Samstag, 5. März 2011
Abflug
Es ist punkt 14:30. Alle Sachen gepackt und pünktlich wie ein Maurer steht auch schon Tim vor der Tür, um uns nach Hamburg zu bringen.
Kurze Zeit später sind wir auch schon im Flughafen, und obwohl wir so pünktlich sind, hat der Check-In-Schalter schon geöffnet :-) Nachdem unsere Online-Check-In-Versuche gestern nicht soo erfolgreich waren, hoffen wir jetzt so pünktlich am Schalter noch gute Plätze zu ergattern. Aber dummerweise scheint der One-World-Verbund doch nicht wirklich eine Welt zu sein. Zumindest kann uns die Dame von British Airways weder Plätze für unseren Qantas-Flug vergeben, noch uns eine Bordkarte ausdrucken. Dazu müssen wir uns in London an Qantas direkt wenden.
Bei einem Besuch auf der Aussichtsterrasse schnappen wir noch mal frische Luft – die letzte für die nächsten 26 Stunden. Beim Sicherheits-Scan erklimmen wir einen neuen Level, was die Untersuchung unseres Foto-Rucksacks angeht. Wir sind ja schon daran gewöhnt, nach dem ersten Scan die Fächer für weitere Untersuchungen zu öffnen. Diesmal müssen wir nach einem zweiten Scan-Durchlauf mit einem Beamten in ein extra Kabuff. Hier wird die Kameraausrüstung mit einem Teststreifen abgewischt, und dieser anschließend in eine Analyse-Maschine geschoben. Nachdem kein wildes Gepiepse losgeht und auch sonst nix explodiert, wird der Rucksack freigegeben und wir dürfen zum Gate wandern.
Der Flug nach London verläuft, wie er verlaufen soll: Wir steigen ein, starten, fliegen, landen. Allerdings kommen wir nicht einfach per Brücke ins Terminal, sondern werden per Bus gefahren. Eigentlich eine Sach von zwei Minuten. Nicht jedoch mit uns. An einer Kreuzung muss der Bus einem Flugzeug Vorfahrt gewähren. Der kreuzende Airbus kreuzt aber nicht, sondern parkt direkt vorm Bus. Da bleibt er auch bestimmt 10 Minuten stehen, bevor er weiter rollt...
Im Terminal angekommen, müssen wir gleich den nächsten Shuttle zum Interkontinental-Terminal nehmen, was einer halben Weltreise gleich kommt. Heathrow ist schon verdammt groß. In Terminal 3 angekommen, passieren wir die dortige Sicherheitskontrolle ganz ohne Probleme. Auch die Bordkarten bekommen wir am Qantas-Schalter, die Hoffnung auf andere Plätze zerschlägt sich aber. Wir werden mit den Plätzen genau in der Mitte und damit weit weg von sämtlichen Fenstern vorlieb nehmen müssen.
Zwei Stunden später ist es soweit: Endlich wird das Gate für unseren Flug bekannt gegeben. Als wir dort ankommen, ahnen wir erstmals, wie groß so ein A380 ist. Unmengen an Menschen reihen sich zu einer ewig langen Schlange auf, um in den Bereich des Gates zu kommen. Auch das Boarding erstreckte sich über eine Stunde, und nicht die üblichen 30 Minuten.
Der Flug nach Singapur verläuft ohne Ereignisse, es explodieren keine Triebwerke, nur eine Passagierin benötigt die Sauerstoffflasche. Nach zwei Mahlzeiten und 13 Stunden sind wir auch schon in Singapur. Der Nachmittagsregen ist vorbei, die Sonne lugt etwas hinter den Wolken hervor und beleuchtet beim Anflug die riesige Anzahl an Hochseefrachtern, die in der Meerenge ankern.
Nachdem wir das Flugzeug verlassen haben, bleibt noch ein wenig Zeit um sich die müden Beine zu vertreten, bevor wir duch die erneute Sicherheitskontolle wieder ins Gate müssen. Zurück an Bord freut Ina sich über den neuen Sitznachbarn: Goodbye taschentuchfreies Geschniefe und Geschnaufe :-)