Samstag, 19. März 2011

Australische Seenplatte


Heute sind wir richtig früh dran, was daran liegen könnte, dass sich gegen Tagesanbruch irgend so ein (im wahrsten Sinne des Wortes) Spaßvogel in dem Eukalypthus niederlässt, unter dem wir unseren Stellplatz haben, und fleißig die leeren Samenhülsen abkneift, um sie anschließend auf unser Wagendach fallen zu lassen...
Anyway, heute haben wir mal richtig Strecke vor uns, gönnen uns aber zwischendurch immer mal wieder einen kleinen Halt. Zunächst führt uns das nach Port Albert, dem ältesten Hafen Victorias. Da die Sonne sich endgültig durchsetzt und wir schon etliche Kilometer geschafft haben, gönnen wir uns einen kleinen Abstecher nach Paynesville, wo wir uns einen Cappuccino gönnen und diesen prompt bei der seit sechs Jahren in Australien lebenden deutschen Bedienung bestellen. Die freut sich offenbar wahnsinnig, endlich mal wieder ein paar Deutsche zu treffen. So plauschen wir mit ihr ein wenig, bevor wir wieder aufbrechen, um unserem heutigen Ziel „Lakes Entrance“ entgegen zu streben.
Bevor wir das erreichen, halten wir noch in Metung, einem grandios am Ende einer Landzunge gelegenem Ferienort. Allerdings liegt er so grandios, dass sich hier offensichtlich nur das große Geld ansiedelt... ziemlich versnobt. Also schnell weiter ;-) Der Snob-Grad wird noch gesteigert, als uns auf der Rückfahrt zum Highway innerhalb von zwei Minuten drei blitzende Ferrari entgegen kommen...
Die letzten Kilometer sitzen wir mit links ab und erreichen am frühen Abend Lakes Entrance, dem Eingangstor zur riesigen Lagunenlandschaft, die sich hinter dem australischen Ninety Mile Beach findet. Schon Paynesville und Metung lagen mitten in dieser „Seenplatte“. Die Einfahrt in den Ort geschieht über eine Bergkuppe, die einem einen tollen Ausblick über die ewig lange Sanddüne und dahinter liegende Inseln gewährt.
Der Ort selber präsentiert sich als klassischer Urlauberort mit einer langgestreckten Uferpromenade. Als wir abends Essen gehen wollen, finden wir aber nur mit Mühe ein echtes Restaurant. Wir fragen uns, wo die Massen an Touristen zur Hochsaison verpflegt werden? In drei Restaurants und gefühlten zwanzig Take-Aways?
Egal, als wir den Italiener verlassen, platzen wir und spazieren mit einer Kugel Eis als Nachtisch rüber zum Ninety Mile Beach. Dabei müssen wir aufpassen, dass weder die Kugel Eis noch wir von der Brücke hinüber zur Düne geweht werden.