Mittwoch, 19. Dezember 2007
Burito-Village
Heute weckt uns mal nicht der Wecker. Stattdessen plattert es herrlich aufs Dach unseres mobilen Heimes. Wetter vom Allerfeinsten. In einer kleinen Pause schaffen wir es dann in die Duschen – bei den Frauen waren wohl noch einige mehr auf die gleiche Idee gekommen, so braucht Ina – frauentypisch ;-) doch recht lange. Bei der Abfahrt müssen wir leider festestellen, daß die Schiebetür unserer Kutsche sich heute noch widerspenstiger zeigt als sonst. Sie läßt sich erst nach 15-20 Versuchen vollständig schließen.
Als erstes machen wir uns auf den Weg zum Buried Village (sprich: Burito ;-). Das liegt ein paar Kilometer die Straße rauf, gleich hinter dem Green Lake, und bereitet die Geschichte des Vulkanausbruchs des Tarawera von 1886 auf. Sehr schön gemacht und super interessant. Im Anschluß kann man dann durch die ehemaligen Ausgrabungsstätten wandern und sich die Stadt so ein wenig vor Augen führen.
Nach der Vergangenheit sehen wir uns noch die Gegenwart an. Unser Interesse richtet sich ganz auf die Kiwis. Heute mal nicht Früchte sondern das süße kleine Federvieh. Von wegen süß, begreifen wir etwas später. Die sind ganz schön groß. Und trotzdem äußerst putzig. Im Kiwi Encounter wird eine Art Aufzuchtunterstützung betrieben. Da nur ca. 5% der in freier Natur schlüpfenden Kiwi Chicks überleben, greifen die Wissenschaftler ein wenig unter die Arme und nehmen sich so ca. 100 Eier pro Jahr an. Lassen sie im Labor fertig ausbrüten, schlüpfen und geschützt einige Woche groß werden, bevor sie wieder an der Ei-Entnahmestelle ausgewildert werden. In künstlicher Nacht können wir dann die drei dauerhaft im Encounter lebenden Kiwis beobachten. Die sind ja soooo süß :-)
Als dritten Bildungspunkt auf der heutigen Karte besuchen wir Whakarewarewa. Was zunächst noch ein Zungenbrecher ist, entpuppt sich in der Wirklichkeit als ein altes Maori-Dorf rund um heiße Quellen. Hier brodelt, dampft uns zischt es aus allen Ecken. Die im Kochwasserpool gegarten Maiskolben schmecken übrigens recht lecker, auch wenn man sich natürlich fragt, was da möglicherweise noch so im Wasser ist....ein paar Meter weiter finden wir zwei Geysire direkt nebeneinander. Der Weg durchs Dorf zeigt, daß einige der Häuser ihren eigenen Thermal-Ofen haben – sehr praktisch, wenn man kein Geld an e.on überweisen muß.
Nachdem uns die Security höflich zum gehen bewegt hat, brechen wir wieder Richtung Norden auf. Die tiefschwarzen Wolken in der Richtung sehen zwar nicht verlockend aus, aber da führt nunmal unsere Route lang. In diesem Moment ahnen wir noch nicht, daß wir unsere Nudeln im freien essen können – und das wieder mal mit Meeresrauschen im Ohr.