Heute mal ohne Sonne packen wir unsere Sachen und machen uns auf den Weg gen Süden. Heute verspricht kein sonderlich aufregender Tag zu werden, da die Strecke uns durch echt abseits gelegenes Gebiet führt. Doch bevor wir im Niemandsland ankommen, machen wir noch im Ancient Kauri Kingdom halt. Hier werden in einer großen Werkstatt schicke Holzgegenstände (Schüsseln, Topfuntersetzer etc.) aus uraltem Sumpf-Kauri gearbeitet. Das Holz stammt dabei aus Kauri-Stämmen, die vor Ewigkeiten (ca. 45.000 Jahre) im Sumpf versanken, dadurch super in Schuss geblieben sind und nun geborgen wurden. Da unser Couch-Tisch demnächst seine Schuldigkeit getan haben wird, versorgen wir uns hier schonmal mit dem wichtigsten Teil seines Nachfolgers :-)
Weiter geht's durch Kaitaia (laut Lonely Planet, dem allwissenden Reiseführer, also sozusagen dem Hitchhikers Guide to Earth: "the Highlight of no-one's trip to NZ") ins weite Nichts. Von hier an sehen wir kaum noch einen Menschen, bis wir auf halber Strecke in Broadwood vor einem General Store aus Gründerzeiten halten. Gegenüber des Stores führt eine bestimmt genauso alte Hängebrücke über den kleinen Fluss. Wenn hier beim Überqueren das Timing der Schritte nicht genau stimmt, dauert es nicht lange, und die Brücke macht einen Überschlag…
Nochmal soviel Strecke und wir stehen an der Fähre, die uns über den Hokianga Harbour bringt. Auf der anderen Seite liegt Rawene, ein Städtchen, in dem wir letztes Mal auf einem schnuckligen Campingplatz Halt machten. Diesmal schauen wir uns nur das Städtchen an, fahren dann aber weiter immer am Harbour entlang bis nach Opononi.
Auf dem Campingplatz machen wir sogleich Bekanntschaft mit Beat, einem netten Schweizer, der hier jedes Jahr für drei bis vier Monate rüber kommt und uns auf einen echten Kaffee einlädt. Unser Camper steht heute wieder auf einem Hügel mit tollem Blick über den Harbour, der in Sichtweite ins offene Meer führt. Nach dem Abendbrot herrscht plötzlich große Aufregung: Die Wale kommen. Wir düsen hinunter ans Wasser und können immer wieder mal die Rückenflossen der Orcas aus dem Wasser ragen sehen. Leider schwimmen sie soweit am anderen Ufer, dass fürs Foto nicht allzuviel übrig bleibt… Vielleicht kommen sie ja morgen pünktlich nach dem Frühstück auf unserer Seite zurück geschwommen ;-)