Montag, 28. Januar 2013

Hölle, Hölle, Hölle, Hölle...

Heute sieht unsere Ereigniskarte vor "Fahre zur Hölle, geh' aber über Los und besichtige noch den Te Puna Quarry Park". Aber eins nach dem anderen. Wir verlassen Waihi und fahren praktisch entlang der Küste Richtung Südosten. Auf dem Weg passieren wir das ein oder andere "Standard-Städtchen", wie wir es mittlerweile getauft haben, so z.B. Katikati. Das Standard-Städtchen sieht so aus: Es gibt im Grunde nur die Hauptstraße, also den Highway, an dessen beiden Seiten sich Western-Style Häuser aneinander reihen, die kleine Shops für dies und das bereithalten.Kurz vor Tauranga passieren wir Te Puna, wo wir einen kleinen Abstecher zum erwähnten Quarry Park machen. Hier toben sich einige Freiwillige auf einem ziemlich großen Stückchen Land aus und kreieren seit über 25 Jahren eine Art botanischen Garten. Wir wandern auf verschlungen Wegen über Stock und Stein, bergauf und -ab von einer Themenwelt zur nächsten. Unter anderem hat es uns der Schmetterlingsgarten angetan, wo viele Monarch-Falter um die Büsche fliegen. Einer möchte wohl mit uns reisen und fliegt immer wieder zu uns zurück, um auf Schulter oder Schuh zu landen.

Irgendwann haben wir genug gesehen und fahren weiter nach Tauranga, eine Stadt am Meer, die für neuseeländische Verhältnisse mit ihren 100.000 Einwohnern schon eine Großstadt ist. Trotz Feiertag ist hier noch durchaus Leben, besonders die Waterfront Dining Zone ist gut besucht. Hier erholen sich wohl diejenigen, die eben noch in dem offenen Eiszelt eislaufen waren! Das gibt auf jeden Fall Minuspunkte... Wir genießen einen Frappuccino, bevor wir den Weg zum Eingang der Hölle, sprich Rotorua, machen.

Hier im Zentrum der thermischen Aktivitäten Neuseelands dampft und blubbert es an allen Straßenecken. Hin und wieder zieht der würzige Duft von Schwefelgasen vorbei. Wir checken in einem am Lake Rotorua und stadtnah gelegenen Campingplatz ein und machen uns auch sogleich auf den Weg in die Stadt. Dem Rat der netten Frau aus dem Büro folgend, schlängeln wir uns über ein paar kleinere Nebenstraßen, um auch noch in einem Maori-Dorf und an einer alten Kirche vorbeizukommen. Während Basti sich noch fragt, ob die hier so schlau sind und die thermische Energie sinnvoll aufzufangen und an die Häuser zu verteilen, findet sich die Antwort bereits im nächsten Garten und auf dem übernächsten Dach. Wozu so mühevoll ein Kraftwerk mit Fernwärme unterhalten. So ein Quatsch, einfach in Rohr in den Boden rammen, an die Heizung anschließen, fertig. Jedenfalls finden sich in allerhand Vorgärten abgezäunte Bereiche in denen aus brodelt. Auf dem nächsten Dach ploppt das Überdruckventil und entlässt einen Schwall Wasser. Irgendwann kommen wir auch tatächlich in der Stadt an. Hier spazieren wir gemütlich durch die Governments Garden und genießen das schöne Wetter.

Später, zurück auf dem Campingplatz nutzen wir die Möglichkeit und begeben uns zum Entspannen in einen der Heißwasser Pools. Wie wir dem Info-Schild entnehmen, baden wir dabei in Wasser, das kochend vor gut 20 Stunden frisch aus dem platzeigenen Brunnen geholt wurde und dann für ca. 20 Stunden zum Abkühlen in Tanks zwischengelagert wurde. So nochmals richtig durchgewärmt, begeben wir uns zum Strand, um den Aufgang des Vollmondes zu erleben :-) Wir müssen aufpassen, noch bei ausreichend Licht den Weg zurück anzutreten, würde doch ein Schritt neben den Weg in einem heiß blubbernden Fluss enden - Verbrühungen eingeschlossen...