Donnerstag, 31. Januar 2013

Watt'n Scheiß!

Zum Frühstück ist's vergleichsweise bewölkt, macht aber nichts. Unser Nachbar von gegenüber erzählt uns bestimmt drei, vier Mal, was für ein schöner Tag es doch ist, und dass es aufklären wird. So eingestimmt geht's los. Wir fahren zunächst an der Küste entlang nach Ohope. Dem Reiseführer nach ist allein der Strand schon Grund genug, hierher zu kommen. Wir sind nicht ganz der Meinung, aber umsonst war's auch nicht. Der Strand ist unendlich lang und vergleichsweise wild. Die paar Leute, die wir hier antreffen, fallen im Grunde gar nicht auf. Hier merkt man deutlich, dass etwas Abseits der Haupt-Touri-Orte die Saison definitiv schon wieder vorüber ist - und das quasi im August…Auch wenn wir immer gerne an der Küste sind, müssen wir sie nun verlassen und biegen bei Opotiki Richtung Landesinnere ab. Wir fahren quer duch die Berge, allerdings zunächst immer im Tal am Fluß entlang. Wir treffen mitten im Nichts auf die Tauranga Bridge. Die ist das letzte Überbleibsel vom Versuch einiger Siedler um 1900 herum, hier landwirtschaftlich erfolgreich zu sein. Dummerweise stellte sich heraus, das der Boden einfach nicht fruchtbar genug ist, um mehr als Farne zu ernähren.

Soweit so schön, denken wir uns noch. Doch dann beginnt der Albtraum. Ein harmloses Baustellenschild informiert über eine frisch erneuerte Fahrbahndecke. Die Geschwindigkeit wird auf 50 begrenzt. Sekunden später stellen wir mit Horror fest, das selbst bei 5 km/h der lose aufgeschüttete Split, eher Schotter, so dermaßen aufgewirbelt wird, dass wir das Gefühl haben, unser Wagen steht unter dauerhaftem MG-Beschuss… Und besonders schön ist, dass sich dieser Mist über Kilometer und Kilometer hinzieht. Ist eine Baustelle geschafft, müssen wir nur um die nächste Kurve biegen, um die nächste genauso schlimme Deckenerneuerung zu genießen. Wir sind begeistert und fragen uns, warum wir eigentlich laut Mietvertrag nur befestigte Straßen fahren dürfen. Man muss erstmal eine unbefestigte Straße finden, die dem Auto mehr Schaden zufügen könnte, als dieser Highway.

Und natürlich passiert, was passieren muss: Ein Stein finden schließlich doch den Weg irgendwo zwischen den Bremsscheibenschutz und Bremsscheibe und kreischt, dass uns ganz anders wird. Also an der nächsten Notbucht anhalten, Wagenheber suchen, Vorderrad abnehmen. Sehr interessant, wieviel leicht geteerter Schotter so auf allen möglichen horizontalen Flächen der Radaufhängung Platz findet. Herrlich auch wie es schon klingt, wenn man die Bremsscheibe mit der Hand dreht. Irgendwie bekommen wir den Stein raus, nur um kurze Zeit später festzustellen, dass offensichtlich noch mehr drin waren oder immer wieder welche nachrutschen. Gut auch zu sehen, dass es hier im Nichts auch keinen Handyempfang gibt. Im nächsten Ort beruhigt uns freundlicherweise ein Einheimischer, dass das nur störende Geräusche sind, aber nicht die Sicherheit des Autos beeinflusst ist. Nur wenig beruhigt quietschen wir uns voran. Irgendwo hier treffen wir auf zwei arme Radfahrer. Die werden nicht nur von den Vorbeifahrenden mit Steinen bombardiert, sondern haben auch noch eine gebrochene Gangschaltung. Wir bieten unsere Hilfe an, stellen aber schnell fest, dass wir keine Hilfe sind. Wir haben keine Plätze, um die beiden mitzunehmen und auch keinen Platz, um die beiden Räder zu transportieren. Außer einem "Good Luck" können wir nichts zu tun.

Als wir endlich in Gisborne ankommen, quietschen wir nicht mehr :-) und treffen auf dem Campingplatz die beiden Radfahrer wieder. Beim Schwimmen in der Poverty Bay kühlen wir wieder auf Entspannt-Pegel ab, bevor wir mit einer Pizza am Strand der Sonne beim Untergang zusehen.

Mittwoch, 30. Januar 2013

Zurück an die Küste

Heute ist vielleicht schlechtes Wetter - am Horizont sind tatsächlich ein paar fluffige weiße Wölkchen zu sehen ;-) Auf unserem Weg zurück an die Küste machen wir zunächst Halt an der Skyline Gondola von Rotorua. Übersetzt heißt das: Wir fahren also mit einer Seilbahn den Berg hoch, also auf den der Stadt nächstgelegenen Kraterrand. Die Stadt ist nämlich mitten in einen riesigen alten Vulkankrater gebaut, in dessen Mitte der sehr große Kratersee liegt. Der Ausblick von hier oben ist zwar sehr schön, aber nicht der eigentliche Grund, warum wir hier hoch gefahren sind. Eigentlich sind wir scharf die Luge! Oh ja, das machte schon letztes Mal in Queenstown tierisch Spaß!

Bei der Luge handelt es sich um eine Bergab-Rennstrecke. Man setzt sich in ein dreirädriges Kart, dessen Lenker gleichzeitig auch die Bremse ist. Zieht man den Lenker zu sich hin, senkt man den vorderen Teil des Karts mit den dort verbauten Gummibremsklötzen auf den Aspahlt und man wird langsamer. Je mehr man zieht, desto stärker die Bremswirkund - genial einfach. Mit diesem Wissen rauschen wir fünf Mal den Kurs hinunter, immer auf der Suche nach der Ideallinie und der höchsten Geschwindigkeit. Voll Geil :-) Gerade rechtzeitig zum großen Ansturm sind unsere gekauften Runden verbraucht, und wir genießen nochmal den Ausblick mit Käffchen vom Restaurant.

Anschließend geht's knapp 100 km an ein paar Seen vorbei und durch hauptsächlich flaches Land nach Whakatane, wo wir unseren Camper direkt hintder dem Flussdeich in Laufreichweite zur City einparken. Bei der Erkundung der Stadt stolpern wir über das Kino und kaufen fast Tickets für Django - entscheiden uns aber dann doch für ein gemütliches Dinner mit Muscheln bei Abendsonne am Deich.

Dienstag, 29. Januar 2013

Heiß von unten - kalt von oben

Heute erkunden wir den Eingang zur Hölle etwas genauer. Wir entscheiden uns, Te Puia zu besuchen. Dabei handelt es sich um ein Thermalfeld, in dessen Zentrum der große Geysir Pohuto (oder ins englische übersetzt "the big splash") seine Fontänen hoch in die Luft speit. Auf sicheren Wegen lassen sich hier alle möglichen Ausprägungen von thermischen Aktivitäten entdecken und beobachten. Dazu wurde noch ein kleines Maori-Dorf nachgebildet. Ein freundlicher Maori-Guide führt uns herum und erzählt uns zu den wichtigsten Dingen etwas. Passenderweise ist Pohuto gerade aktiv und speit ordentlich Wasser in einer 20 m hohen Fontäne in die Luft. Der Wind hilft mit und zerstäubt einen guten Teil des Wassers und weht die resultierenden Tröpfchen fleißig Richtung Schaulustige - also uns. Obwohl es sich nur um ein paar wenige Meter Abstand handelt, ist der Niederschlag mittlerweile wieder sehr erfrischend kühl. Dank wieder einmal uneingeschränktem Sonnenschein sind unsere nassen Klamotten trocken, bevor wir den nächsten Schatten erreichen. Wir erfahren auch, dass das Abzapfen des heißen Wassers durchaus schon seine Auswirkungen auf die Stärke der Geysire hat. Nach dem einen oder anderen blubbernden Schlammloch besuchen wir das Kiwi-Gehege, in dem zwei Kiwis leben. Immerhin hat die trotz aller Aufforderung zur Stille ordentlich Radau machende Gruppe asiatischer Touristen einen der beiden nicht verscheuchen können. Der Arme hat seinen Kopf unter einem Farn versteckt und regt sich kein Stück. Er hofft wohl darauf, dass wir ihn auf diese Weise genauso wenig sehen können wie er uns ;-)

Zum Ende des kleinen geführten Rundganges entlässt uns der Guide zur Cultural Performance des hier ansässigen Maori-Stammes. Wir dürfen zunächst einer traditionellen Begrüßungszeremonie beiwohnen. Anschließend werden wir ins Versammlungshaus gebeten, wo uns weitere traditionelle Bräuche dargeboten werden. Theoretisch wüssten wir jetzt auch über jedes Detail der hölzernen, schwertähnlichen Waffe eines Maori-Kriegers bescheid. Dummerweise sprach der zur Erläuterung Auserkorene nicht allzu gutes Englisch, womit uns die Details noch immer geheimnisvoll sind... Wikipedia wird aber sicher zu gegebener Zeit aushelfen ;-)

Nachdem unsere terminlichen Verpflichtungen vorüber sind, machen wir uns noch auf eigene Faust zur Erkundung auf. Dank unseres Führers vom Vormittag können wir gut einschätzen, wann der Pohuto wieder ausbrechen wird und finden uns trockenen Fußes (die Kamera dankt's uns) an einer schön gelegenen (und vor allem auch nicht überlaufenen) Aussichtsplattform ein, um den Ausbruch ganz von Anfang an mitzuerleben.

Irgendwann haben wir genug gesehen und auf dem Rückweg ins Camp besorgen wir uns noch ein paar Maiskolben. Die garen wir im campingplatzeigenen naturbetriebenen Dampfofen zum Abendbrot. Lecker! Das anschließende Bad im Heißwasser-Pool entspannt unsere vom Wandern müden Knochen :-)

Montag, 28. Januar 2013

Hölle, Hölle, Hölle, Hölle...

Heute sieht unsere Ereigniskarte vor "Fahre zur Hölle, geh' aber über Los und besichtige noch den Te Puna Quarry Park". Aber eins nach dem anderen. Wir verlassen Waihi und fahren praktisch entlang der Küste Richtung Südosten. Auf dem Weg passieren wir das ein oder andere "Standard-Städtchen", wie wir es mittlerweile getauft haben, so z.B. Katikati. Das Standard-Städtchen sieht so aus: Es gibt im Grunde nur die Hauptstraße, also den Highway, an dessen beiden Seiten sich Western-Style Häuser aneinander reihen, die kleine Shops für dies und das bereithalten.Kurz vor Tauranga passieren wir Te Puna, wo wir einen kleinen Abstecher zum erwähnten Quarry Park machen. Hier toben sich einige Freiwillige auf einem ziemlich großen Stückchen Land aus und kreieren seit über 25 Jahren eine Art botanischen Garten. Wir wandern auf verschlungen Wegen über Stock und Stein, bergauf und -ab von einer Themenwelt zur nächsten. Unter anderem hat es uns der Schmetterlingsgarten angetan, wo viele Monarch-Falter um die Büsche fliegen. Einer möchte wohl mit uns reisen und fliegt immer wieder zu uns zurück, um auf Schulter oder Schuh zu landen.

Irgendwann haben wir genug gesehen und fahren weiter nach Tauranga, eine Stadt am Meer, die für neuseeländische Verhältnisse mit ihren 100.000 Einwohnern schon eine Großstadt ist. Trotz Feiertag ist hier noch durchaus Leben, besonders die Waterfront Dining Zone ist gut besucht. Hier erholen sich wohl diejenigen, die eben noch in dem offenen Eiszelt eislaufen waren! Das gibt auf jeden Fall Minuspunkte... Wir genießen einen Frappuccino, bevor wir den Weg zum Eingang der Hölle, sprich Rotorua, machen.

Hier im Zentrum der thermischen Aktivitäten Neuseelands dampft und blubbert es an allen Straßenecken. Hin und wieder zieht der würzige Duft von Schwefelgasen vorbei. Wir checken in einem am Lake Rotorua und stadtnah gelegenen Campingplatz ein und machen uns auch sogleich auf den Weg in die Stadt. Dem Rat der netten Frau aus dem Büro folgend, schlängeln wir uns über ein paar kleinere Nebenstraßen, um auch noch in einem Maori-Dorf und an einer alten Kirche vorbeizukommen. Während Basti sich noch fragt, ob die hier so schlau sind und die thermische Energie sinnvoll aufzufangen und an die Häuser zu verteilen, findet sich die Antwort bereits im nächsten Garten und auf dem übernächsten Dach. Wozu so mühevoll ein Kraftwerk mit Fernwärme unterhalten. So ein Quatsch, einfach in Rohr in den Boden rammen, an die Heizung anschließen, fertig. Jedenfalls finden sich in allerhand Vorgärten abgezäunte Bereiche in denen aus brodelt. Auf dem nächsten Dach ploppt das Überdruckventil und entlässt einen Schwall Wasser. Irgendwann kommen wir auch tatächlich in der Stadt an. Hier spazieren wir gemütlich durch die Governments Garden und genießen das schöne Wetter.

Später, zurück auf dem Campingplatz nutzen wir die Möglichkeit und begeben uns zum Entspannen in einen der Heißwasser Pools. Wie wir dem Info-Schild entnehmen, baden wir dabei in Wasser, das kochend vor gut 20 Stunden frisch aus dem platzeigenen Brunnen geholt wurde und dann für ca. 20 Stunden zum Abkühlen in Tanks zwischengelagert wurde. So nochmals richtig durchgewärmt, begeben wir uns zum Strand, um den Aufgang des Vollmondes zu erleben :-) Wir müssen aufpassen, noch bei ausreichend Licht den Weg zurück anzutreten, würde doch ein Schritt neben den Weg in einem heiß blubbernden Fluss enden - Verbrühungen eingeschlossen...

Sonntag, 27. Januar 2013

Gold und Sand

Heute schnüren wir unsere Wanderschuhe und fahren ein wenig Richtung Hinterland zum Ausgangspunkt "Karangahake Gorge", von dem aus wir in den Bergen das ehemalige Goldminengelände erkunden. Über diverse, schön schwankende Hängebrücken, an ehemaligen Schienenanlagen entlang, durch alte Tunnel hindurch mitten im Wald in der Schlucht finden sich diverse Überreste der alten Anlagen, in denen damals die aus dem Berg geholten Erzklumpen zerstampft und zermalen wurden, um anschließend mit chemischen Prozessen um ihren Goldanteil erleichtert zu werden. Zum Schluss führt uns unsere Tour noch durch den ehemaligen 1 km langen Eisenbahntunnel, der nur spärlich beleuchtet ist. Passenderweise kommen uns bei nächtlichen Verhältnissen massig Fahrradfahrer mit Helm und dafür ohne Licht entgegen.  Immerhin ist das Geknirsche der Reifen rechtzeitig zu hören, um Platz zu machen. Vom Letzten Gespann ist Basti besonders begeistert: Natürlich ohne Licht grummelt er die Passanten an, dass sie keine Leuchtweste trügen und so für ihn nicht zu sehen seien… Aber vielleicht war das ja auch nur ein Traum…Weil mal wieder bestes Wetter und Waihi gar nicht so weit von Waihi Beach entfernt ist, wollen wir dem Strand noch einen Besuch abstatten. Auf dem Weg dorthin halten wir aber nochmal in Downtown Waihi an. An diesem Sonntag ist die Stadt wie ausgestorben. Der Wind pustet einen Grasballen über die Kreuzung, als eine Kutsche langsam die Straße hoch kommt… Klingt wie aus einem Film, ist es auch... In Wirklichkeit sieht's so aus: Der Wind pustet eine leere Cola-Dose über die Kreuzung, als ein Auto langsam die Straße hoch kommt...

Am Ende der Hauptstraße steht als Denkmal eine weitere Erinnerung an die alten Goldminenzeiten. Das alte Pumpenhaus der örtlichen Mine steht als Ruine aber in Szene gesetzt am Rande der aktuellen Tagebau-Mine.

Nachdem wir auch noch einen Blick hinunter in die riesige Grabung der Mine geworfen haben, fahren wir weiter nach Waihi Beach. Hier ist mehr Leben, aber es bleibt recht ruhig. Ein erster Strandspaziergang macht Lust auf mehr und so kleiden wir uns um und stürzen uns in die Fluten. Das Wasser ist deutlich wärmer als vor einer Woche! Dazu kommt herrliche Brandung und wir genießen das Badevergnügen in vollen Zügen. Später gibt's ne Portion Fish & Chips in der mittlerweile schon fast Abendsonne am Strand. Hier ist's schön :-)

Samstag, 26. Januar 2013

Kathedrale am Strand

Obwohl am Abend noch ein paar dicke Wolken aufzogen, scheint morgens wieder zuverlässig die Sonne vom blauen Himmel. Das kommt uns sehr gelegen, und so machen wir uns auf den Weg auf die andere Seite der Coromandel-Halbinsel. Hier wollen wir uns zunächst "Cathedral Cove" ansehen, einen Durchbruch durch den Felsen in ähnlicher Größe wie neulich "Hole in the Rock". Anders als dort, liegt der Durchbruch allerdings an Land - vorausgesetzt man ist zur richtigen Zeit vor Ort, nämlich rund um das Niedrigwasser, die Low Tide. Dank ausgeklügeltem Zeitmanagement schaffen wir das. Allerdings ist der kleine Ausgangsparkplatz schon voll. Macht nichts, die Kiwis haben mitgedacht und ein paar Kilometer vorher auf einer Wiese einen großen Shuttleparkplatz eröffnet und stellen sogar einen Shuttlebus inklusive unterhaltsamen Fahrer bereit. Der Fußweg zur Cathedral Cove führt uns berauf und -ab, bis wir über eine Treppe hinunter zum Strand gelangen. Hola, ist hier was los! Und die Höhle ist wirklich beeindruckend und wie ein Kathedrale ausgehölt. Wir genießen das Treiben und die Sonne eine Weile und machen uns dann wieder auf den Weg. Wieder zurück liefert der Busfahrer mit einem "Viel Spaß in euren Öfen" bei unserem Auto ab.

Nicht allzu viele Kilometer weiter machen wir am "Hot Water Beach" halt. Wer unsere Reisen schon in prähistorischer Zeit verfolgt hat, weiss, dass hier dicht unter der Oberfläche an den richtigen Stellen ganz schön viel Hitze zu finden ist, vorausgesetzt man ist zur richtigen Zeit hier… ihr ahnt es bereits: zwei Stunden vor und zwei Stunden nach Niedrigwasser. Soweit passt alles, und wir beobachten mit in den Sand vergrabenen und damit heißen Füßen mit Freude das rege Treiben, heute scheint hier halb Neuseeland versammelt zu sein. Wie gehabt graben die Badewilligen mit ihren Schaufeln Löcher in den Strand - immer auch im Wettstreit mit den einlaufenden Wellen. Deren Wasser wird im Pool ja benötigt - allerdings bitteschön nicht zu viel, sonst versandet der Pool und die Arbeit muss von vorne beginnen. Also werden feingetunte Brandungsbrecher errichtet. Aber es hilft alles nichts, mit auflaufender Flut dauert es nicht lange, bis die nächste größere Welle kommt und für Aufregung sorgt. Als die Heißwasser-Karenzzeit ein Ende hat, kommen wir auf dem Weg zum Auto noch an einem kleinen Fluss vorbei, der auf dem Weg ins Meer einen großen Pool bildet, und staunen beim Hindurchwaten nicht schlecht, hat das Wasser doch tatsächlich fast Badewannen-Temperatur!

Schließlich fahren wir die letzten Kilometer nach Waihi, wo wir uns für zwei Nächte einquartieren.

Freitag, 25. Januar 2013

Endlich Muscheln

Die Nacht ist nicht ganz so entspannt wie erhofft, denn ein paar Mücken haben den Weg in den Camper gefunden und stellen sich immer dann ganz gewieft tot, wenn wir nach ihnen auf die Suche gehen. Mit ein paar Mückenstichen mehr schaukeln wir gemächlich Richtung Osten mit Ziel Thames am Südende der Coromandel Halbinsel.In der ehemaligen Goldgräberstadt machen wir kurz halt und schlendern die zentrale Straße entlang. Auch hier stehen immer noch ein paar tolle alte Gebäude aus eben jener Pionierzeit. Als wir genug gesehen haben, stoppen wir noch kurz bei Pak'n Save um Lebensmittel zu bunkern. Der Markt bekommt einen Bonuspunkt, weil hier die Sachen einfach wieder im Einkaufwagen landen, statt in dutzende kleine Plastikbeutelchen verstaut zu werden.

Hinter Thames wird die Straße schnell schmal, dafür aber (zumindest für den Beifahrer) wunderschön. Sie schlängelt sich in hunderten Kurven direkt an der Thames Bucht (Firth of Thames) am Fuße der Berge entlang. Hin und wieder passieren wir kleine Dörfer, die wundervoll an den Strand geschmiegt sind und deren größtes Problem ist, dass der Highway (und hier ist richtig Verkehr) quasi durch den Vorgarten führt. Kurz vor Coromandel Town erklimmen wir passenderweise einmal den "Gebirgszug" um nochmal einen tollen Blick auf die Buchten der Gegend zu erhalten.

Coromandel Town ist ein recht kleiner Ort - trotzdem ist richtig was los. Möglicherweise auch, weil uns ein langes Wochenende bevor steht. Nächsten Dienstag ist nämlich Feiertag in "Auckland". Und die Feiertage hier, sollten sie auf das Wochenende oder mitten in die Woche fallen (also Dienstag bis Donnerstag), werden auf den Montag verschoben. So ist halt am Montag Feiertag und diverse Weekenders machen sich aus Auckland auf nach Coromandel.

Kurz vor der Stadt finden wir die Mussel Kitchen. Hier genießen wir fürchterlich leckere Muscheln in der schön warmen Abendsonne. Awesome :-)

Und als wenn das nicht schon schön genug wäre… bisher haben es die Wolken immer geschafft, pünktlich zum Sonnenuntergang den Himmel zu verdecken - nicht so heute! Wir können von "unserem" Strand einen tollen Sonnenuntergang genießen.

Donnerstag, 24. Januar 2013

Ein langer Tag

Auf unserem Weg vom Campingplatz fahren wir direkt am Kauri-Museum vorbei, d.h. wir halten dort an. Trotz des stolzen Eintrittspreises besuchen wir die auführlichen Ausstellungen, die sich um den Holzeinschlags-Boom um die Jahrhundertwende drehen. Unmengen an Fotos dokumentieren, was die Männer damals im Busch geschlagen haben und wie das ganze abtransportiert und verarbeitet wurde. Dazu kommen reichlich Exponate, die verdeutlichen, was für Giganten da damals im Wald standen…Als wir wieder im Auto sitzen, stellen wir erschrocken fest, dass wir offenbar vier Stunden Zeit hier verbracht haben. So langsam wird's Zeit aufzubrechen. Unser Ziel heute liegt hinter Auckland, wir haben also noch etliche Kilometer zu fahren. Vor Auckland machen wir noch einen Abstecher nach Muriwai Beach, wo seit ein paar Jahren auf einem Felsen des Festlandes eine Kolonie Tölpel ihr Zuhause hat.

In Auckland kommen wir in die Ausläufer des Berufsverkehrs, aber alles in allem schwimmen wir auf der Autobahn ganz geschmeidig mit und kommen gut auf der anderen Seite an. Der Weg raus an die Firth of Thames ist mit deutlich mehr Serpentinen ausgestattet als gedacht, und so kommen wir erst halb acht am Campingplatz an. Der ist preislich deutlich der neue Spitzenreiter - insgesamt haben die Preise in den letzen fünf Jahren im Durchschnitt ziemlich genau um 10 Dollar und damit über 30% zugelegt. Auf diesem Platz fühlen wir uns eher wie in Australien, sind wir doch fast die einzigen Durchreise-Camper unter dutzenden von Dauerbewohnern.

Mittwoch, 23. Januar 2013

Im ewigen Wald

Zum Abschied aus Opononi werden wir nochmal von unserem Schweizer Nachbarn auf ein Käffchen eingeladen. Danach  jedoch machen wir uns wieder auf den Weg weiter nach Süden. Gleich hinter Opononi führt eine kleine Straße zu einem tollen Lookout hoch oben über der Bucht. Von hier kann man toll den ganzen Harbour hinunter blicken und die Kämpfe zwischen den von der Tasman See einlaufenden Wellen mit den durch die Ebbe ausströmenden Wassermassen beobachten.

Anschließend führt der Weg einige Kilometer durch Hügelland, bevor wir im Waipoua Forest in uralten Wald eintauchen. Schon bald machen wir Halt beim Tane Mahuta, dem "Gott des Waldes", dem größten Kauri-Baum Neuseelands, der hier schon seit weit mehr als 1.000 Jahren steht. Nicht die Höhe macht ihn so beeindruckend, sondern der dazugehörige Durchmesser des Stammes. Etwas weiter die Straße entlang starten wir eine Wanderung, die uns zunächst an den Four Sisters vorbei führt - vier sehr eng beieinander stehende, anscheinend noch nicht so alte, aber ziemlich hohe Kauris. Später gelangen wir zum "Vater des Waldes", dem zweitgrößten Kauri. Der erscheint uns vom Stammdurchmesser allerdings noch mächtiger… auf jeden Fall spielt er einige Ligen höher, als der Kauri, den wir hier vor ein paar Tagen schon einmal abgelichtet hatten. Leider hat den Guten vor ein paar Jahren wohl ein Blitzschlag ereilt. Seine Krone sieht seither nicht mehr ganz so majestätisch aus. Langsam windet sich der Weg die Berge hinauf und hinab durch den Wald. Die Vegetation ist wirklich fantastisch!

Als wir den Wald verlassen, wirkt das sich daran anschließende Hügelland ziemlich langweilig. Dem Rat der letzten Tankfee folgend, biegen wir zu den angeblich wundervollen Kai Iwi Lakes ab. Die sollen wundervoll in Hügel mit Pinienbewuchs und Sanddünen eingbettet sein. Als wir dort ankommen enttäuschen uns nicht nur die Prolls, die uns hupenderweise überholen (wohl weil wir einfach nicht mit Hundert Sachen die schmale Landstraße entlang rauschen wollen), sondern auch die Seen. Die Pinien sind anscheinend abgeholzt und Dünen sehen wir auch keine. Bleiben zwei relativ kleine Seen. Nett...

Im nächsten Ort, Dargaville, gibt's nicht viel, aber immerhin endlich wieder eine Tankstelle und einen Supermarkt :-) Also werden die Vorräte wieder aufgefüllt, bevor wir die letzten Kilometer in Angriff nehmen, die uns heute Abend nach Matakohe führen. Von unserem Stellplatz können wir wieder hübsch erhöht auf einen Naturhafen schauen. Wir trauen uns heute ans grüne Curry - beim letzten Mal gab's dabei das Erdbeben - diesmal passiert… nichts…

Dienstag, 22. Januar 2013

Die Wale kommen

Heute mal ohne Sonne packen wir unsere Sachen und machen uns auf den Weg gen Süden. Heute verspricht kein sonderlich aufregender Tag zu werden, da die Strecke uns durch echt abseits gelegenes Gebiet führt. Doch bevor wir im Niemandsland ankommen, machen wir noch im Ancient Kauri Kingdom halt. Hier werden in einer großen Werkstatt schicke Holzgegenstände (Schüsseln, Topfuntersetzer etc.) aus uraltem Sumpf-Kauri gearbeitet. Das Holz stammt dabei aus Kauri-Stämmen, die vor Ewigkeiten (ca. 45.000 Jahre) im Sumpf versanken, dadurch super in Schuss geblieben sind und nun geborgen wurden. Da unser Couch-Tisch demnächst seine Schuldigkeit getan haben wird, versorgen wir uns hier schonmal mit dem wichtigsten Teil seines Nachfolgers :-)
Weiter geht's durch Kaitaia (laut Lonely Planet, dem allwissenden Reiseführer, also sozusagen dem Hitchhikers Guide to Earth: "the Highlight of no-one's trip to NZ") ins weite Nichts. Von hier an sehen wir kaum noch einen Menschen, bis wir auf halber Strecke in Broadwood vor einem General Store aus Gründerzeiten halten. Gegenüber des Stores führt eine bestimmt genauso alte Hängebrücke über den kleinen Fluss. Wenn hier beim Überqueren das Timing der Schritte nicht genau stimmt, dauert es nicht lange, und die Brücke macht einen Überschlag…

Nochmal soviel Strecke und wir stehen an der Fähre, die uns über den Hokianga Harbour bringt. Auf der anderen Seite liegt Rawene, ein Städtchen, in dem wir letztes Mal auf einem schnuckligen Campingplatz Halt machten. Diesmal schauen wir uns nur das Städtchen an, fahren dann aber weiter immer am Harbour entlang bis nach Opononi.

Auf dem Campingplatz machen wir sogleich Bekanntschaft mit Beat, einem netten Schweizer, der hier jedes Jahr für drei bis vier Monate rüber kommt und uns auf einen echten Kaffee einlädt. Unser Camper steht heute wieder auf einem Hügel mit tollem Blick über den Harbour, der in Sichtweite ins offene Meer führt. Nach dem Abendbrot herrscht plötzlich große Aufregung: Die Wale kommen. Wir düsen hinunter ans Wasser und können immer wieder mal die Rückenflossen der Orcas aus dem Wasser ragen sehen. Leider schwimmen sie soweit am anderen Ufer, dass fürs Foto nicht allzuviel übrig bleibt… Vielleicht kommen sie ja morgen pünktlich nach dem Frühstück auf unserer Seite zurück geschwommen ;-)

Montag, 21. Januar 2013

Rodeln

Der Wecker klingelt heute erstmal gar nicht. Wir sind ordentlich erledigt und können ein paar Minuten extra Schlaf gut gebrauchen. Bevor wir aber aufbrechen, besorgen wir uns beim Campingplatzbetreiber noch zwei Plastik-Schlitten, die wir quasi als gute Gäste gerne ausleihen dürfen. Wofür wir die brauchen? Abwarten…Wir folgen der einzigen Straße, die noch geblieben ist, weiter gen Norden, bis wir das äußerste Ende erreicht haben: Cape Reinga. Die letzten paar hundert Meter bis zum nördlichsten Punkt Neuseelands wandern wir zu Fuß - natürlich mit kleinem Abstecher auf den örtlichen Aussichtshügel. Das Kap wird geziert von einem Leuchtturm, der mit seinen gut 10 m Bauhöhe aber gute 200 m über Meeresspiegel steht und damit aus 35 km als erstes Landzeichen Neuseelands für Seefahrer zu erblicken ist. Vorm Leuchtturm ist ein Wegweiser aufgebaut, dessen viele Wegweiser die Richtung und Entfernung zu diversen Orten auf der Welt anzeigen. Vor fünf Jahren waren etliche dieser gelben Plastikdinger wohl als Souvenir mitgegangen, diesmal scheinen noch alle vorhanden zu sein. Hier treffen wir auch das nette Paar vom Campingplatz wieder, die deutlich vor uns aufgebrochen waren und den ganzen Weg mit ihrem Jeep am Strand zurück gelegt haben.

Auf dem Weg zurück machen wir nach 20 km einen kleinen Abstecher zu den riesigen Sanddünen von Te Paki, wo wir auch unsere Schlitten auspacken. Mit denen bewaffnet, erklimmen wir die bestimmt 15-20 m hohe vorderste Düne. Denn von hier kann man nicht nur schön das Tal, das von einem kleinen Bach durchflossen wird, überblicken, sondern auch die Düne hinab rodeln - das ist hier quasi Volkssport. Schnell merken wir, dass Steigungen von weniger als 100% zu flach sind, um von alleine hinab zu gleiten. Wir fassen mehr Mut und wenden uns dem Teil der Düne zu, wo mehr Steigung vorhanden ist, und auch andere ihren Spaß suchen. Tatsächlich, hier ist es noch steiler und der Schlitten rutscht ganz brauchbar den Abhang hinab. Wir erreichen zwar nicht die Geschwindigkeit der Kinder auf ihren Bodyboards (also diesen kleinen Surfbrettern, auf denen man auf dem Bauch liegend normalerweise Wellen abreitet), aber Spaß macht's trotzdem. Ohne Skilift geht der Aufstieg allerdings ganz schön in die Beine…

Sonntag, 20. Januar 2013

Ab an die Westküste

Heute führt uns unser Weg von der Ostküste rüber an die Westküste. Genau genommen an das Südende des Ninety Mile Beaches. Doch bevor wir auch nur in dessen Nähe kommen, machen wir einen Stopp an den Haruru Falls, die wir gerade rechtzeitig erreichen, um sie noch in Ruhe anschauen zu können. Die Wasserfälle sind zwar nicht gerade hoch (so ca. 4m), aber dafür ordentlich breit, um etwas her zu machen.

Wir reisen bei drückender Wärme gemächlich weiter nach Kikeriki… äh nein, Kerikeri. Hier trifft sich heute am Sonntag wohl die ganze Gegend am Markt in der Stadtmitte. Diverse Händler verkaufen Kunst, deutsche Wurstwaren oder frisches Obst und Gemüse zu fairen Preisen. Bevor wir die Stadt wieder verlassen, statten wir dem ersten in Stein gebauten Haus Neuseelands noch einen kurzen Besuch ab.

Weiter führt uns unser Weg nach Whangaroa, einem kleinen idyllischen Hafen an einer versteckten und damit gut geschützten Bucht. Mit den verhangenen Wolken will irgendwie keine Idylle aufkommen, aber immerhin können wir beobachten, wie ein Einheimischer gerade zurück von seiner Angeltour einen Monsterfisch abwiegen lässt. Seine wohl achtjährige Tochter ist nicht soo viel größer.

Nächster Stopp ist 30 km weiter Mangonui, ein etwas größeres Fischerstädtchen. Auch hier trifft sich die Gegend, und zwar hauptsächlich zum Angeln auf dem Fischereianleger. Bei den Kindern herrscht einige Aufregung ob der gefangenen großen und kleinen Fische. Bei einem der Angler liegt ein ähnliches Exemplar in der Anglerkiste wie das eben schon beobachtete. Offensichtlich muss man für so einen Riesen nichtmal mit dem Boot rausfahren.

Nach einem leckeren Flat White fahren wir weiter die Küste entlang, um kurz darauf an der Cable Bay wieder zu halten. Diesmal lockt uns der Stand mit dem goldenen Sand und der sanften Brandung. Schwimmen gehen wir heute zwar nicht, aber die Füße bekommen eine gute Abkühlung. Die Sonne scheint und wir lassen es uns gut gehen.

Später dann nehmen wir die letzte Etappe des Tages in Angriff und fahren das letzte größere Stück bis zum Ninety Mile Beach, um uns hier direkt hinter den Dünen einen Stellplatz zu holen. Hier steppt der Bär - auf dem großen Gelände sind bestimmt nicht fünf weitere Gäste zu sehen. Echte neuseeländische Gastfreundschaft erfahren wir gleich darauf beim Kochen. Ein Paar kommt ebenfalls in die Küche und wir bekommen nach wenigen Sätzen Unterhaltung einen ganzen Teller mit Ecken vom heute selbst gefangenen Fisch. Der schmeckt echt lecker, auch wenn wir den Namen des Tieres a) nicht verstanden haben und b) bereits wieder vergessen haben :-( Jedenfalls kann der mit Blick auf die großen Stücke in der Pfanne auch nicht klein gewesen sein - gefangen direkt vom Strand. Irgendein Angler hier, der neidisch wird? Als wir erfragen, wo die beiden denn leben, werden wir gleich eingeladen, auf unserem Weg bei ihnen vorbeizukommen.

Samstag, 19. Januar 2013

Sommer, Sonne, Boot und Meer

Heute muss der Wecker ein wenig nachhelfen, denn wir haben keine Zeit zu verlieren, haben wir doch einen Termin unten in der Stadt. Um 9:00 sticht unser Schiff zu unserem heutigen Abenteuer in See. Wir haben die "Dolphin Cruise plus Hole in the Rock and Island stop over" gebucht. Die schnittige Katamaranfähre fährt mit uns bei schönstem Wetter durch die Bay. So können wir nicht nur aufgrund der Karte nachvollziehen, warum die Bucht die Bay of Islands genannt wird. Während wir Insel um Insel, Fels um Fels passieren, hält die Crew auch noch Ausschau nach Delfinen, von denen einige Gruppen hier in der Bucht leben. Und tatsächlich tauchen nah an unserem Boot ein paar dieser putzigen Gesellen auf. Sie liefern zwar keine ganz große Show ab, begleiten uns aber solange, bis der Captain beschließt weiterzufahren.
Nach weiteren Inseln und noch mehr schönem Wetter gelangen wir an der Nordspitze zum Höhepunkt der Tour: Dem Hole in the Rock. Direkt der Küste vorgelagert ist ein riesiger schroffer Felsbrocken, in dem durch Auswaschungen im Laufe der Zeit eine Höhle geschaffen wurde, die so groß ist, dass wir mit unserem gar nicht mal so kleinem Boot hindurch fahren können. Wir lernen auch, dass das wohl eigentlich schon Hole Nummer 2 ist. Nummer 1 ist vor langer, langer Zeit bereits eingestürzt - Reste ragen noch in Form von Klippen aus dem Wasser. Für den Fall, dass Ihr Euch Sorgen macht, zu spät zu kommen, Hole Nummer 3 ist übrigens bereits sichtbar in Arbeit ;-)

Auf dem Rückweg landen wir an Urapukapuka, der größten Insel der Bay of Islands, an und haben eine Stunde Zeit, den Ausguckshügel zu erklimmen. Von hier oben hat man einen herrlichen Blick über die Bucht, in der sich neben den vielen Inseln noch mehr Segler und sonstige Motorboote tummeln.

Zurück an Bord geht's schnurstracks nach Russel, dem ehemaligen hiesigen "Höllenloch". Davon ist freilich heute nichts mehr zu sehen. Ganz im Gegenteil, finden wir doch eher einen tollen kleinen Ort mit wunderbar alten, hübschen Häusern direkt an der Wasserlinie vor. An denen flanieren wir vorbei, um einen weiteren Aussichtshügel, den Flagstaff Hill, zu erklimmen. Die min. 100% Steigung ;-) meistern wir natürlich ohne Mühen und erhalten nochmals einen netten Ausblick, der allerdings neben dem von Urapukapuka etwas verblasst.

Mit der Fähre düsen wir die kleine Strecke nach Paihia zurück, wo wir uns einen netten Platz am Strand suchen und anbaden. Auch wenn hier bereits Hochsommer ist und das Wasser karibisch warm aussieht, ganz das Gegenteil ist der Fall… Schließlich runden wir diesen perfekten Tag bei tollem Ausblick auf die Bay in Downtown Paihia mit einem Milchshake ab.

Freitag, 18. Januar 2013

Ein bisschen Kultur muss auch mal sein

Die innere Uhr weckt uns heute rechtzeitig, um aus dem Bett heraus durch die Heckscheibe die letzte Morgenröte über den Dünen beobachten zu können. Die Dünen und den Strand dahinter erkunden wir nach dem Frühstück noch genauer. Na klar sind ein paar Muschelsammler und auf dem Wasser ein paar Kajaks unterwegs. Nichtsdestotrotz brechen wir auf, unsere heutige Route führt uns nach Paihia direkt vor Waitangi, dem offiziellem Geburtsort Neuseelands. Zunächst jedoch halten wir in Whangarai (das anscheinend mit "F" gesprochen wird) bei den Whangarai Falls. Hier stürzt sich der ein oder andere Hektoliter Wasser über die breite Felskante, um 26 m tiefer gemächlich im Urwald zu verschwinden.
Dem Wanderweg folgend steigen wir hinab, um den Wasserfall von unten und aus relativer Nähe zu bewundern. Hier unten blühen diverse Blumen und erzeugen so eine tolle Stimmung. Auf dem Weg zurück bewundern wir auch noch das diverse lustige Schuhwerk, mit dem Leute offensichtlich gerne steile Waldwege meistern. Von Hiking-Schuhen über Sandalettchen bis hin zu Flip-Flops ist alles dabei.

Weiter geht's durch Kawakawa, wo wir äußerst kunstvolle Toiletten besuchen. Diese wurden 1999 vom zu diesem Zeitpunkt hier lebenden Künstler Hundertwasser gestaltet. Das hat offensichtlich soviel Aufsehen verursacht, dass selbst wir Kunstbanausen hier anhalten, um die vielen schräg geklebten Fliesen und einbetonierten Glasflaschen zu bestaunen.

Zwanzig Kilometer weiter erreichen wir am frühen Nachmittag unser heutiges Ziel Paihia. Dieses kleine Städtchen zieht sich malerisch entlang der Küste der Bay of Islands entlang. Am Ende des Städtchens, direkt am Waitangi River, liegt unser Campingplatz. Wir checken ein und wandern die Küste entlang oberhalb des Strandes zurück ins Zentrum, um uns schlau zu machen, was wir hier morgen so alles unternehmen können - wir bleiben nämlich für zwei Nächte!

Donnerstag, 17. Januar 2013

Ab in die Natur

Ausgeschlafen noch vor den meisten Anderen auf dem Campingplatz beginnen wir unseren Tag bei Sonnenschein. Beim Checkout fragen wir mal nach, wo wir wohl einen Campingtisch erwerben können. Gar nicht so weit weg ist ein Campingausstatter, an dem wir praktischerweise auf dem Weg direkt vorbei kommen. Im Laden kann man uns nur Super-Truper-Modelle anbieten: Aus Alu ohne Gewicht, zusammenfaltbar in die Hosentaschen und eingebauter Kaffeemaschine für günstige diverse hundert Dollar. Aber bei Bunnings, einem Baumarkt könnte es sowas geben. Die nächste Filiale liegt netterweise ebenfalls auf dem Weg und so machen wir dort Halt. Hier finden wir nichts und fragen eine Angestellte, die sich so richtig ins Zeug legt. Auf ihren Wegen durch den Markt hätte sie sowas schon gesehen - zusammen düsen wir los und sie befragt den ersten Kollegen der passenden Abteilung: "Da haben wir nichts". Also düst sie mit uns zu einem zentralen Schalter und befragt die nächste Kollegin, wo man sowas kaufen könnte. Die hat einen heißen Tipp: Einen Bootsausstatter gleich um die Ecke. Die Wegbeschreibung scheint unserer Hilfe aber nicht gut genug zu sein, denn sie macht sich nochmals auf den Weg, um eine Karte zu finden. Nach fünf Minuten, in denen uns Wartenden bestimmt fünf mal Hilfe angeboten wurde, gibt sie auf und begleitet uns vor den Markt um uns den Weg nochmal zu beschreiben. Das ist Service!An angebender Stelle finden wir zwar niemanden, der für unsere Geldbörse ein passendes Utensil hätte, aber in einem Möbelgeschäft gegenüber bringt unsere Beschreibung: "so billig wie möglich, klein, brauch nur fünf Wochen zu halten und muss faltbar sein" den entscheidenden Tipp. Im nächsten Gewerbegebiet - glücklicherweise wieder direkt auf dem Weg - bei Warehouse oder Kmart. Und siehe da: Dort ist er - der Klassiker nur ohne Holzfurnier für 25 Dollar. Mal sehen, vielleicht können wir den Tisch am Ende ja an unseren Verleiher verkaufen…

Endlich haben wir also das letzte Organisatorische hinter uns gebracht und fahren zunächst weiter gen Norden nach Orewa, wo wir uns am "Red Beach" in die Sonne setzen und der sanften Brandung zusehen und hören. Alles ist hier im Ort in Urlaubsstimmung - kein Wunder, sind doch noch Sommerferien und die wohl schönsten Wochen des Jahres.

Weiter fahren wir bei immer weniger werdendem Verkehr nach Warkworth. Auf dem Weg besuchen wir noch den Parry Kauri Park, in dem wir bei einem Boardwalk die gigantisch großen und alten Kauri-Bäume bestaunen. Warkworth liegt ganz idyllisch an einem kleinen Fluss, an dem wir entlang spazieren und einen Flat White genießen, bevor wir weiter nach Mangawhai Heads fahren, das offensichtlich ein kleiner Küsten-Urlaubsort ist. Der liegt an einem Naturhafen, der vor dem Ozean durch eine lange Sanddüne geschützt ist. Von der Steilküsten hat man einen tollen Blick - aber uns zieht es heute noch etwas weiter.

In Ruakaka schlagen wir unser heutiges Lager auf. Der ziemlich große Campingplatz liegt direkt am Strand hinter einer Düne. Unser Stellplatz liegt auf einem kleinen Hügel mit Blick auf die Düne und die Sonne scheint, als wir unseren neuen phantastischen Campingtisch einweihen.

Mittwoch, 16. Januar 2013

Raus aus der Stadt


Der Morgen beginnt wieder mit einem leckeren Kaffee plus Toast und Ei in der Kaffeestube von gestern, bevor wir unsere sieben oder noch mehr Sachen packen und uns zum Camperverleih begeben. Dort müssen wir uns erstmal hinten anstellen und landen dann bei der Servicekraft, die uns zunächst mal an seinen Tisch holt, uns dort aber zunächst warten lässt. Währenddessen ist auch seine viel nettere und mitteilsamere Kollegin fertig und schnappt sich die nächsten Wartenden. Während die schon fast alle Modalitäten erledigt haben, warten wir noch auf den Beginn unserer Abfertigung.Fast wie erwartet, müssen wir einige Mühe aufbringen, um den guten Mann davon zu überzeugen, dass unsere in Deutschland zur Vermietung dazu gebuchte Versicherungsaufstockung auch wirklich das tut, was wir meinen, und wir nicht noch diverse Versicherungen vor Ort dazu abschließen müssen. Letztlich sind wir mit allem durch - dann fällt auf, dass es keine Campingtische mehr gibt. Alle alle. Den müssen wir zwar nun auch nicht mieten, aber dafür haben wir auch keinen. Wenn sich die Campingplätze in den letzten fünf Jahren nicht grundlegend geändert haben, werden wir öfter als nicht einen Tisch gut gebrauchen können. Aber der Kollege meint, für twenty bucks (genau die Miethöhe) bekommen wir schon einen… mal sehen.

Der Weg raus aus der Stadt ist gar nicht so einfach, da wir nicht nur mal so der Autobahn folgen müssen. Aber dank Google's Offline Maps, phasenweise vorhandenem GPS im Handy plus großer Autokarte meistern wir diese Herausforderung mit Bravur. Etwa 40 km später sind wir am Ziel und ergattern einen Stellplatz in Takapuna quasi gegenüber von Auckland.

Nachdem wir unsere Sachen halbwegs sinnvoll umgepackt und verstaut haben, geht's zum Erstausrüstungs-Shopping in den nächsten Supermarkt. Offensichtlich ist die Marke Woolworth (schien früher nicht wirklich was mit dem Woolworth von uns zu Hause zu tun gehabt zu haben) nicht mehr aktuell, denn der Markt heißt jetzt Countdown, hat aber das alte Logo und bei den Hausmarken-Artikeln steht auch noch Woolworth drauf... Wie auch immer, der Einkaufswagen ist voll und das Portmonaie fast leer ;-)

Zur Belohnung gibt's ne Banane (al dente, so wie Ina sie mag) und als Belohnung für den ganzen Stress genießt Basti die ersten Schlucke Ginger Beer… mmmh lecker. So gestärkt geht's nach Devonport, einem echt süßen Küstenstädtchen mit nettem Blick auf die Skyline von Auckland. Hier erklimmen wir den Mount Victoria, um einen noch schöneren Blick zu erhaschen. Wieder zurück wandern wir am Strand entlang und beobachten den regen Fährverkehr von und nach Auckland. Die Fish&Chips von der Fischbude sind richtig lecker. Auch wenn sich eine Möwe zu unseren Füßen mit einigem Eifer die Pole-Position im Rennen um den Genuss der leckeren Mahlzeit erkämpft hat: Sie geht lehr aus :-)

Auf dem Weg zurück legen wir noch einen kleinen Stop am Strand auf der gegenüberliegenden Seite der kleinen Halbinsel, um nach Erklimmen des angrenzenden Ex-Vulkans nochmals den Blick über die Bucht auf die vorgelagerten Inseln und die Großstadt schweifen zu lassen. Sehr beschaulich und richtig schön!

Dienstag, 15. Januar 2013

Auckland

Ziemlich groggy beginnen wir unseren Tag. Frühstück genießen wir ein paar Straßen weiter in einem Esquire Coffee mit Toast, Egg and Bacon plus Flat-White. Anschließend schlendern wir die Queen Street hinauf und biegen zum Sky Tower (den Fernsehturm) ab. Mit dem Fahrstuhl gleiten wir ins 220 m hoch gelegene Sky Deck. Witzigerweise sind im Boden der Kabine zwei Glasplatten eingelassen, durch die man in den gut beleuchteten Schacht hinunter gucken kann. Schon beeindruckend zu sehen, wie schnell man immer tiefer stürzen könnte, sollte die Platte brechen ;-)

Oben im Tower genießen wir den Ausblick über die Stadt und das Wasser. Von hier lässt sich ganz gut beobachten, dass die Stadt noch nicht soo lange soo groß ist. Ziemlich mitten im Zentrum gibt es doch immer wieder größere Flächen, die mit alten, gammeliger flacher Bebauung bestückt sind, während im nächsten Block ein 50-Stöcker gen Himmel strebt. Vorbei an der alten Townhall wandern wir rüber zum Albert Park, später weiter zum Auckland Domain. Auf der anderen Seite schlendern wir eine der Straßen des alten Gründungsviertels Parnell entlang und gönnen uns in einem Café einen Kaffee.

Auf dem Rückweg machen wir noch Halt in einem Vodafone-Shop, um die Berichterstattung über das Internet sicherzustellen. Wir wollen so einen Surfstick erwerben, um nicht immer auf mögliche Angebote auf den Campingplätzen angewiesen zu sein, die zudem nicht gerade günstig sind und mit ihren zeitbasierten 1h-Kontingenten auch noch unnötig Stress aufkommen lassen. Dass es sowas gibt, haben wir vorher schon in Erfahrung gebracht. Die spannende Frage ist, läuft das Teil auch in unserem MacBook mit dem aktuellen Betriebssystem? Bei der Konkurrenz jedenfalls nicht… Rätselraten auch zunächst beim Berater, der ist super nett, fragt sicherheitshalber noch mal bei seiner Kollegin nach, die eher meint, dass das mit der aktuellen Version eher nicht geht. Der Berater macht den Vorschlag, doch einfach den Laptop mitzunehmen, dann könnten wir das vor dem Kauf ausprobieren. Da der Shop nur 500 m von unserem Hotel entfernt ist, machen wir das und siehe da: Funktioniert!

Zur "blauen Stunde" machen wir uns nochmal auf den Weg zum Viaduct Harbour und genießen den Blick auf die Skyline im Abendlicht.

Montag, 14. Januar 2013

Flug / Ankunft Auckland

Kurz nach Sonnenaufgang schweben wir in Melbourne ein. Wir müssen das Flugzeug verlassen und eine Ehrenrunde im Terminal drehen, um wieder zurück zum Gate zu gelangen. Da wir beim letzten Neuseeland-Besuch vor fünf Jahren in Melbourne damals Irrwege gelaufen waren, hatten wir extra vorsichtshalber vor zwei Jahren bei unserem Australien-Besuch besonders aufgepasst. So entgeht uns der immer noch recht gut getarnte Abzweiger für Transit-Passagiere diesmal nicht. Natürlich erwartet uns wieder eine Sicherheitskontrolle. Unnötig zu erwähnen, dass auch hier keine Extra-Runden für die Fotoausrüstung fällig werden :-) Das Boarding verläuft ähnlich undurchsichtig wie vor fünf Jahren. Zunächst werden ein paar Zonen aufgerufen, die dadurch vom Wartebereich vor dem Trennband in den Wartebereich hinter dem Trennband umziehen. So warten die zwei Gruppen räumlich 1 Meter getrennt voneinander auf's finale Einsteigen.

Der Hauptröchler vom ersten Teil des Fluges hat's entweder nicht mehr zurück ins Flugzeug geschafft, oder wollte nur bis Melbourne. Sein Sitz jedenfalls bleibt zu unserer Freude frei. Der gut drei Stunden dauernde Flug ist nach der Etappe Dubai - Melbourne nicht mehr als ein Hüpfer und so sind wir schon wieder im Landeanflug auf Auckland, kaum dass wir in der Luft waren. Die Einreise geht zügig und ohne Komplikationen und so besteigen wir schon kurze Zeit später den Airport-Express-Bus, der uns bis kurz vors Hotel bringt.

Damit haben wir diesmal nicht so viel Glück. Unser Wunsch, Blick auf den Hafen zu haben, wird uns nicht erfüllt. Und nicht nur, dass wir zu wenig hoch logieren, um den Blick tatsächlich haben zu können, liegt unsere Zimmer auch noch zur falschen Seite raus und damit direkt an der Hauptverkehrsstraße. Die Fenster lassen sich zwar nicht öffnen, aber um in den vollen Genuss des Lärms zu kommen, ist das glücklicherweise auch gar nicht nötig. Die möglicherweise doch leichte Dämpfung durch die Scheiben wird zudem durch das direkt unserem Zimmer gegenüberliegenden Fahrstuhl-Ensemble ausgeglichen.

Die Dusche bringt einige Lebensgeister zurück, und so machen wir uns auch gleich wieder auf den Weg runter zum Ferry-Terminal und von dort weiter zum nächstgelegenen Yachthafen mit umliegender Gastronomie.

Sonntag, 13. Januar 2013

Flugtag

Kurz vorm Morgengrauen setzen wir in Dubai auf und machen uns auf den Weg ins Zentrum des Terminals. Nach den ersten zehn km kommen wir zur beliebten Sicherheitskontrolle. Glücklicherweise drängeln sich gerade massenweise Touristen vor den drei geöffneten "Schaltern". Ein Sicherheitsbeamter entschließt sich zu für uns passender Zeit, die First-Class-Schlange für alle zu eröffnen, und so rutschen wir relativ schnell durch. Auch hier wird nix am Kamerarucksack bemängelt - bemerkenswert.Weitere drei km weiter erreichen wir das Herz des Terminals mit all seinen Duty-Free-Shops. Wir gönnen uns etwas Wasser  und Cola, um den Flüssigkeitshaushalt etwas aufzupeppen und für unser Gourmet-Zwischenfrühstück auch was zum Nachspülen zu haben. Da unser Flug noch nicht auf den Displays auftaucht und wir daher nicht wissen, wo es weiter gehen wird, machen wir uns auf die Suche nach Sitzgelegenheiten. Dabei stolpern wir über eine Häagen-Dazs-Eisbude…mmmmmmh….3,25 EUR pro Kugel…..so lecker ist's ja doch nicht ;-)

Hinter der nächsten Ecke stehen tatsächlich gerade zwei Kumpels auf, um ihre Liegesessel frei zu machen! Die sind unsere, und die Entspannung für die Flugzeugsessel gestressten Rücken ist echt angenehm. Nach ein paar Minuten Augenpflege gibt's unser Early-Bird-Frühstück bestehend aus den aus dem Flugzeug aufgesparten Crackern mit Chili-Dip und Ferrero Küsschen.

Nach weiteren Minuten Augenpflege ist unser Flug angeschlagen und wir fahren mit dem Zug ins nächste Terminal, wo uns eine weitere kleine Sicherheitskontrolle erwartet. Fürs Boarden unseres Airbus A380 haben sich die Emiraties was Cleveres ausgedacht. Anstatt, wie sonst üblich, die Nummern der Reihen aufzurufen, die jetzt einsteigen sollen - woran sich irgendwie sowieso nie jemand hält - sind die Reihen in ca. sechs Zonen aufgeteilt, die passend aufgerufen werden. Das lässt sich offenbar deutlich effektiver vom Personal kontrollieren. Jedenfalls geht das Boarding der vollbesetzten Maschine vergleichsweise zügig.

Kaum sind alle am Platz angeschnallt und abflugbereit und geistig schon in der Luft, meldet sich der Captain und mimt die Spaßbremse. Er habe gerade vom Kontrollturm erfahren, dass wir eine Verzögerung beim Start von einer Stunde hätten. Gut, dass das Entertainment-System schon läuft… Der Flug ist noch umspektakulärer als der Erste. Wir starten zwar bei Tageslicht, verlassen aber die Landmasse bereits nach wenigen Minuten, und von hier an ist bis Südwest-Australien nichts als Wasser… Dafür müssen wir unsere Aufmerksamkeit auf die Abwehr der Versuche legen, Krankheitserreger auf uns zu übertragen. Irgendwie haben wir das Gefühl, einen Platz im fliegenden Lazarett bekommen zu haben. Der Sitznachbar zur Rechten röchelt die ganze Zeit und wenn er nicht gerade die Nase hochzieht, verstopft er sie mit einem Menthol-Stift. Hinter uns niest und hustet es fortwährend und vor uns zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Passend dazu ist die Klimaanlage mal wieder so eingestellt, als wenn die Passagiere frisch geschmiedete Rohlinge aus dem Stahlwerk wären, die glutfrisch verladen wurden und deshalb erstmal zur Erhärtung runtergekühlt werden müssen.

Samstag, 12. Januar 2013

Abflug

Pünktlich wie bei den Maurern beginnt das Boarding. Zum Anlassen der Triebwerke hätten wir allerdings gerne ein paar Oropax dabei gehabt. Jeweils während des Hochfahrens der beiden Turbinen stellen sich irgendwo dermaßen große Vibrationen ein, dass der Geräuschpegel in Regionen stieg, die wirklich nicht übertrieben nahe der Schmerzgrenze lagen. Gut, dass mit erreichen der Solldrehzahl auch die Lautstärke aufs Übliche sinkt. Ansonsten verläuft der Flug vollkommen unspektakulär - sogar das Essen ist ausgesprochen gut und wir putzen alles weg.

Los geht's

Alle Sachen sicher verstaut, möglicherweise nicht allzuviel vergessen, geht's mit unseren Koffern im Privat-Transfer von Neumünster zum Flughafen zu Hamburg. Der Checkin läuft diesmal ohne lästige Überraschungen wie noch notwendige Visa. Nichtmal anstehen müssen wir. Auch beim Sicherheitscheck müssen wir keine der sonst immer notwendigen Extra-Runden wegen unserer Kameraausrüstungen drehen...da ist doch irgendwas im Busch ;-) Und nun sitzen wir hier am Gate und haben mehr als genug Zeit, um sogar den ersten Blog-Post auf dem Handy zu tippen.
So sieht übrigens der weitere Plan aus:
- 20:30 düsen wir ab nach Dubai
- 5:45 werden wir dort landen (2:45 dt. Zeit)
- weiter gehts um 10:10, und zwar direkt nach Melbourne (ca. 13h wird das wohl dauern)
- nach eineinhalb Stunden Beine vertreten machen wir den letzten Hüpfer von 3,5h rüber nach Auckland, wo wir um 13:45 landen (1:45 Montag morgen dt. Zeit)

...mit anderen Worten: Ein Klacks