Samstag, 15. Dezember 2007
Gaaanz oben im Norden
An dem Plan vom frühen Aufstehen funktioniert dummerweise nur der erste Teil. Der Wecker klingelt pünktlich um Acht. Vom Platz kommen wir trotzdem erst drei Minuten vor Checkout-Time – also kurz vor 10:30. Erstes Ziel für heute: Cape Reinga, sozusagen am Ende von NZ. Nach 50km normaler Straße sind die letzten 20km der „Major Road“ nicht so richtig asphaltiert. Schotterpiste trifft zwar auch nicht generell zu, aber anstrenged ist es schon. Die zwischendrin eingelegten Fotostops bringen uns zeitlich genau zur Ankunftszeit all der Touri-Busse, und so ist am Cape ordentlich Halli-Galli. Nach einer ganzen Weile hat sich die Lage beruhigt und wir wandern hinunter zum Leuchtturm mit seinen bekannten Wegweisern in die ganze Welt. Von der Vielfalt der Entfernungsangaben ist allerdings nicht mehr so viel zu sehen. Die Schilder sind wohl gute Souveniers.
Als wir dann endlich loskommen, ist es schon wieder reichlich spät, dafür daß wir laut unserem Plan A noch einige km reißen müssten. Also hurtig wieder zurück (verdammt, die 20km Schotterpiste sind immer noch nicht asphaltiert), ein kurzer Abstecher durch eine Kauri-Holz-Austellung (geil, das aus der Wurzel im ganzen geschnittene Sofa – echt bequem – würden wir am liebsten gleich mitnehmen) und dann weiter. Wir wollen die Fähre in Rangrora bekommen – 70km für eineinhalb Stunden. Zunächst kein Thema, gerade Straßen, Tempo 80. Dann zunächst ein Kuhherde, die die Straße entlang getrieben wird. Nicht nur der Fahrer vor uns wird nervös. Anschließend schlängelt sich die Route in Serpentinen die Berge hinauf und wieder hinab. Langsam wird die Zeit knapp. Als wir ankommen, legt die Fähre gerade an.
Auf der anderen Seite soll der für diese Nacht auserkorene Campingplatz liegen. Und siehe da, schon nach 200m ein dezenter Hinweis, der uns in eine kleine Nebenstraße des Städtchens Rawene führt. Gleich nochmal links und dann noch einmal.....ohje ungefähr 2.000% Steigung liegen vor uns, unasphaltiert und einspurig. Da beginnt der Schweiß beim Fahrer schonmal proforma zu fließen. Oben angekommen und immer noch einspurig frage ich mich schon, wie ich mit dem riesen Camper hier wieder heil wegkommen soll. Aber alles viel einfacher als gedacht, die Camp-Site liegt a) wieder 50m bergab (diesmal auch nur mit 3.000%) und hat b) eine eigene Ausfahrt, die die Sache deutlich einfacher machen sollte. Der Camping-Platz ist super geil mit viel Liebe gemacht. Klein aber sehr niedlich – sogar einen Pool haben wir zur Verfügung.