Sonntag, 13. Januar 2013

Flugtag

Kurz vorm Morgengrauen setzen wir in Dubai auf und machen uns auf den Weg ins Zentrum des Terminals. Nach den ersten zehn km kommen wir zur beliebten Sicherheitskontrolle. Glücklicherweise drängeln sich gerade massenweise Touristen vor den drei geöffneten "Schaltern". Ein Sicherheitsbeamter entschließt sich zu für uns passender Zeit, die First-Class-Schlange für alle zu eröffnen, und so rutschen wir relativ schnell durch. Auch hier wird nix am Kamerarucksack bemängelt - bemerkenswert.Weitere drei km weiter erreichen wir das Herz des Terminals mit all seinen Duty-Free-Shops. Wir gönnen uns etwas Wasser  und Cola, um den Flüssigkeitshaushalt etwas aufzupeppen und für unser Gourmet-Zwischenfrühstück auch was zum Nachspülen zu haben. Da unser Flug noch nicht auf den Displays auftaucht und wir daher nicht wissen, wo es weiter gehen wird, machen wir uns auf die Suche nach Sitzgelegenheiten. Dabei stolpern wir über eine Häagen-Dazs-Eisbude…mmmmmmh….3,25 EUR pro Kugel…..so lecker ist's ja doch nicht ;-)

Hinter der nächsten Ecke stehen tatsächlich gerade zwei Kumpels auf, um ihre Liegesessel frei zu machen! Die sind unsere, und die Entspannung für die Flugzeugsessel gestressten Rücken ist echt angenehm. Nach ein paar Minuten Augenpflege gibt's unser Early-Bird-Frühstück bestehend aus den aus dem Flugzeug aufgesparten Crackern mit Chili-Dip und Ferrero Küsschen.

Nach weiteren Minuten Augenpflege ist unser Flug angeschlagen und wir fahren mit dem Zug ins nächste Terminal, wo uns eine weitere kleine Sicherheitskontrolle erwartet. Fürs Boarden unseres Airbus A380 haben sich die Emiraties was Cleveres ausgedacht. Anstatt, wie sonst üblich, die Nummern der Reihen aufzurufen, die jetzt einsteigen sollen - woran sich irgendwie sowieso nie jemand hält - sind die Reihen in ca. sechs Zonen aufgeteilt, die passend aufgerufen werden. Das lässt sich offenbar deutlich effektiver vom Personal kontrollieren. Jedenfalls geht das Boarding der vollbesetzten Maschine vergleichsweise zügig.

Kaum sind alle am Platz angeschnallt und abflugbereit und geistig schon in der Luft, meldet sich der Captain und mimt die Spaßbremse. Er habe gerade vom Kontrollturm erfahren, dass wir eine Verzögerung beim Start von einer Stunde hätten. Gut, dass das Entertainment-System schon läuft… Der Flug ist noch umspektakulärer als der Erste. Wir starten zwar bei Tageslicht, verlassen aber die Landmasse bereits nach wenigen Minuten, und von hier an ist bis Südwest-Australien nichts als Wasser… Dafür müssen wir unsere Aufmerksamkeit auf die Abwehr der Versuche legen, Krankheitserreger auf uns zu übertragen. Irgendwie haben wir das Gefühl, einen Platz im fliegenden Lazarett bekommen zu haben. Der Sitznachbar zur Rechten röchelt die ganze Zeit und wenn er nicht gerade die Nase hochzieht, verstopft er sie mit einem Menthol-Stift. Hinter uns niest und hustet es fortwährend und vor uns zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Passend dazu ist die Klimaanlage mal wieder so eingestellt, als wenn die Passagiere frisch geschmiedete Rohlinge aus dem Stahlwerk wären, die glutfrisch verladen wurden und deshalb erstmal zur Erhärtung runtergekühlt werden müssen.