie jeder, mit dem wir hier reden, meint: Nach Coffs Harbour, da müsst ihr hin, da ist es schön! Wir sind gespannt.
Der Weg dorthin ist nicht besonders spannend. Wir ziehen unsere Lehren aus dem gestrigen Tag und bleiben auf dem Highway. Der ist schon behelfsmäßig genug, da probieren wir den Tourist Drive lieber erst gar nicht aus. Bei brennender Sonne fahren wir gen Norden und fühlen uns von den alle paar Kilometer am Straßenrand stehenden Hinweisschildern „Alle zwei Stunden Pause machen! Bla, bla, bla...“ angesprochen. Einzig irgendwelche Möglichkeiten zum Halt finden sich nicht. Am frühen Nachmittag kommen wir nach Sambucca... äh... Nambucca. Nach allem, was wir in Erfahrung bringen konnten, sollte sich hier ein Stopp lohnen. Kaum sind wir ausgestiegen, müssen wir aber auch schon wieder die Flucht zurück ins Auto ergreifen. Ein mächtiges Gewitter ist im anrollen und der erste Regen beginnt zu fallen.
Wir machen uns auf den Weg und haben das Gefühl, dem durchziehenden Gewitter zu enteilen. Eine knappe Stunde später sind wir auch schon in Coffs Harbour und parken unser mobiles Hotel auf dem Campingplatz gleich hinter den Dünen. Schnell die Badesachen gepackt und zum Strand geeilt. Ist die Sonne doch schon hinter den uns verfolgenden Gewitterwolken verschwunden. Der Strand ist toll und auch das Wasser ist angenehm warm. So macht's Spaß. Sogar der Regen verzichtet vorläufig und wir geben uns der Illusion hin, dass wir Glück gehabt haben.
Wo wir hier so schön am Meer sind, wollen wir lecker Fisch essen gehen. Aber Restaurantbesuche sind in Australien zumindest für uns eine Herausforderung, die wir noch meistern müssen. Fish & Chips oder Fish & Salad ist irgendwie alles, was wir in den wenigen Restaurants finden. Also schalten wir auf Plan B um und besorgen uns lecker Steaks fürs BBQ. Das fällt aber gründlich ins Wasser, denn das Gewitter hat sich von hinten wieder angeschlichen. Die ganze Nacht über schüttet es ohne Unterlass :-(

Mittwoch, 30. März 2011

Ab in die Wüste


Das tolle Wetter hat sich gehalten und so starten wir mit Sonnenschein in den Tag. Weil es hier so schön ist, treiben wir uns heute hier erst noch in der Gegend rum. Als erstes besuchen wir die Shoal Bay (Australier betonen das übrigens Schäll Bäi. Londoner finden das höchst merkwürdig, sollte es doch eigentlich Schooal Bäi ausgesprochen werden... was man nicht so alles auf einer Segeltour lernen kann ;-) Ruckzuck holen wir die Badesachen aus dem Camper und sind auch schon im kristallklaren Wasser. Herrlich!
Nach einem Cappuccino im Schatten machen wir uns auf den Weg zum Gan Gan Lookout. Von hier oben kann wunderbar die ganze Bucht überblicken. In praller Sonne haben sich hier ein paar Seniorinnen zum Malen versammelt und pinseln den Ausblick auf Leinwand.
Von der Sonne ordentlich aufgeheizt, beschließen wir noch ein wenig nachzulegen und fahren zu den Stockton Beach Sand Dunes, dem größten wandernden Sanddünensystem des Kontinents. Der Strand davor ist genial: Super breit und gaaanz langsam ansteigend. Die anlandenden Wellen laufen ewig weit und ganz langsam aus.
Später satteln wir den Camper und machen uns auf den langen Weg nach Port Macquarie. Kurz vorm Ziel entscheiden wir uns, vom bequem zu fahrenden Freeway auf den Tourist Drive abzubiegen, um die letzten gut 30km näher an der Küste und vermeintlich entspannter zu fahren. Das stellt sich allerdings als Irrtum heraus. Wir kommen nur noch schleppend voran und sehen auch nicht soo viel. Nicht nur das die Straße extrem wellig und von Schlaglöchern übersäht ist – sie hat auch noch einen super rauen und damit mega lauten Asphalt. Als wir unser Ziel erreichen sind wir fix und alle.
Nachdem wir von den Campingplätzen wahrscheinlich den döfsten gewählt haben (was wir aber erst später feststellen), müssen wir noch die Reserven auffüllen. Wir finden einen Supermarkt, der offenbar von Kunden völlig überlaufen ist. Anders können wir uns jedenfalls nicht erklären, warum der Eingang so versteckt wurde. Erst nach letztlich zweifacher Umrundung des Betonklotzes finden wir einen Eingang, der nicht zum örtlichen Videospielverleih oder dem Liquor Store führt.
Fahrer eines Fahrzeugs mit einer Maximalhöhe von 2,10m haben es vermutlich einfacher, den Eingang zu finden, können sie doch in die Tiefgarage fahren, in der sich vermutlich ein direkter Zugang befindet. Da unser Toppi nun aber mal 2,65m misst, können wir nicht einmal auf dem zum Supermarkt gehörenden Freiluftparkplatz parken, da diese ebenfalls auf 2,10m beschränkt sind.

Dienstag, 29. März 2011

Dinner auf dem Wasser


Unser erster Stopp heute ist in Newcastle. Wirklich. Wir sind nicht in Großbritannien. Die Stadt besteht zum Einen aus einem riesigen Kohlehafen. Der Rest ist ein passendes Stück Stadt dazu. Allerdings versucht man offensichtlich, aus dem Rest etwas mit Gesicht zu machen, denn die Stadt hat mit ihrem Stadtkern durchaus Potential.
Anschließend fahren wir nach Nelson Bay, die an der Port Stevens liegt. Klingt komisch, stimmt aber trotzdem. Die Stadt heißt Nelson Bay und liegt an einer Bucht, die Port Stevens heißt. Hier in Australien ist halt alles anders herum.
Port Stevens selbst hat auch wieder etliche kleine Buchten ausgebildet, entsprechend malerisch sieht es hier aus. Außerdem gibt es hier wohl viele heimische Delfine. Als wir unseren Anker vor der Touristeninfo werfen, haben wir daher im Sinn, eine Delfin-Bootstour zu machen. Aber unsere Timing ist schlecht – die letzte Tour legt gerade ab. Beim Stöbern durch die Angebote stolpern wir aber über eine Sunset-Tour mit kleinem Dinner an Bord. Um 17:30 soll's für zwei Stunden mit einem Katamaran aufs Wasser gehen. Am Ende sind es sogar zweieinhalb Stunden, die wir unterwegs sind. Wir schippern bei mittlerweile herrlichem Wetter einmal quer über die Bucht, genießen den Sonnenuntergang und unser Essen. Die zwei Paare (eins aus London, eins aus der Gegend) in Unterhaltungsreichweite erweisen sich als super nette Gesprächspartner und so vergeht die Zeit wie im Fluge. Nur die Delfine lassen sich leider nicht blicken.

Montag, 28. März 2011

Endlich wieder an der Küste


Wir verlassen Windsor und schlängeln uns am nördlichen Stadtrand zum alten Pacific Highway, der mehr oder weniger parallel zum neuen Highway eher als mäßige Bundesstraße Richtung Norden führt. Wir machen in The Entrance halt und sehen uns die Touri-Stadt ein wenig an. Die Urlauber sind alle weg und somit ist hier wenig los. Nur die Pelikane warten auf ihre tägliche Fütterung. Beim Anblick von etlichen Seafood-Cafés und -Restaurants hatten wir uns eigentlich etwas leckeres Fischiges erhofft. Aber alle diese Lokale bieten letztlich nur diverse Variationen von Fish & Chips an. Aus Mangel weiterer Alternativen geben wir (d.h. Basti) dem Bananenbrot noch eine Chance. Diesmal wird es auch nicht erhitzt und schmeckt tatsächlich nach Bananenkuchen. Diesmal meint sogar Basti: Sehr brauchbar.
Auf der schmalen Landzunge fahren wir entlang zweier nahezu von Land eingeschlossener Buchten. Nach einem kleinen Besuch am Strand von Budgewoi (die Sonne läßt sich auch kurz blicken) schaffen wir es aber nicht mehr viel weiter. In Belmont machen wir Feierabend. Basti ist fix und foxy, so legen wir uns am See (der natürlich eigentlich eine Meeresbucht ist) auf die grüne Wiese und beobachten Enten und Pelikane.

Sonntag, 27. März 2011

Steiler geht's nicht


Unsere Tour durch die Berge startet heute in der „Scenic World“. Wie wir mittlerweile wissen, eine echte Touristenattraktion, die wir uns gönnen. Als erstes fahren wir mit der Seilbahn über eine 270m tiefe Schlucht. Die Kabine hat einen durchsichtig schaltbaren Glasfußboden – cool! Der Weg führt vorbei an den Katoomba Falls und von der Basisstation auf der anderen Seite der Schlucht können wir zu den Katoomba Cascades und einem Lookout auf die Wasserfälle wandern. Zurück geht’s wieder mit der Seilbahn auf dem selben Weg. Die letzten blauen Fitzelchen am Himmel sind mittlerweile verschwunden, als wir die steilste Eisenbahn der Welt besteigen. In einem Winkel von durchschnittlich 52º (wer geneigt ist, kann ja mal die Steigung berechnen ;-) fahren wir auf der ursprünglich zum Kohltransport konzipierten Konstruktion hinunter ins Tal. Hier folgen wir diversen Boardwalks durch Regen- und Eukalyptuswäldern vorbei am alten Eingang zur bis 1945 betriebenen Kohlemine und einer nachgebauten damaligen „Behausung“ der Minenarbeiter. Nachdem eine Horde Asiaten lautstark auch die zahmsten Tiere verscheucht hat und außerdem immer mehr Regen durchs Blätterdach dringt, suchen wir die Seilbahnstation der steilsten Seilbahn des Kontinents auf, deren Gondel uns wieder die Felswand hinauf bringt.

Oben angekommen sitzen wir mitten in den Wolken – zu sehen ist leider nicht mehr viel. Das ändert sich auch nicht, als wir weiter fahren und später an einem Lookout eigentlich zum Pulpit Rock hinüber schauen wollen. Netterweise steht hier sogar eine Infotafel, die einem den Ausblick erklärt. Andernfalls wüssten wir immer noch nicht, was wir hätten sehen können. Mehr als 50m Sichtweite haben wir jedenfalls nicht.
So führt uns unser Weg die „Bells Line of Road“ entlang, die laut Reiseführer für viele die landschaftlich schönste Route durch die Blue Mountains ist. Da wir nichts sehen, enthalten wir uns mal höflich unserer Meinung.
Kaum haben wir die Berge verlassen, bessert sich das Wetter etwas und wir erreichen Windsor, eine kleine Stadt am Rande Sydneys.

Samstag, 26. März 2011

Von den blauen Bergen kommen wir...


...singt Ina, als wir heute in die blauen Berge, die hier Blue Mountains heißen, aufbrechen. Auf dem Weg dorthin fahren wir aber noch an den olympischen Austragungsstätten der Ruder- und Kanuwettbewerbe vorbei. Auf der für die Olympiade errichteten künstlichen Wildwasserstrecke kann man mittlerweile auch privat Spaß haben. Hier kann man sich zum Whitewater Rafting anmelden und in entsprechenden Schlauchbooten 90 Minuten durch die Stromschnellen fahren. Offensichtlich haben alle einen Heidenspaß an der Sache. Leider ist Wochenende und damit alles restlos ausgebucht. Wer also mal in Sydney vorbei kommt und viel Spaß haben will, sollte rechtzeitig reservieren und nach Penrith raus fahren.
Am frühen Nachmittag brechen wir bei mittlerweile grau verhangenem Wetter auf in die Berge, die sich direkt hinter Sydney im Westen anschließen. An den Wentworth Falls machen wir Halt und wandern an die Schlucht, von der wir einen tollen Blick über über das Tal und die dahinterliegenden Berge haben. Soweit das Auge reicht ist alles bewaldet. Die ausgedehnten Eukalyptuswälder dunsten soviel Öl aus, dass ein blauer Schleier in der Luft liegt – daher auch der Name „Blue Mountains“.
Am Nachmittag erreichen wir Katoomba, wo wir uns einen Stellplatz auf dem Campingplatz sichern. Von hier aus haben wir es nicht weit, zu diversen Lookouts oder Attraktionen zu kommen. Eine der Hauptattraktionen der Blue Mountains sind die Three Sisters, drei Sandsteinsäulen, die sich in den Himmel strecken.
Wir folgen einer abendteuerlichen Route (asphaltiert und alles, aber so wellig, das wir kaum voran kommen, wollen wir nicht am Ende jedes einzelne Utensil aus allen Ecken des Campers kratzen und wieder sinnvoll verstauen) zum Sublime Point, von wo wir einen ersten Blick auf die Schwestern erhalten. Viel dichter am Campingplatz und den unbeweglichen Damen liegt aber der Echo Point. Von hier aus wirkt die Gesteinsformation tatsächlich sehr majestätisch und eindrucksvoll. Da wir gelesen haben, dass die Felsen hier auch nachts angestralt werden, kommen wir sogar nach Einbruch der Dunkelheit wieder, um uns das Schauspiel anzusehen und ein paar tolle Fotos zu machen.

Freitag, 25. März 2011

Bondi oder doch lieber Manly?


Da die Nacht irgendwie viel zu kurz war (was daran gelegen haben könnte, dass wir gestern erst so spät wieder auf dem Campingplatz waren), klappt der Start in den Tag auch nicht so richtig. Erst merkt Basti, dass er gestern offensichtlich seine Duschsachen in der Dusche vergessen hat und damit heute ohne Duschgel dasteht, und dann fährt uns die Bahn auch noch vor der Nase davon – und das nur, weil der Ticketautomat maximal $19,90 Wechselgeld geben kann bzw darf. Das passt bei einem Ticketpreis von $20 und einem $50-Schein nicht ganz so gut zusammen. Da der Automat zu allem Unglück auch keine Kreditkarten akzeptiert, müssen wir zum Ticketschalter auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig. Der Weg über die Fußgängerbrücke dorthin ist dann aber einfach zu lang. Immerhin fährt die Bahn zu dieser Zeit ja alle halbe Stunde.
Endlich in der Stadt angekommen, fahren wir mit der U-Bahn weiter zur Woolloomooloo(!) Finger Wharf, der größten Holzwerft der südlichen Hemisphäre. Auf dem Weg dorthin laufen wir durch die Victoria Street. Einer ganz lieblichen kleinen Straße, mit großen Schatten spendenen Bäumen und eng aneinander gereihten alten viktorianischen Häusern.
Als nächstes fahren wir zum weltberühmten Bondi Beach. Dazu quetschen wir uns in einen der schon zitierten Busse. Dabei kommen wir uns etwas fehl am Platze vor. Nicht etwa, weil wir kein Badehandtuch über der Schulter hängen haben, sondern weil wir zu den Wenigen gehören, die kein iPhone in der Hand haben. Von der angeblich so ausgeprägten Entspanntheit der Sydneysider können wir jedenfalls kaum etwas spüren.
Bondi Beach ist ein netter Stadtstrand, der sich einige hundert Meter lang in einer Bucht zwischen Meer und gut befahrener Straße erstreckt. Selbst heute, also unter der Woche, bei mäßig sommerlichem Wetter ist es ganz schön voll. Wir malen uns lieber nicht aus, wie es hier wohl im Hochsommer am Wochenende aussehen mag. Sehr urig wirkt der Meeres-Swimmingpool. Das Schwimmbecken liegt leicht erhöht in den Klippen und wird alle paar Minuten von einer Serie Wellen überspült.
In einem der zwei Cafés an der Promenade gönnen wir uns einen Kaffee und eine Scheibe Banana-Bread. Das kommt heiß daher und wird mit Butter beschmiert. Ina meint: Hammerlecker, Basti findet: Naja.
Da uns ein U-Bahn-Mitfahrer noch erzählt hat, wir hätten lieber einen Bus aus der Stadt nehmen sollen, als soweit wie möglich mit U-Bahn und dann mit dem Bus zum Strand zu fahren, beschließen wir, den Rat für die Rückfahrt aufzugreifen. Zeitlich bringt uns das eher nichts, dafür fahren wir an einem Apple-Store vorbei. Hier kampieren bereits ca. 50 Personen hinter einem Absperrgitter. Was bringt Apple denn gerade hier und jetzt auf den Markt, dass sich Leute wieder ewig vorher anstellen???
Wo wir schon Ratschläge ausprobieren: Ganz am Anfang unserer Reise hatte uns ein alter Holländer auf einem winzigen Campingplatz in einer Regenpause den Tipp gegeben, in Sydney unbedingt per Schiff nach Manly zu fahren. Weil er uns das so eindringlich geraten hat, machen wir das auch. Manly liegt auf der Nordseite des Sydney Harbour auf einer Landenge zwischen einer Bucht und dem Ozean. Den Weg dorthin erleichtert die Manly Ferry mit einer halbstündigen Fahrt. Die Bucht mit dem Fähranleger und den Strand auf der Ozeanseite verbindet eine nette Fußgängerzone. Hier wirkt tatsächlich alles sehr entspannt. Die Hektik der Großstadt ist wie weg geblasen, man fühlt sich eher wie in einem Ferienort.

Den Weg zurück planen wir so, dass wir kurz nach Sonnenuntergang an der Oper vorbei schippern. Das könnte mit Abendrot und angeleuchteter Kuppel ja toll aussehen. Die Sache mit Abendrot klappt aufgrund aufziehender Wolken und Regenschauern nicht. Dafür bekommen wir aber einen Regenbogen zu Gesicht, der unfassbar ist. Wir sehen den kompletten Bogen mit satten Farben und seinen Zwillingsbruder dazu. Dazu leuchtet der Himmel unterhalb des Boges rot, während das Farbband den Meeresarm überspannt. Vom Darling Harbour aus sagen wir bei einem Flat White und einem Eis Sydney Good Bye. Der Zug bringt uns wieder durch die stockdunkelen Vororte zurück zum mobilen Heim.

Donnerstag, 24. März 2011

Sydney von oben


Heute geht’s rein nach Sydney. Den Reiseführern nach erwarten wir eigentlich ein Chaos an Tarifen der öffentlichen Verkehrsmittel. Aber die Führer sind anscheinend schon wieder veraltet. Irgend jemand in Sydney ist auf die Idee gekommen, dass es Sinn machen könnte, alle stadteigenen Bahnlinien (also im wesentlichen U-Bahn, S-Bahn, Busse und Fähren) mit einem einzigen Ticket bezahlen zu können. Das macht die Sache für die nächsten zwei Tage doch deutlich einfacher. Heute brauchen wir nur ein Zug-Ticket und fahren mit der Blue-Mountain-Line ca. eine Stunde, bis wir in Sydney Central wieder aussteigen. Damit liegen wir ausreichend nah an der Innenstadt, und wir machen uns vorbei an Chinatown auf den Weg zu Paddys Market, wo wir uns noch den Spaß gönnen, mit der Monorail (die, wie jeder Simpsons-Fan weiß, jede Großstadt braucht ;-) in die Nähe des Sydney Towers zu gelangen. Denn da oben auf die Aussichtsplattform in ca. 250m Höhe fahren wir hinauf.
Oben angekommen erwartet uns bei dem schönen Wetter, das wir haben, ein grandioser Panoramablick über die Stadt. Von hier ist auch zu erkennen, wie genial die Stadt gelegen ist. Sydney liegt rund um einen weit ins Landesinnere reichenden großen Meeresarm, an dem zahllose große und kleinere Buchten liegen. Dazu noch ein paar Inseln und Inselchen – fertig ist der Plan. Auf dem Wasser verkehren diverse Fähren, die alles miteinander nach verlässlichen Zeitplänen verbinden, Wasser-Taxis und natürlich etliche Segelboote. Das erinnert ein wenig an Stockholm, nur viel größer.
Zu Fuß laufen wir durch die Häuserschluchten zum Darling Harbour, einer der vielen Buchten. Die Bucht sieht allerdings eher aus wie die Kieler Hörn in groß. Von der Westseite aus blickt man auf die Skyline von Sydney. Auf der Ostseite erstreckt sich ewig lang ein Yachthafen und rund herum sind Restaurants, Cafés und Einkaufscenter untergebracht.

Nach einer Stärkung begeben wir uns auf den Weg zur bzw. auf die alte Harbour Bridge, die den Meeresarm überspannt. Von hier aus blicken wir auch auf The Rocks, dem Gründungsviertel von Sydney. Das liegt bereits in der nächsten Bucht, dem Circular Quay. Von hier aus starten die diversen Fähren zu ihren Zielen. Wir laufen weiter, denn am Ende der Bucht, an der Landspitze steht die bekannte Oper. Anders als befürchtet, sieht sie auch aus der Nähe ganz ordentlich aus. Auf jeden Fall tummeln sich hier massenweise Touristen. Das Gebäude entwickelt tatsächlich einigen Charme. Und das obwohl sie bis ins Foyer hinein mit Waschbetonplatten als Fußboden daher kommt.
Wir lassen uns auf dem Vorplatz von der Sonne ordentlich brutzeln und machen uns anschließend auf den Weg durch den Botanischen Garten, der sich direkt hinter der Oper an die nächste Bucht schmiegt, und durch den Hyde Park zur Oxford Street. In dieser großen Straße ist richtig Betrieb, sowohl auf den Bürgersteigen, als auch auf den vier Spuren. Obwohl wirklich massenweise gut gefüllte Busse unterwegs sind, tobt hier den ganzen Tag lang ein ziemliches Verkehrschaos. Irgendwann kehren wir um und nehmen die Monorail zurück zum Darling Harbour. Als wir den erreichen, taucht die Sonne mit ihren letzten Stralen die Hochhäuser für ein paar wenige Minuten in ein wunderschön warmes Licht.

Zum Abschluß des Tages besuchen wir noch das ebenfalls am Darling Harbour gelegene IMAX-Kino und schauen den Astronauten bei der letzten Wartungsmission am Hubble-Teleskop in 3D über die Schultern. Nachdem wir wieder gelandet sind, genießen wir nochmal die Abendstimmung hier am Hafen mit Blick auf die Skyline.

Mittwoch, 23. März 2011

Sonnenaufgang


Wo wir schonmal so schön am Strand unser Lager aufgeschlagen haben, springen wir heute richtig früh aus den Federn – gerade noch rechtzeitig, um die Morgenröte am Strand zu erleben. Nach Sonnenaufgang streiten sich dann etliche Regenbogenloris um, ja worum eigentlich?
Nach einem Strandspaziergang und einem kleinen Rundgang durch Huskisson gönnen wir uns nochmal einen Kaffee, bevor wir unsere heutige Reise in den Westen von Sydney beginnen. Hinter Nowra verlassen wir den Princess Highway, um das Gebiet um Wollongong mit seinen Straßensperrungen zu umgehen. Die Route führt uns durchs Hinterland und windet sich zwischenzeitlich ziemlich steil in Serpentinen den einen oder anderen Berg hinauf (und komischerweise anschließend auch wieder hinab ;-)
Hinter Kangaroo Valley passieren wir eine uralte Hängebrücke. Auf beiden Seiten der Schlucht sind die Befestigungstürme noch aus richtig großen Steinen gemauert. Die Fahrbahn ist nur eine Spur breit und es darf immer nur ein LKW zur Zeit auf der Brücke sein. Als wir darüber fahren wird auch klar, warum das so ist. Wir befahren direkt die verschraubten Holzbohlen. Kurz danach entdecken wir am Straßenrand noch einen Schnabeligel, der im Gras nach Nahrung stöbert, sich aber auf gar keinen Fall auf ein Foto bannen lassen will.
Irgendwann kreuzen wir dann wieder einen Highway, der uns total unspannend nach Emu Plains, einem der Sydneyer Vororte, bringt. Von hier wollen wir dann die nächsten zwei Tage in die Stadt reinfahren.
Da wir wieder ein paar Vorräte aufstocken müssen, fahren wir shoppen und entdecken tatsächlich einen Aldi. Das lassen wir uns nicht entgehen, und versuchen unser Glück. Das Prinzip ist ungefähr das selbe wie bei uns, nur die Artikel sind bis auf ganz wenige Ausnahmen genau das, was wir auch nebenan bei Woolworths oder Coles finden. Wir finden also auch hier keine andere Auswahl an Käse oder Wurst: Scheibletten, Käseblöcke mit wenig und mehr Geschmack, falsche Salami und Putenbrust in den Variationen dünn und superdünn sowie normal viel Fett und gar kein Fett. Da fällt die Entscheidung schon schwer ;-) An der Kasse geht’s genauso zu wie zu Hause: Piep, piep, piep und schon ist alles gescannt... völlig hektisch und genau das Gegenteil vom ansonsten total entspannten Bezahlvorgang bei der alteingesessenen Konkurrenz von nebenan. Das reicht erstmal mit Heimatgefühlen!

Dienstag, 22. März 2011

Wir waren's wirklich nicht


Als wir aufwachen, erwartet uns überraschenderweise blauer Himmel. Nach dem Wetter gestern hatten wir damit nicht wirklich gerechnet. Die Kängurus sind zwar auch verschwunden, aber wir finden sie später beim Ausflug an den Strand wieder. Hier im Schatten der Bäume mit Meeresrauschen im Hintergrund lässt es sich ja auch ganz gemütlich grasen.
Auf dem Weg zur Jervis Bay hören wir im Radio von etlichen Straßensperrungen auf dem Princess Highway. Da wir auf genau dem unterwegs sind, besuchen wir bei unserem Zwischenstopp in Ulladulla auch mal wieder einen News Agent. Im regionalen Illawara Mercury lesen wir dann von schweren Überflutungen in Warilla. Dort hat es gestern wohl schlimmste Regenfälle gegeben. Den Fotos der Zeitung zufolge muss die ganze Stadt unter Wasser stehen. Eigentlich würden wir morgen dort durch kommen. Jetzt werden wir wohl eine Umgehungsroute nach Sydney suchen müssen.
Nach dem Zeitungscappuccino mit Blick auf die Bucht von Ulladulla geht’s weiter Richtung Norden, wo wir schon am frühen Nachmittag Huskisson – unser heutiges Ziel an der Jervis Bay – erreichen und uns unseren Stellplatz „sichern“. Wir halten uns nicht lange auf, sondern fahren gleich weiter in den Booderee National Park. Übrigens: Um die Bucht verteilen sich etliche kleinere Örtchen, von denen wir glauben, die Hälfte muss im Suff mit einem Namen versehen worden sein – Callalla, Moona Moona und Huskisson.

Im Nationalpark steuern wir Murrays Bay an und erreichen den strahlend weißen Sandstrand über einen kleinen Waldweg. Hier ist es so richtig idyllisch. So gut wie nix los, trotz leichter Briese ist es richtig schön warm und sogar die Wassertemperatur passt. Also springen wir in die Brandung :-) Als wir wieder an Land sind und die Sonne genießen, taucht aus dem Wald auch noch ein kleines Känguru, ein Wallaby, auf. Das scheint zwar ein wenig nervös, aber schmecken lässt es sich die Strandgräser trotzdem. Im Vergleich zu den „richtigen“ Kängurus von Durras, errinnert so ein Wallaby noch ein wenig an Ratte.
Den Tag beschließen wir mit einem Barbecue. Dazu kaufen wir im Huskissoner Supermarkt leckeres Känguru-Steak und frische Maiskolben, und suchen eine der überall zu findenden öffentlichen Gas-Grillstationen auf. In diesem Falle liegt sie auf einer Wiese oberhalb des Strandes :-) Mit Blick auf das Meer genießen wir den leckeren Happen!

Montag, 21. März 2011

Abendbrot mit Kängurus


Das schöne Wetter der letzten zwei Tage hat sich erstmal wieder verzogen. Es ist alles grau in grau. Wir schauen uns Merimbula an und stellen fest, dass es sich um ein nettes Städtchen handelt. Wie viele Städte oder Gemeinden hier in der Gegend liegt es wieder malerisch schön an einem Inlet, in den außerdem auch noch ein Flüsschen mündet. So liegt die Stadt rund um die Bucht gestreckt und die Hügel hinauf.
Als wir Meriumbula verlassen, fängt es pünklich zu regnen an. Die nette Kassiererin an der Tankstelle macht uns beim Wetter wenig Hoffnung, als sie uns erzählt, dass es in Sydney wohl kübelt. Kaum fahren wir weiter, wird auch aus unserem Regnen ein Schütten, ohne dass es nachlassen will. So fahren wir durch Tathra, Tanja und Bunga weiter nach Bermagui. Kurz davor wird es doch noch schön: Wir können die Scheibenwischer von Dauerwischen auf Intervall zurück stellen. Und weil es gerade so schön ist, nutzen wir die Chance und genießen in einem Straßencafé zwei Flat Whites (also Milchkaffees).
Kaum fahren wir aber weiter, regnet es auch wieder stärker. Steht uns eine zweite Überschwemmung bevor? Die Antwort ergibt sich bald von selbst und lautet: Steht nicht bevor sondern ist schon da! Glücklicherweise nicht so schlimm, aber wir passieren massenweise Wiesen, die richtig dick unter Wasser stehen und Flüsse sowie Seen, die offenbar weit über ihre Ufer getreten sind. So arbeiten wir uns weiter Richtung Norden vor und passieren Mogo. Das sieht man so richtig nett aus. Wer hier vorbei kommt und gutes Wetter hat, sollte auf jeden Fall anhalten und an den alten Häusern vorbei spazieren und bestimmt auch hinein schauen. Die alten Holzhäuser stehen hier anders als sonst in den hiesigen Städten nicht Wand an Wand, sondern alle schön einzeln, und sind top in Schuss!
Einige Hügel und Kurven weiter, kommen wir am Nachmittag nach Batemans Bay, wo wir uns durch den Regen in ein Pancake Café flüchten. Nach einer kleinen Stärkung nehmen wir dann den letzten Tagesabschnitt in Angriff, der uns nach Durras führt. Der Campingplatz liegt direkt am Strand. Aber das ist gar nicht mal das faszinierende... nein, hier auf dem weiten Grün, wo auch Stellplätze für Camper und Zelte vorhanden sind, grast eine Herde Kängurus in aller Seelenruhe. Die Tiere sind natürlich an Menschen gewöhnt, und so kommt man ihnen ohne Probleme auch näher. Wahnsinnig süß! Wichtigste Regel dabei: Nicht füttern! Als Ergänzung fliegen auch noch knallbunte Loris von Baum zu Baum. Zu schade, dass der Regen nur eine kurze Pause macht und wir ziemlich schnell wieder in den Camper flüchten müssen :-(

Sonntag, 20. März 2011

Rum um die Kurve


...sind wir heute. Die Kurve rechts unten auf der Karte. Die Kurve, in deren Scheitelpunkt die Grenze zu New South Wales liegt. Von jetzt an geht es nur noch gen Norden. Aber immer langsam und vor allem von vorne...
Bei strahlendem Wetter klingelt heute der Wecker – so soll's sein :-) Gestern abend haben wir noch entdeckt, dass wir kostenloses Internet bekommen können. Also nachgefragt und wir erhalten einen Code für satte 20 Minuten. Als wir uns verbinden, sieht man mal wieder, was wichtig ist auf der Welt: Google? Server unbekannt. THW? Klappt sofort ;-)
Als wir Lakes Entrance verlassen, offenbart die Stadt ein ganz anderes Gesicht als gestern abend. Alle Take-Aways haben Stühle vor die Tür gestellt und sind damit zu netten Cafés mutiert. Zusammen mit der Sonne sieht das so richtig nach Urlaub aus. Aber wir fahren weiter. Auch heute müssen wir wieder einiges an Strecke hinter uns bringen. Unser Tagesziel lautet Merimbula und liegt bereits in New South Wales.
Bei Orbost verlassen wir den Highway und machen einen Umweg über Marlo. Das führt uns über eine angeblich wunderschöne Küstenstraße...wo auch immer die war...
Entlang der Strecke erwarten uns heute außerdem noch zwei Regenwald-Walks. Auf letzterem entdecken wir einen ziemlich großen Lizard, der sich auf einer kleinen Holzbrücke genüsslich sonnt. Vom Bad im kleinen Bach nehmen wir lieber Abstand. Die Spinne, die auf der Oberfläche lauert, vergrault uns.
Kurz bevor wir die den Staat Victoria verlassen, biegen wir in Genoa nochmals ab und fahren an die Küste nach Mallacoota, das wirklich malerisch, leicht erhöht am gleichnamigen Inlet mit Blick aufs freie Meer liegt. So hat man einen tollen Blick auf Lagunen, Inseln, Sandbänke und das Meer.
Zu guter Letzt folgen wir dem Highway für die letzten 80km, bevor wir endlich hinter Eden nach Merimbula kommen. Was Merimbula zu bieten hat, werden wir dann morgen erkunden. Auf jeden Fall spüren wir schon die an der Ostküste Richtung Norden steigenden Temperaturen.

Samstag, 19. März 2011

Australische Seenplatte


Heute sind wir richtig früh dran, was daran liegen könnte, dass sich gegen Tagesanbruch irgend so ein (im wahrsten Sinne des Wortes) Spaßvogel in dem Eukalypthus niederlässt, unter dem wir unseren Stellplatz haben, und fleißig die leeren Samenhülsen abkneift, um sie anschließend auf unser Wagendach fallen zu lassen...
Anyway, heute haben wir mal richtig Strecke vor uns, gönnen uns aber zwischendurch immer mal wieder einen kleinen Halt. Zunächst führt uns das nach Port Albert, dem ältesten Hafen Victorias. Da die Sonne sich endgültig durchsetzt und wir schon etliche Kilometer geschafft haben, gönnen wir uns einen kleinen Abstecher nach Paynesville, wo wir uns einen Cappuccino gönnen und diesen prompt bei der seit sechs Jahren in Australien lebenden deutschen Bedienung bestellen. Die freut sich offenbar wahnsinnig, endlich mal wieder ein paar Deutsche zu treffen. So plauschen wir mit ihr ein wenig, bevor wir wieder aufbrechen, um unserem heutigen Ziel „Lakes Entrance“ entgegen zu streben.
Bevor wir das erreichen, halten wir noch in Metung, einem grandios am Ende einer Landzunge gelegenem Ferienort. Allerdings liegt er so grandios, dass sich hier offensichtlich nur das große Geld ansiedelt... ziemlich versnobt. Also schnell weiter ;-) Der Snob-Grad wird noch gesteigert, als uns auf der Rückfahrt zum Highway innerhalb von zwei Minuten drei blitzende Ferrari entgegen kommen...
Die letzten Kilometer sitzen wir mit links ab und erreichen am frühen Abend Lakes Entrance, dem Eingangstor zur riesigen Lagunenlandschaft, die sich hinter dem australischen Ninety Mile Beach findet. Schon Paynesville und Metung lagen mitten in dieser „Seenplatte“. Die Einfahrt in den Ort geschieht über eine Bergkuppe, die einem einen tollen Ausblick über die ewig lange Sanddüne und dahinter liegende Inseln gewährt.
Der Ort selber präsentiert sich als klassischer Urlauberort mit einer langgestreckten Uferpromenade. Als wir abends Essen gehen wollen, finden wir aber nur mit Mühe ein echtes Restaurant. Wir fragen uns, wo die Massen an Touristen zur Hochsaison verpflegt werden? In drei Restaurants und gefühlten zwanzig Take-Aways?
Egal, als wir den Italiener verlassen, platzen wir und spazieren mit einer Kugel Eis als Nachtisch rüber zum Ninety Mile Beach. Dabei müssen wir aufpassen, dass weder die Kugel Eis noch wir von der Brücke hinüber zur Düne geweht werden.

Freitag, 18. März 2011

The Prom


Eigentlich heisst es natürlich Wilsons Promontory National Park, aber das sagt und schreibt hier keiner. Wie auch immer, den Prom besuchen wir heute. Durch unseren Stellplatz in Yanakie haben wir uns ja eine super Ausgangslage verschafft, und so passieren wir das unbesetzte Tor zum Park bereits nach einer Hand voll Kilometern. Anschließend geht’s aber noch einiges weiter, bis wir unser erstes Ziel, den Spaziergang zur Whisky Bay, erreichen. Leider bleibt der Whisky genauso versteckt wie die Sonne, bei letzterer wissen wir aber immerhin, wo sie sich ungefähr aufhält. Statt des Whiskys finden wir an den Seiten der Bay rot eingefärbte riesige, rundliche Steinbrocken vor und mit ein paar Australiern unterhalten wir uns ein wenig über Japan. Dabei bringen wir auch in Erfahrung, dass es hier in Australien keine Atomkraftwerke gibt.

Weiter geht’s zum nächsten Ausflugsziel, dem Squeaky Beach. Und der heisst nicht umsonst so! Schlürft man über den super feinen (macht dem besten Ostseestrandsand echt Konkurrenz!) Sand, ergeben sich lustige, quietschende Geräusche. Vor lauter Spaß laufen wir mit den Füßen bis ins Wasser und frieren dort fast fest ;-) Neben dem quietschenden Sand sind hier ähnlich riesige, runde und rot gefärbte Felsbrocken wie in der Whisky Bay auffallend hübsch an den Strand drappiert worden.
Bevor wir uns den längeren Walks widmen, fahren wir ins Herz des Parks nach Tidal River. Da wir ein kleines Städtchen erwartet hatten, sind wir ein bißchen enttäuscht darüber, dass wir nur ein zentrales Lager rund um das Informationsbüro des Nationalparks vorfinden.
Als nächstes wandern wir einen kleinen Walk direkt am Fluss „Tidal River“ entlang, der sich wunderschön zwischen den umliegenden Bergen dahin schlängelt. Nach der Rückkehr zum Parkplatz gibt es anschließend einen Kaffee aus dem General Store, so dass wir so gut wie frisch zum Höhepunkt des Tages, dem Lilly-Pilly-Gully-Circuit (ja, heisst wirklich so!), aufbrechen. Dieser knapp 6km lange Wanderweg wird auf halber Strecke von einem Boardwalk durch den ein Stück Regenwald gekrönt. Auf dem Hinweg überraschen wir ein Känguru am Wegesrand, das schleunigst Reissaus nimmt. Ansonsten führt der Weg leider durch einen Teil des Parks, der offensichtlich von den vor zwei Jahren hier aufgetretenen heftigen Waldbränden betroffen war. Zwar sprießt schon wieder ordentlich Unterwuchs, aber schön anzusehen ist es leider nicht. So kämpfen wir uns bergauf und bergab durch den Wald, bis wir wieder zurück am Camper sind.
Wieder auf dem Campingplatz reisst die Wolkendecke auf und wir bekommen noch ein paar Stralen Abendsonne...vielleicht ist das ja ein gutes Omen.

Donnerstag, 17. März 2011

Waschtag


Auch heute macht die Sonne frei, und wir legen einen Transfertag ein. Wir verlassen Phillip Island und fahren nach Yanakie, das am Eingang zum Wilsons Promontory liegt. Die Stadt ist nochnichtmal ein Dorf, jedenfalls haben wir nichts dergleichen gefunden.
Auf dem Weg hierhin machen wir in Inverloch halt, düsen aber relativ schnell weiter nach Fish Creek. Laut „Lonely Planet“ soll es dort ziemlich witzig sein, denn das ganze Dorf steht unter dem Motto „Fisch“: Geschäfte mit fischigen Namen, fischförmige Bänke im Park und Fischdeko auf Dächern – und das, obwohl der nächste lebende Fisch etliche Kilometer entfernt zu Hause ist. Aber in Fish Creek liegt der Fisch begraben...
Da sind wir von der Stadt Foster deutlich mehr angetan. Hier kommt – na, wer weiß es – nämlich was her? … Das namensgleiche Bier jedenfalls ist es nicht und sonst wohl auch nichts. Aber nett ist es hier trotzdem und so genießen wir einen Kaffee und einen leckeren Brownie in Ando's Bakery.
Letztlich landen wir aber auf dem Yanakie Caravan Park, haben noch ne Menge Zeit und nutzen diese zum Wäsche waschen. Dazu bedienen wir uns der im englischen Raum immer noch hochmodernen Waschmaschinen, in die man die Wäsche oben in eine Tonne mit Quirl einfüllt. Die Einstellmöglichkeiten beschränken sich auf die Art der Wäschen, wodurch grob die Waschtemperatur gewählt wird (unterschieden wird hierbei in kalt, warm, heiß – was auch immer das heißt). Nach dem Start füllt die Maschine dann die Tonne bis oben hin mit Wasser (also so ca. 30-40 Liter), rührt eine Viertelstunde lang um, spült einmal und dreht danach ein wenig schneller, was hier als schleudern bezeichnet wird. Nach einer halben Stunde ist alles vorbei. Immerhin, anschließend scheint das Gröbste raus zu sein…
Der Trockner im Anschluß braucht mindestes dreimal so lange und schafft es dabei immerhin die Wäsche so trocken zu bekommen, wie wir sie sonst nach dem Schleudern aus einer normalen Waschmaschine holen. Vielleicht sollten wir uns hier mit dem Vertrieb von europäischen Waschmaschinen selbständig machen ;-)

Mittwoch, 16. März 2011

Tierisches Vergnügen


Heute kehren wir unseren üblichen Tagesablauf mal um. Als erstes besorgen wir uns unseren Stellplatz. Der liegt in Cowes auf Phillip Island und damit ca. 90km entfernt.
Den Tag verbringen wir anschließend auf der Insel, die gar nicht mal soo klein ist.
Nach dem obligatorischen Stadtspaziergang in Cowes, das wieder malerisch an einem Hügel auf der geschützten Innenseite am Wasser liegt, fahren wir ins Inselinnere zum Koala Conservation Centre und begeben uns auf die Suche nach den putzigen Kerlchen. Dank zweier Boardwalks, die etwas erhöht zwischen den Eukalypthen angelegt wurden, lassen sich die Fellknäule etwas leichter entdecken. Gerne sitzen die Koals in einer Astgabel und halten den Stamm oder Ast fest. Selbst wenn die Äste in luftiger Höhe stark schwanken, stört das die süßen Beutelratten nicht beim Nickerchen. Bei der anschließenden Wanderung im dazugehörigen Wald entdecken wir noch eine Gruppe Wallabies, die sich gerade auf einer Lichtung an leckerem Gras genüsslich tut.
Weiter geht’s zu den Nobbies, einer Felsgruppe an der rauen Westspitze der Insel. Auf dem äußeren Felsen und dort auf der abgelegenen Seite lebt eine Kolonie Robben, die wir dadurch vom Festland aus nicht sehen können. Da die Sonne heute nicht so richtig durchkommen will, dafür aber der Wind ordentlich pfeift, stärken wir uns erstmal mit einem wärmenden Kaffee und einem angetäuschten Blueberry-Muffin – die Blueberries sind nämlich nur außen aufgesetzt :-(
Soweit gestärkt machen wir uns auf zum Höhepunkt des Tages, der weltberühmten Pinguinparade. Denn hier auf der Insel leben ca. 6.000 Zwergpinguine, von denen eine Großzahl jeden Abend nach Sonnenuntergang an einem Strand auf zwei schmalen Pfaden zu ihren Höhlen stapft. Von Beobachtungsplätzen aus kann man ihnen dabei zusehen. Während wir auf die nur 35cm großen Winzlinge warten, frieren wir ganz schön durch und sind froh, auf dem Campingplatz noch einen heißen Tee brühen zu können.

Dienstag, 15. März 2011

Mornington Peninsula


Halbwegs erholt vom Stadtausflug besuchen wir heute die Mornington Halbinsel, die südlich von Melbourne liegt. Über Frankston gelangen wir nach Mornington. Von hier aus folgen wir immer der Küste Richtung Süden. Dabei passieren wir süße Küstenstädtchen wie Dromana, Sorrento und Portsea. Zwischendrin erklimmen wir Arthurs Seat – einen Berg mit guten 300 Metern über dem Meer. Von hier aus haben wir einen herrlichen Blick die Küste entlang. Passend zum Namen dieses Fast-Gebirges steht auf der Kuppe im Schatten die große grüne Bank von Arthur – Arthurs Seat halt :-)
Bei Portsea wechseln wir von der West- und damit der Buchtseite an die Ostküste, die gleich um einiges rauer daherkommt. Hier gibt es richtige Brandung, Wind und entsprechenden Bewuchs. Am Cape Schanck besuchen wir noch einen Leuchtturm und machen einen Bush-Walk, der uns immer mal wieder an die Klippen der Küste führt.
Unseren anvisierten Campingplatz finden wir zwar, aber er ist ausgebucht. Die nette Dame an der Rezeption klingelt aber freundlicherweise bei ihrem „Kollegen“ vom nächsten Platz durch, der uns den letzten verbliebenen Platz frei hält. Das klingt zwar so, als wenn hier die Hölle los wäre, ist es aber nicht. Wir zählen immerhin ganze sechs theoretisch frei belegbare Stellplätze. Die drei Powered Sites, also die mit Strom, sind aber offensichtlich auf Dauer vergeben. Der Rest verteilt sich auf Dauercamper, Cabins und Cabins, deren Kern ein Camper ist....