Mittwoch, 20. Februar 2013

Alles hat ein Ende

… so auch unser kleiner Ausflug. Die Sachen werden gepackt, das Auto auf "neat and tidy" für die Abgabe getrimmt, und dann geht's auch schon los. Ein letztes Mal spielen wir den Bremsklotz des Highways, der sich Richtung Auckland ganz geschmeidig wegfährt. Aus diesem Grund sind wir auch schon super früh in Auckland, so dass wir in Manukau nochmal nach einem Platz suchen, an dem wir uns die Zeit vertreiben können. Auf den ersten Blick macht Manukau eher den Eindruck von Großgewerbegebiet. Das große Shopping-Center scheint uns eine brauchbare Alternative.

Die Abgabe des Campers geht wieder ohne Probleme über die Bühne. Selbst der Campingtisch wird uns direkt erstattet :-) Per Shuttle kommen wir zum Flughafen, in dem wir zack-zack abgefertigt sind. Und nun sitzen wir hier bereits im Sicherheitsbereich im Café mit Blick auf unseren Flieger, der bereits am Gate auf uns wartet. Los geht es bald mit der großen Maschine, einem Airbus A380. Die kleine Kiste dahinter ist übrigens ein Airbus A320, also der typische Europa-Urlaubsflieger…

Dienstag, 19. Februar 2013

Sommer, Sonne, Strand und Meer

Heute beginnt der Tag tatsächlich mal mit zugezogenem Himmel und das, obwohl schönstes Wetter angekündigt war. So wie die Wolken aussehen, fühlen wir uns auch. Damit wir in Gang kommen, spazieren wir erstmal um die Ecke zum "Flat White Café". Das hat den allermeisten Konkurrenten zwei Sachen voraus: Es liegt gleich um die Ecke und noch viel wichtiger, es hat auch jetzt in der "Nebensaison" immer noch geöffnet. Während wir mit Blick auf die Brandung unseren Kaffee schlürfen, reisst der Himmel auf und wir haben wieder Super-Sommer :-)

Wir packen unsere Badesachen und begeben uns auf Wanderung um bzw. über einen größeren bewaldeten Felsvorsprung (das Orokawa Scenic Reserve) zur dahinter liegenden Orokawa Bay. Hier soll ein abgeschiedener, ruhiger, wunderschöner Badestrand liegen. Nun ist es nicht so, dass man am Strand direkt vor der Tür nicht seine 200 qm für sich hätte… Dort angekommen sind wir nicht allein, aber teilen uns den bestimmt 800 m langen Strand mit drei oder vier anderen Pärchen. Die Brandung macht uns zunächst aber ein wenig Sorgen, brechen die ziemlich großen Wellen doch ganz kurz vorm Strand. Nachdem aber auch ein anderer ins Wasser steigt, machen wir es ihm gleich.

Am Nachmittag wandern wir wieder zurück und kehren in unserem aktuellen Lieblingscafé ein. Die können nämlich auch gaaanz vorzüglichen Mousse-Mud-Cake backen. Am Abend steht dann schon der Checkin an und wir werden ein wenig wehmütig. Ihr könnt doch eigentlich noch ein paar Wochen mehr auf uns verzichten, oder???

Montag, 18. Februar 2013

Die perfekte Welle

Heute kehrt die erste Abschiedsstimmung ein. In Waihi machen wir unseren letzten Lebensmitteleinkauf. Zwei Abendessen brauchen wir noch, ansonsten werden wir unsere Reserven perfekt verbrauchen.Unser erster Tagesausflug bringt uns heute nach Whangamata, das etwas weiter nördlich bereits wieder auf der Coromandel-Halbinsel liegt. Auch hier ist zu erkennen, dass in der Saison ordentlich Leben sein muss. Überflüssig zu erwähnen, dass auch hier der Strand wunderbar ist. Nur für die Surfer ist heute einfach zu wenig Welle da, was bei dem ein oder anderen ein langes Gesicht hervor ruft.

Weil wir so schön unterwegs sind, fahren wir auf dem Weg zurück zu unserer Bleibe noch ein paar wenige Kilometer weiter nach Bowentown. Das liegt super idyllisch am Ende der Landzunge, die quasi mit Waihi Beach beginnt und sich dann 12 km nach Süden zieht. Direkt gegenüber liegt eine weitere Landzunge und beide bilden eine geschützte Bucht. So hat man immer die Wahl an der forschen Ozean-Küste im rauhen Wind bei Wellengang die Fluten aufzusuchen oder geschützt von Wind und Welle Badeseeathmosphere zu genießen. Nur zwischen die Landzungen sollte man tunlichst nicht kommen, da geht's ganz offensichtlich etwas ruppiger zu - alles ganz wunderbar vom mühsam erklommenen Hügel hinter Bowentown zu beobachten.

Zum Abschluss des Tages machen wir uns unsererseits auf die Suche nach der perfekten Welle und gehen nochmal im Meer baden - hatten wir schon erwähnt, dass die Wassertemperatur bei 21° liegt…?

Sonntag, 17. Februar 2013

Sommerurlaub

Wo wir doch schon in Mount Maunganui weilen, können wir doch auch mal zum Mount hinfahren. Der liegt am Ende der Landzunge ein paar Kilometer weiter. Etwas unterschätzt haben wir, das dort am Fuße des Berges die Stadt Mount Maunganui ihr Zentum hat. Und das ist offensichtlich voll das Touri-Städtchen und alle neuseeländischen Urlauber sind hier versammelt. Ein Café reiht sich ans nächste und alle sind sehr gut besucht. Selbst die Geschäfte haben trotz Sonntag allesamt geöffnet.

Gegenüber in Tauranga ist nicht ganz so viel los, aber am wasserseitigen Boulevard versammelt sich schon eine Menge Schaulustige, die den Rennen der Speedboote folgen. Wir kommen gerade rechtzeitig, als sich vier der ganz schnellen Kategorie ein Rennen liefern. Richtig spannend ist das aber nicht - wir haben den Eindruck, dass das hier mehr Show als Ernst ist. Die vier Boote fahren eindeutig nicht in der selben Kategorie.

Kurze Zeit später fahren wir die Küste weiter Richtung Norden hinauf, um nach Waihi Beach zu kommen. Dort schlagen wir unser letztes Lager unseres Ausfluges ans andere Ende der Welt auf; die nächsten drei Tage bleiben wir hier zum entspannten Ausklang. Kaum ist der Wagen abestellt, geht's auch gleich mit Badesachen an den Strand und ab in die Fluten. Die Abkühlung kommt sehr willkommen :-)

Nach Spaziergang ins Dorf gönnen wir uns leckere Fish & Chips. Schade, dass es derzeit keine Kumara Chips (also Süßkartoffel-Pommes) gibt, die wollten wir nochmal ausprobieren. Später beim abendlichen Spaziergang zum Wasser erleben wir mal wieder ein kleines Kuriosum: Der Hund wird Gassi geführt - ääh gefahren. Herrchen im Auto voran, Hund per Pfote immer hinterher.

Samstag, 16. Februar 2013

Im Auenland

Beim Verlassen von Hamilton vergessen wir fast noch den geplanten Abstecher zu den Hamilton Gardens. Hier in der Gegend haben Gärten offensichtlich einen hohen Stellenwert. In den Hamilton Gardens ist heute ordentlich Remmi-Demmi, fängt doch heute das Arts Festival an. Zwei Wochen lang geben sich hier allerlei Künstler das ein oder andere Stelldichein auf dem Gelände. Neben dem großflächig angelegten Park mit Rhododendronwiese und Wald gibt es noch extra gestaltete Gärten nach historischem Vorbild: Maori Nutzgarten, Indischer Garten, Englischer Garten von 1600 und 1900, Chinesische Gärten aus zwei Epochen usw. Allesamt mit viel Liebe angelegt, wenn auch aufgrund von Wasserverbrauchsrestriktionen die Springbrunnen fast alle abgestellt waren. Schade, dass das Festival erst heute so richtig startet - heute Abend hätten wir uns hier gut unterhalten lassen können.

Auf unserem Weg zurück an die Küste machen wir einen kleinen Abstecher bis fast nach Matamata bzw. nach Hobbiton - dort befindet sich nämlich der Drehort für die Stellen vor und in den Hobbithöhlen. Die kann man natürlich besichtigen - aber nur per Buchung einer Tour für sparsame 75 Dollar pro Person, d.h. wir sind raus. Das wussten wir schon vorher, wollten uns aber zumindest das Café am Eingang "The Shire's Rest" ansehen. Einige Fans klingen im Internet ja geradezu begeistert. Wer hier begeistert ist, muss schon blind oder zumindest blinder Fan sein. Da steht halt eine typisches neuseeländisches Haus mit Welldach, in dem ein typisches neuseeländisches Selbstbedienungs-Café ist - total inspirierend. Abgesehen davon wimmelt es hier von Besuchern, die alle zwei, drei Minuten mit einem Bus hinter den nächsten Hügel (oder noch weiter) gefahren werden. Im Souveniergeschäft gibt's allerlei Zeugs zu kaufen, z.B. Elbenohren - für 52 Dollar ist uns das Faschingszubehör aber doch ein wenig billig ;-) Das Auenland ist derzeit übrigens das Gegenteil von saftig grün. Der diesen Sommer nur spärlich fallende Regen hat auch hier seine Auswirkung.

Viel schöner ist es dagegen in Matamata, der nächsten Stadt. Dort hat man die Touri-Info so umgebaut, dass die tatsächlich in Hobbiton liegen könnte. Sieht sehr witzig aus, und wir trinken unseren Kaffee auch viel lieber hier…

Gestärkt geht's weiter; zu den McLaren Falls machen wir einen kleinen Abstecher. Wir erwarten irgendwie eine kleine Parkbucht, von wo aus wir zu einem kleinen Wasserfall laufen. Nicht gerechnet haben wir mit einem riesigen Parkplatz direkt an den Fällen, der auch noch brechend gefüllt ist. So wie es aussieht, trifft sich hier die Dorfjugend zum lustigen Planschen und Klippenspringen. Die Fälle sind tatsächlich zumindest derzeit nur ein kleines Geplätscher. Später auf dem Campingplatz sehen wir ein Foto, wo richtige Wassermassen in Kaskaden herunter kommen.

Das Nachtlager schlagen wir übrigens in Mount Maunganui auf. Zuvor wandeln wir noch durch Tauranga, wo dieses Wochenende die Speed-Tage sind. Auf dem Wasser wird mit Speed-Booten gefahren und an Land gibt's auch diverse Rennen.

Freitag, 15. Februar 2013

Hamilton

Der schön ruhige Campingplatz, auf dem wir gestern eingeparkt haben, entpuppt sich als doch nicht ganz so ruhig. Wie sich herausstellt, ist schräg gegenüber eine Spedition, die offensichtlich ihr ganzes Geschäft gaaanz früh morgens abwickelt. So dröhnen ständig beladene Trucks vorbei und dazwischen piepts beständig, wenn die Trucks rückwärts fahren. So wundert es nicht, dass wir diesmal beim Duschen fast die letzten sind - der Rest ist z.T. schon geflohen…

Heute fahren wir nicht allzu weit. Hamilton ist unser Ziel und die größte Stadt der Gegend. Als wir ankommen, gibt sie sich sehr geschäftig. Da machen wir es uns einfach und fahren gleich als erstes zum Campingplatz. Von dort geht's dann per pedes ins Zentrum. Das Wetter ist heute nicht so beständig wie gewöhnlich, es wird sogar mal etwas feucht von oben. Gut, dass die klassischen Geschäfte hierzulande immer sehr breite abgehängte Vordächer haben :-) Übrigens keine Sorge - für kurze Büx und T-Shirt reicht's immer noch!

Wir schlendern entspannt durch die Stadt und können natürlich einem Käffchen nicht widerstehen. Dazu gibt's einen Blaubeermuffin, der uns aufgewärmt mit einem Schälchen Butter gereicht wird. Schmeckt auf diese Weise verfeinert sehr geschmeidig… So gekräftigt begeben wir uns ins Stadtmuseum, wo wir die Geschichte der Stadt und der örtlichen Maoris nachvollziehen können.

Donnerstag, 14. Februar 2013

Höhlenspuk

Trotz Bier schlafen wir nicht ganz so gut - entweder das lag am Bier oder doch an den noch spät eingetroffenen vier Sachsen, die sich lange lautstark über ihre Abenteuer auslassen.

Wir verlassen New Plymouth und fahren weiter gen Norden. Zunächst führt der Weg an der Küste entlang. Kurz bevor wir sie für ein paar Tage verlassen, machen wir nochmal Halt, um die "Three Sisters and the Elephant Rock" zu besuchen. Daraus wird allerdings nichts, denn Besuch empfangen die vier Felsen nur bei Niedrigwasser. Bei Flut ist der Weg über den Teilzeit-Meeresgrund überspült. Und dummerweise ist das gerade der Fall. Immerhin sehen wir beim Umrunden der Bucht den Elefanten-Felsen - joooaa, sieht wirklich ein bisschen so aus.

Zum nächsten Erlebnis des Tages müssen wir wieder durch ein kleines Berggebiet mit ähnlich schlechten Straßenverhältnissen wie neulich. Aber mit Geduld und Spucke kommen wir durch und halten schon bald vor den Waitomo Caves. In einer dieser von einem Fluss durchflossenen Tropfsteinhöhlen leben Glühwürmchen - allerdings vollkommen andere als die, die wir von zu Hause kennen. Die hier sind Fliegen, die ihre Eier an der Höhlendecke ablegen. Die daraus entstehende Larve "spinnt" klebrige Fäden (die sogenannte Angelschnur), die von der Decke hängen. Dann erzeugen die Larven mit ihren Körpern Licht. Insekten, die sich durch den Fluss in die stockdunkle Höhle verirrt haben, wenden sich nichts Böses ahnend dem Lichte zu und….bleiben kleben. Dann ist Dinner-Time und die Larve lutscht den Faden wie Spaghetti auf.

Wir buchen uns auf eine der 45 Minuten dauernden Bootsfahrten durch die Höhle ein. Und natürlich nehmen sie das Geld auch hier mit beiden Händen. Unser Guide empfängt jede in der Gruppe anwensende Nation mit der passenden Begrüßungsformel. Anschließend geht's in die Tropfsteinhöhle. Schööön laangsaam uuund deuutlich sprechend erklärt er uns das Basiswissen Tropfsteinhöhle. Er erzählt, wem die Höhle gehört. Wir bekommen kurz an einer passenden Stelle die von der Decke hängenden Schnüre zu sehen und landen nach 30 Minuten endlich im Boot. Nun geht's wenige dutzend Meter durch die stockdunkle Höhle, an deren Decke wunderschön die Glühwürmchen leuchten. Ca. 10 Minuten später stehen wir wieder in der Sonne. Auch wenn die Würmchen toll leuchteten und die Eintrittspreise bisher auch schon saftig waren, so wenig für soviel Geld haben wir bisher noch nicht geboten bekommen… Dass der Walk zum Lookout nach ordentlich Kletterei nach halber Strecke gesperrt ist, ist da schon nur noch eine Randnotiz wert.

Mittwoch, 13. Februar 2013

New Plymouth

Als wir uns vom Campingplatz bewegen, macht sich Mount Taranaki gerade nackig und zeigt uns seine Bergspitze ganz unverhüllt. Das passt uns super, sind wir doch ohnehin gerade unterwegs zum Lake Mangamahoe, von dem aus man auch einen guten Blick auf den Berg hat. Die eine Seite des Sees ist parkähnlich gepflegt, während die andere Seite zur Wanderung einlädt. Dieser Einladung folgen wir gerne und erhaschen gleich am Anfang einen hübschen Blick auf den Berg am Horizont. Später kehren wir jedoch früher um als geplant. Auch hier wandern offenbar nicht allzuviele Leute. Der Weg ist ziemlich zugewuchert und auch sonst kann man von seiner Umgebung nicht viel sehen.

Wir fahren also zurück in die Stadt, um den Pukekura Park zu besuchen. Das ist mal ein wirklich fantastischer Stadtpark. Richtig schön groß, super toll bewachsen. Gleich hinter unserem Eingang finden wir ein botanisches Gewächshaus-System. Auch wachsen und blühen alle möglichen Pflanzen dicht an dicht. Verschiedene Vegetationszonen sind in angrenzenden Häusern auf verschiedenen Ebenen untergebracht, die man durch kleine Tunneldurchbrüche erreicht. Im Park finden sich mehrere Seen, ein altes Wasserrad und sogar ein Wasserfall. In den Bäumen zwitschern verschiedenste Vögel, am auffälligsten klingt dabei der R2D2-Vogel. Am Hauptsee steht ein Teehaus, in dem wir etwas unpassend Kaffee trinken - natürlich mit Blick über den See und dem Mt. Taranaki am Horizont. Wären wir zwei Wochen früher hierher gekommen, hätten wir noch das Festival of Lights erlebt - schade :-( Dabei wird der Park zwischen Weihnachten und Anfang Februar allabendlich mit unterschiedlichen Lichtinszenierungen illuminiert. Dazu findet jeden Tag auf einer Wasserbühne im natürlichen Amphietheater ein Konzert, eine Aufführung oder Filmvorführung statt.

Nach dem Abendbrot mit leckerem frischen Tarahiki (Fisch), schnüren wir nochmal die Schuhe zum kleinen Spaziergang. Vor ein paar Jahren haben sie hier einen Küstenwanderweg geschaffen. Auf diesem wandern wir schließlich bis ins Stadtzentrum. Und weil's so schön ist, gibt's hier ein kühles Frischgezapftes in der Abendsonne.

Dienstag, 12. Februar 2013

Bergsteigen

Von Opunake aus fahren wir weiter gen Norden auf dem Surf Highway. Schon der erste Halt soll heute der Tageshöhepunkt sein: Der Leuchtturm von Cape Egmont, der am westlichsten Punkt der Taranaki-Halbinsel steht. Den haben wir immer wieder abgelichtet gesehen - der Leuchtturm vor dem im Hintergrund imposant und anmutig wirkenden Mount Taranaki. Der hält sich heute leider mindestens genauso bedeckt wie gestern. Da der Turm in unseren Augen ein Wahrzeichen ist, erwarten wir einen dieser großen braunen Wegweiser, die immer auf touristische Ziele hinweisen. Wir warten vergebens. Nur ein winziger innerörtlicher Wegweiser erwähnt unterhalb des Straßennamens auch ein Lighthouse.Wir folgen der kleinen Straße, an deren Ende ein kleiner Wendehammer wartet, und, ach ja, ein winziger Weg führt zum Leuchtturm. Mittlerweile sind wir schon nicht mehr überrascht, dass wir hier niemanden antreffen. Nichtmal ein Schaf oder eine Kuh kommen zur Begrüßung vorbei. Aber der Leuchtturm, der mal vor Wellington stand, sieht hübsch aus.

Den ersten Hauch von "echter" Zivilisation finden wir in Oakura. Hier gibt's auch noch was anderes als Farm-Bedarfs-Großhandel. In einem alten Bahnwaggon ist ein Café eingerichtet, in dem wir uns stärken. Ach ja - der Strand ist auch sehr ansehnlich.

Nur wenig später erreichen wir New Plymouth. Am Südende ragt ein Berg auf, der optisch einem Zuckerhut schon sehr nah kommt. Von dort oben soll man einen tollen Ausblick haben. Wir wundern uns zwar wieder etwas, warum wir keine Wegweiser finden, aber naja… das kennen wir ja, und so schwer zu finden ist er ja auch nicht. Den Gipfel scheint man per Treppe zu erreichen. Ein Hinweisschild errinnert daran, passendes Schuhwerk zu tragen - für eine Treppe? Ungefähr eintausend Stufen später hört die Treppe plötzlich auf und wird durch blanken Fels ersetzt. Zur rechten sind Ketten gespannt, damit man sich beim Aufstieg auch ordentlich daran hochziehen kann. Deshalb also das Schuhwerk… Der Blick die Küste entlang nach Süden ist wirklich schön, der auf den Industriehafen nicht ganz so. Und natürlich geht's runter noch schwieriger als hoch...

Eine erste kurze Erkundung von New Plymouth kurze Zeit später ergibt:
  • nette alte Häuser
  • viel Verkehr
  • Milchshake schmeckt :-)

Montag, 11. Februar 2013

Ganz im Westen

Stratford ist nicht so aufregend, aber immerhin steht hier das erste neuseeländische Glockenspiel. Übrigens wieder ein Wort, das wohl nicht ins Englische übertragen wurde. Wie uns die Infotafel aufklärt, sind Glockenspiele übrigens in Europa ganz verbreitet…Auf dem Plan für heute stehen Streifzüge am Mount Taranaki. Der hat sich heute komplett in Wolken gehüllt und verbirgt so den größten Teil seiner Spitze vor unseren neugierigen Blicken. Auch sonst ist der Himmel wolkenverhangen. Wir begeben uns zunächst auf den Dawson Falls Loop Track, der uns über einen Aussichtspunkt oberhalb der Fälle bis hinunter zum Fuß führt. Ausgerechnet hier, wo Basti fürs Foto dankbar für den bedeckten Himmel ist, schielt die Sonne immer wieder genau über dem Zufluss der Wasserfälle zwischen den Wolken durch und direkt ins Objektiv. Dazu noch der feine Sprühnebel des Wassers und schon kann man auf einem Foto nix mehr erkennen. Aber mit Geduld und Spucke klappts dann doch :-)

Anschließend begeben wir uns noch auf einen Track, der uns zu den Wilkies Pools führt. Der Weg dorthin führt durch märchenhaft und verwunschen anmutenden Wald. Die Bäume sind krumm und schief und überall von Moos und Flechten bewachsen. Die Wilkies Pools sind wohl aus Lava geformte Becken, die mitten in einem Gebirgsbach liegen. Die Wassertemperaturen laden uns daher nicht zum planschen ein. Der Rückweg führt uns weiterhin durch den verwunschenen Wald, hält aber immer mal wieder kleinere Herausforderungen, wie Bachüberquerungen, bereit.

Zurück beim Auto machen wir uns auf die nächste Etappe, die uns über kleinere Straßen südlich am Vulkan entlang an den Strand von Opunake führt. Jetzt, nach der Saison, ist hier echt nichts los und so schalten wir schnell in den Super-Relax-Modus. Als Krönung gibt's auch noch einen wundervollen Sonnenuntergang.

Sonntag, 10. Februar 2013

Zwischen den Vulkanen

Auch heute haben wir wieder Wetter, Wetter, Wetter - soll heißen: Blauer Himmel und Sonne satt :-) Wir brechen auf, um den Whanganui National Park zu erkunden. Diversen Reisebegleitschriftstücken nach kann man hier gar nicht genug Zeit mitbringen. Nach Vor-Ort-Recherche wird uns auch klar, dass wir das wohl falsch verstanden haben. Hier muss man eigentlich min. drei Tage Zeit für die kleinsten Touren mitbringen, sonst kann man im Nationalpark nicht viel unternehmen. Dazu kommt, dass wir mit unserem nur für befestigte Straßen zugelassenem fahrbaren Untersatz ohnehin nicht allzuweit in den Park kommen. So finden wir nur einen passenden Walk, zu dem wir aufbrechen.Nach wenigen Kilometern kommen wir am ersten Aussichtspunkt vorbei - der zweite soll die Krönung unseres Walks werden. Sieht herrlich aus, von hier oben ins Tal zu gucken, in dem sich der breite Fluss dahin schlängelt. Die Straße wird immer enger, und wir kommen uns immer einsamer vor. Wir passieren Athens (tja… das liegt hier und nicht in Griechenland ;-) , dass augenscheinlich aus einem Gehöft besteht. Nicht viel später entdecken wir den Startpunkt zu unserer Tour. Etwas stutzig macht uns, dass es hier eigentlich gar keinen richtigen Parkpatz gibt - ganz anders als sonst. Naja, es geht gleich steil bergauf und wir werden nach den ersten drei Kurven erneut stutzig. Hier ist wohl schon länger keiner mehr entlang gekommen: Palmenwedel und sogar eine umgestürzte Palme liegen auf dem Weg, Lianen vesperren diesen ebenfalls. So kämpfen wir uns 30 Minuten bergauf, nur um festzustellen, dass der Weg hier oben gesperrt ist. Das war wohl nix…

Wir kämpfen uns zurück in die Zivilisation und lassen Wanganui hinter uns. Wir sind noch nicht weit gekommen, als uns ein Beerenhof vom Highway lockt. Hier lassen wir uns wieder mal leckeres live zusammengemischtes Blaubeereis schmecken. So gestärkt geht's weiter. Wir machen einen Abstecher zum Bushy Park. Der soll ein absoluter Geheimtip von Wald sein. Als wir dort ankommen, erkennen wir, dass wir für den Wald Eintritt zahlen sollen. Heute eher nicht….

So langsam kommen wir auf unserem Weg Richtung Nordwesten im Flachland an. Links laufen zukünftige Stricksocken über die Weide, während rechts leckere Steaks heranwachsen. Interessant wird's, als wir gleichzeitig den Mount Taranaki (seines Zeichens Vulkan) und hinter uns Mount Ruapehu bestaunen können. Um letzteren sammeln sich immer mehr Wolken, die sich dazu noch steil aufschichten und so dramatisch aussehen, als wäre er gerade ausgebrochen. Am Ende des Tages schlagen wir unser Lager in Stratford auf - leider ohne Blick auf Mount Taranaki :-( Diesen werden wir dafür aber morgen genauer in Augenschein nehmen.

Samstag, 9. Februar 2013

Wanganui

Heute machen wir richtig Strecke. Am Ende des Tages werden es 16,6 km sein: Campingplatz - Stadt - Campingplatz. Zunächst machen wir am Farmers Market unten am Fluss halt. Die Parkplätze sind heiß begehrt, aber wir haben Glück und können eine gerade freigemachte Parkbucht übernehmen. Der Markt ist leider nicht annähernd so, wie wir ihn uns in Anlehnung an Hastings vorgestellt haben. Hier wird allerlei Klimbim verkauft. Wir gönnen uns frisches handgebrautes Ginger Beer, nachdem uns die Kostprobe überzeugt hat.Die Stadt ist ähnlich strukturiert wie alle anderen mittelgroßen Städte hierzulande. Im Grunde gibt's eine zentrale Straße, das CBD (Central Business District), in dem alle möglichen Geschäfte plus das ein oder andere Café angesiedelt sind. Im Falle Wanganui sieht diese Straße bzw. deren Gebäude gut in Schuß aus und macht damit einen gemütlichen Eindruck. Wir setzen uns in ein Eck-Café und trinken Kaffee, während wir die mittlerweile scheinende Sonne genießen.

Anschließend erklimmen wir den auf der anderen Flussseite gelegenen Durie Hill unter Zuhilfenahme des im Berg fahrenden öffentlichen Aufzugs. Der Fahrstuhl bringt uns satte 66 m höher und ist drinnen - wie es sich für eine Fahrgelegenheit von 1919 gehört - gemütlich mit Teppich und Sitzbank ausgestattet. Anschließend geht's nochmal 10 m hoch auf das Dach des Fahrstulschachtes, von dem wir einen netten Blick über den Fluss und die Stadt werfen können. Von hier sehen wir auch, dass der historische Raddampfer "PS Waimarie" heute wohl keine Fahrgäste gefunden hat. Der Ofen ist wieder aus...

Gleich nebenan steht der War Memorial Tower, der nocheinmal 23 m höher ist. Im Eingang hängt ein Schild, das uns darüber informiert, dass das Gebäude "earthquake prone" ist - also erdbebenanfällig - und dass derweil Maßnahmen diskutiert werden... Mit etwas mulmigem Gefühl erklimmen wir die Wendeltreppe, um einen noch besseren Ausblick zu haben. Oben ist es so windig, dass wir froh sind, den Aublick nur über eine brusthohe Mauer genießen zu dürfen; anketten wäre sonst wohl angesagt ;-)

Freitag, 8. Februar 2013

Schienenersatzverkehr

Gestern Nacht ist noch eine Horde Orks - ääh Fahrradfahrer - im Lager eingefallen. So spät sie auch gekommen sind, so früh wollen sie wohl auch los. Unser Weckerklingeln wird überflüssig - die Funktion wurde anderweitig übernommen. Nach Frühstück und anschließendem netten Schnack mit den Liverpoolern von Gegenüber fahren wir wieder in den Tongariro Nationalpark; diesmal nur von Süden her. Wir passieren Ohakune und sind angenehm überrascht, hatten wir doch laut Lonely Planet eine Art Geisterstadt erwartet, die nur im Winter zur Ski-Saison erwacht. Doch ganz im Gegenteil. Die Stadt ist zwar sehr klein, aber hier ist durchaus Betrieb.Zunächst wollen wir unser Geschichtswissen erweitern. Dazu folgen wir mit unserer Wanderung der Old Coach Road. Als hier um 1900 rum die Eisenbahnstrecke Auckland - Wellington im Nordabschnitt nur bis Ohakune fertiggestellt war, stiegen die Passagiere hier im Schienenersatzverkehr in die Kutsche um, um die Baulücke zu überbrücken. Am Ende der Strecke gibt es noch einen netten Abstecher zum Viadukt der alten Bahnstrecke, das eine Schlucht überquert. Kaum vorstellbar, wie die Eisenkonstruktion hier per Hand errichtet wurde und die Konstruktion auch heute noch steht. Mittlerweile führt die Bahnlinie übrigens über ein neues Viadukt…

Zurück von unserer Geschichtsstunde fahren wir in den Nationalpark und wandern mal wieder zu Wasserfällen. Diesmal sind es die Waitonga Falls, die wir uns als Ziel ausgesucht haben. Zunächst geht es eine ganze weile steil bergauf, ehe es nach überqueren einer Hochebene zu unserem Entsetzen dann wieder genauso steil bergab geht - schließlich müssen wir die selbe Strecke ja wieder zurück. Aber wie immer lohnt sich die Mühe :-)

Auf unserer Weiterfahrt gibt's noch einen Stärkungs-Kaffee in der "Geisterstadt" im offensichtlich beliebtesten Café / Bar / Restaurant der Stadt, und am Ende des Tages schlagen wir unser Lager bei Wanganui kurz vorm Strand auf.

Donnerstag, 7. Februar 2013

In Mordor

Heute begeben wir uns direkt nach Mordor, unter Orks sozusagen. Immer den Schicksalsberg (oder wie er heißt: Mount Ngauruhoe) im Auge behaltend begeben wir uns in den Tongariro Nationalpark und schnüren unsere Wanderstiefel. Zunächst machen wir einen kleinen Abstecher zu den Tawhei Falls, die nicht sehr weit abseits zu finden sind. Das Wasser hat wieder einmal eine tolle Farbe und der Flusslauf liegt wirklich idyllisch. Das Wasser scheint Gebirgsflusstemperatur zu haben, was aber einen "Weggefährten" nicht abschreckt hineinzuspringen.Noch ein paar Kilometer weiter gehts, bevor wir uns auf unsere Wanderung zu den Silica Rapids machen. Zunächst schlängelt sich der Pfad durch Wald, bevor er sich über eine steppenmäßig bewachsene Ebene windet. Irgendwann finden sich Pfad und Bach und wir erreichen die Stromschnellen. Das Wasser fließt hier beständig über große Steinbrocken. Das silikathaltige Wasser hat diese mittlerweile mit einer crémeweißen Schicht überzogen und das darüber fließende Wasser glitzert elbenhaft im Sonnenlicht.

Weiter führt es uns den Mt. Ruapehu hoch. Dieser Vulkan liegt gleich gegenüber vom Schicksalsberg und passt optisch perfekt hierher. Dass er immer mal wieder aktiv ist, ist unschwer zu verkennen. Wir finden ein einziges Trümmerfeld von schwarzem Lavagestein vor. Relativ weit oben findet sich ein Skigebiet. Darunter hängen etliche, im Sommer natürlich verlassene, Lodges für die Skifahrer im Hang. Man kann sich irgendwie gar nicht vorstellen, dass hier im Winter alles weiß ist und der Bär steppt.

Auf der anderen Seite des Mount Ngauruhoe liegt übrigens ein dritter Vulkan, Mount Tongariro. Der ist offensichtlich noch aktiv, ist er doch Ende letzten Jahres ausgebrochen. Zwischen diesem dritten Vulkan und dem Schicksalsberg führt eine wohl wunderbare Tageswanderung hindurch. Durch die Vulkanaktivität ist allerdings eine Hälfte des Weges gesperrt :-(

Mittwoch, 6. Februar 2013

Den Elementen so nah

Hui, war das heute Nacht kalt; 7° ist doch eher was für zu Hause. Ungewöhlich dick eingepummelt fahren wir daher los und begeben uns auf die Suche nach dem "Versteckten Tal" namens "Orakei Korako". So versteckt liegt es dann doch gar nicht, führt doch immerhin eine gute Straße dorthin. Nocheinmal wollen wir uns dampfende, blubbernde und wasserspeiende Erdlöcher ansehen. Zugang zu dem Gebiet gibt es per kleiner Fähre, die uns über einen See schippert. Auf der anderen Seite landen wir direkt neben einer Silikat-Terasse, die wie eine Gletscherzunge in den See ragt. Beständig plätschert warmes Wasser darüber und lässt die Terasse so langsam wachsen. Aufgrund des angenehmen Klimas haben sich an verschiedenen Stellen unterschiedliche Algen angesiedelt. So leuchtet es hier in den verschiedensten Farben - sehr beeindruckend und sehenswert. Auf unserem Rundweg kommen wir an ein paar kleineren Geysieren vorbei, die immer wieder mal Wasser ans Tageslicht befördern. Später erleben wir nochmal einen super geilen Schlamm-Pool, der richtig schön vor sich hin blubbert. Dass es sich bei dem Schlamm um zersetztes Gestein handelt, wussten wir bereits. Dass aber die Niederschlagsmenge die Aktivität beeinflusst, war uns nicht bewusst. Danke also dem Regen von Gestern :-)

Nachdem wir genug gesehen haben, fahren wir wieder zurück Richtung Taupo. Nachdem uns beim letzten Besuch das Jet-Boot fahren so mörderisch Spaß gemacht hat, wollen wir uns das auch diesmal nicht entgehen lassen. Die Huka Falls Jets kennen wir schon, also wollen wir es diesmal bei Rapid Jets probieren, die den selben Fluss nur eine Stauwerkstufe flussabwärts befahren. Schade für uns, dass bereits alle Plätze ausgebucht sind und die nächste Tour für unseren Geschmack zu spät startet. So sind wir wieder bei den Hukas dabei und haben unseren Spaß. Das am Flussrand entlang Geschlängel ist schon super, noch viel geiler sind aber die in reichlicher Anzahl eingestreuten Pirouetten. Einige davon sind so schnell, dass einen die Fliehkräfte aus den Sitzen schieben. Die Engländer in der letzten Reihe werden besonders nass und unser Pilot unterhält uns wunderbar mit seinen Späßchen. Schade, dass der Spaß irgendwann vorbei ist.

In Taupo gibt's noch einen Erfrischungsmilchshake. Offensichtlich gerade noch rechtzeitig, räumt doch das Nachbarcafé Punkt 16:00 schon seine Utensilien zusammen. Die Öffnungszeiten-Strategie der Café-Branche verstehen wir immer noch nicht. Der Sommernachmittag hat doch gerade erst begonnen...

Dienstag, 5. Februar 2013

Auf dem Mond dampft es

Anders als von zu Hause gewohnt, hatte die Wettervorhersage hier absolut Recht. Die Nacht über regnet es, aber pünktlich zum Aufstehen ist es wieder trocken. Zunächst statten wir den Huka Falls einen Besuch ab. Hier rauscht das aus dem Taupo-See fließende Wasser durch eine schmale Felsschlucht und stürzt anschließend ein paar Meter tief in ein breiteres Becken. Dabei hat das Wasser eine herrlich türkis-blaue Farbe. Sieht toll aus.

Wir besuchen heute "The Craters of the Moon" in der Nähe von Taupo. Dabei handelt es sich um ein thermisch aktives Gebiet, das noch sehr jung ist, denn aus den paar wenigen Fumeroles (also Löchern, aus denen Dampf und Gase entweichen), die es in den 50'ern in dem Tal dort gab, entwickelte sich mit Errichtung des Kraftwerks um die Ecke deutlich mehr. Wenn man heute ins Tal blickt, dampft es alle paar Meter. Dazu kommen noch ein paar blubbernde Schlammlöcher. Einige ältere dieser Löcher haben durch ihre Mini-Eruptionen von Schlamm diverse Krater hinterlassen - insgesamt wirkt das ganze Tal wenig irdisch.

Wir verdampfen hier irgendwann auch und kehren im Huka Bee Hive ein. Hier lernen wir fast alles über Honigbienen und die Entstehung von Honig. Sogar ein Honig-Tasting wird angeboten, was wir natürlich gerne mitmachen. Mmmmh… lecker!

Als wir den Bienenstock verlassen, regnet es wieder kräftig. Ein Blick auf die Uhr und wir beschließen in Windeseile, das Kino aufzusuchen und den Tag entspannt ausklingen zu lassen.

Montag, 4. Februar 2013

Der Herbst kommt

Langsam zieht der Himmel zu, als wir vom Campinplatz rollen. Nach ein paar wenigen Kilometern an der Küste biegen wir ins Landesinnere ab. Am Ende des Tages wollen wir in Taupō am gleichnamigen See sein. Auf dem Weg dorthin erwarten wir nichts Aufregendes. Damit es nicht zu langweilig wird, wird's vom Himmel her immer feuchter. Mit super feinem Nieselregen angefangen, sind wir kurz vor Taupō bei nennenswertem Regen angekommen. Dazu stürmt es ordentlich. Mittendrin machen wir noch einen kurzen Fotostop bei den Waipunga Wasserfällen. Hier stürzt sich der Flusslauf in drei parallelen Wassersäulen wunderschön in die Tiefe.In Taupō spielt Petrus mit und lässt es trocken sein mit gelegentlichen Gastspielen der Sonne. Wir erkunden das Stadtzentrum, decken uns mit Informationen aus der Touri-Info ein und betreiben ein erstes Studium bei Kaffee und Kuchen. Unsere Entscheidung fällt auf die Aratiatia Rapids. Dabei handelt es sich um langgezogene Stromschnellen. WIr müssen uns allerdings etwas beeilen, da wir pünktlich um 16:00 vor Ort sein müssen. Klingt merkwürdig, ist aber darin begründet, dass an dieser Stelle eigentlich im Wasserkraftwerk Strom gewonnen wird. Dadurch fließt aus dem direkt vor den Rapids gelegenen Stausee nicht allzuviel Wasser den natürlichen Flusslauf hinab. Jedoch immer um 10:00, 12:00, 14:00 und 16:00 werden die Schleusen geöffnet und das Wasser nimmt seinen eigentlich vorbestimmten Weg.

Später schaffen wir es gerade so, unser Essen noch draussen an frischer Luft zu uns nehmen und abzuwaschen. Wir schaffen es sogar noch im Trocknen zurück, bevor der Regen (diesmal richtiger) einsetzt. Wettervorhersage für heute Nacht: 22mm Regen. Wettervorhersage für morgen: Trocken :-)

Sonntag, 3. Februar 2013

Ein entspannter Sonntag

Heute ist Sonntag, und der Wecker klingelt dementsprechend etwas später. Später als sonst brechen wir auf und fahren an Napier vorbei nach Hastings. Das liegt nicht viel weiter auf der Straße nach Süden. Am Ortseingang biegen wir ab und begeben uns zum all-sonntäglichen "Farmers Market". Am Rande einer großen Wiese zwischen hohen und damit schattenspendenden Bäumen reihen sich Stände der umliegenden Güter aneinander. Die einen bieten ihre Früchte oder ihr Gemüse frisch geerntet feil. Andere mischen z.B. ihre Blaubeeren live in Eiscreme, an wieder anderen Ständen werden Spezialitäten zum Verkauf angeboten. Dazu spielt im Hintergrund unaufdringliche Sommermusik und zu leckerem Kaffee genießen wir frisches Blaubeereis.Anschließend fahren wir noch etwas weiter ins Stadtzentrum und erkunden Hastings. Wie Napier auch im Erdbeben von 1931 nahezu vollständig zerstört, ist Hastings nicht so reisserisch aufgebaut worden. Ähnlichkeiten über den Art Deco Stil finden sich aber zu Genüge. Als wir schon fast wieder weiter wollen, stolpern wir noch über ein Sportgeschäft, wo wir uns unverhofft mit diversem Sommerzubehör eindecken. Angeblich soll "Sommer" ja auch zu Hause existieren...

Nach soviel Anstrengung wird's dann auch wieder mal Zeit etwas zu entspannen, und so halten wir vor Rush Munro's Ice Cream Garden. Das Teil kommt bisher einem Eiscafé am nächsten. Hier kann man sich sogar Eiskugeln in einen Glasbecher geben lassen. Noch etwas Topping (also Soße oder Streusel oben drauf), und das ganze ist schon fast ein Eisbecher, heißt hier aber Sundae. Wir genemigen uns die Kugeln trotzdem in der Waffel und machen es uns im zugehörigen Garten gemütlich.

Als wir uns genug ausgeruht haben, fahren wir weiter nach Havelock North. Dieses noch kleinere Städtchen liegt gleich nebenan und macht einen super netten Eindruck. Wir halten uns aber nicht lange auf und fahren zum Te Mata Peak, dem einzigen Berg der Umgebung. Auf halben Wege parken wir und erklimmen den Gipfel zu Fuß. Von hier oben hat man einen super tollen Ausblick. Unter uns ist gerade ein Paraglider gestartet, als wir uns die eben beim Bauern erworbenen Erdbeeren schmecken lassen.

Samstag, 2. Februar 2013

Napier

Ja, auch heute Nacht kam kein Erdbeben - also Entwarnung ;-) Nach unserem gemütlichen Frühstück brechen wir auf und machen uns auf den Weg nach Napier. Auf der Strecke passieren wir die ein oder andere Eisenbahnbrücke, bei der es gut erscheint, dass man als Bahnpassagier i.d.R. die Brücken selbst nicht zu sehen bekommt…Auf halbem Weg machen wir Rast am Lake Tutira. Der liegt ganz idyllisch zwischen ein paar Hügeln. Wie uns ein paar Schilder am Seerand aufklären, ist aber nicht alles Gold was glänzt. Der See ist offenbar schwer belastet durch die Einträge der Landwirtschaft ringsum. Dazu kommen noch Bakterien, die üble Hautreizungen auslösen können - schwimmen  ist nicht angesagt. Dazu wurden auch noch irgendwelche asiatischen Wasserpflanzen eingeschleppt, die alles zuwuchern, vergammeln und den See zum Stinken bringen. Als Gegenmaßnahme gibt's jetzt Graskarpfen…

Kurz darauf erreichen wir wieder die Küste und haben einen ersten tollen Blick über die Hawke Bay bis nach Napier. Der Strand besteht aus schwarzen flachen Steinen, die einen tollen Kontrast zur weißen Brandung bilden. In Napier selbst begeben wir uns auf einen Stadtrundgang und bewundern die nach dem zerstörerischen Erdbeben von 1931 vollkommen neu aufgebauten Gebäude im Art Deco Stil. Hier ist's wirklich schön. Am Nachmittag lassen wir unseren Camper noch den Bluff Hill erklimmen, um einen tollen Blick von oben auf die Stadt zu bekommen. Der ist allerdings ziemlich zugewachsen.

Bei der Frage nach dem Campingplatz entscheiden wir uns für "toll gelegen" und fahren ein paar wenige Kilometer zurück. Hier parken wir kurz hinter dem Strand für zwei Nächte ein.

Freitag, 1. Februar 2013

Bergfest

Heute fahren wir auf die Mahia Halbinsel - ein Urlaubsparadies! Unser Tourist Radio, das wir mal wieder einschalten, schwärmt uns ungelogen 10 Minuten vor, wie toll es hier ist, dass all die Touristen hier schwimmen, schnorcheln, tauchen und sonstwas für Wassersport ausüben können. Unser Plan sieht also so aus: Ankommen, vielleicht in einem netten Café einen Flat White trinken, an den Strand legen und Augenpflege betreiben.Als wir ankommen, stellen wir fest, das es ein paar Ferienhäuser gibt, keinerlei Anzeichen von Cafés und auch ansonsten keinerlei Anzeichen von irgendwelchen Leuten. Wir suchen uns eine windgeschützte Wiese und setzen immerhin unseren letzten Punkt unseres Planes um.

Am späten Nachmittag treffen wir dann in Wairoa ein, wo wir unser Lager aufschlagen. Damit wagen wir ein Experiment, machen wir doch genau auf dem Campingplatz Rast, auf dem wir damals das Erdbeben auslösten. Wir gehen sogar soweit, auf der selben Bank wiederum ein Curry zu uns nehmen. Und…….. es passiert nichts. Kein Erdbeben! Damit ist der Beweis erbracht: Wir sind es gar nicht!

Donnerstag, 31. Januar 2013

Watt'n Scheiß!

Zum Frühstück ist's vergleichsweise bewölkt, macht aber nichts. Unser Nachbar von gegenüber erzählt uns bestimmt drei, vier Mal, was für ein schöner Tag es doch ist, und dass es aufklären wird. So eingestimmt geht's los. Wir fahren zunächst an der Küste entlang nach Ohope. Dem Reiseführer nach ist allein der Strand schon Grund genug, hierher zu kommen. Wir sind nicht ganz der Meinung, aber umsonst war's auch nicht. Der Strand ist unendlich lang und vergleichsweise wild. Die paar Leute, die wir hier antreffen, fallen im Grunde gar nicht auf. Hier merkt man deutlich, dass etwas Abseits der Haupt-Touri-Orte die Saison definitiv schon wieder vorüber ist - und das quasi im August…Auch wenn wir immer gerne an der Küste sind, müssen wir sie nun verlassen und biegen bei Opotiki Richtung Landesinnere ab. Wir fahren quer duch die Berge, allerdings zunächst immer im Tal am Fluß entlang. Wir treffen mitten im Nichts auf die Tauranga Bridge. Die ist das letzte Überbleibsel vom Versuch einiger Siedler um 1900 herum, hier landwirtschaftlich erfolgreich zu sein. Dummerweise stellte sich heraus, das der Boden einfach nicht fruchtbar genug ist, um mehr als Farne zu ernähren.

Soweit so schön, denken wir uns noch. Doch dann beginnt der Albtraum. Ein harmloses Baustellenschild informiert über eine frisch erneuerte Fahrbahndecke. Die Geschwindigkeit wird auf 50 begrenzt. Sekunden später stellen wir mit Horror fest, das selbst bei 5 km/h der lose aufgeschüttete Split, eher Schotter, so dermaßen aufgewirbelt wird, dass wir das Gefühl haben, unser Wagen steht unter dauerhaftem MG-Beschuss… Und besonders schön ist, dass sich dieser Mist über Kilometer und Kilometer hinzieht. Ist eine Baustelle geschafft, müssen wir nur um die nächste Kurve biegen, um die nächste genauso schlimme Deckenerneuerung zu genießen. Wir sind begeistert und fragen uns, warum wir eigentlich laut Mietvertrag nur befestigte Straßen fahren dürfen. Man muss erstmal eine unbefestigte Straße finden, die dem Auto mehr Schaden zufügen könnte, als dieser Highway.

Und natürlich passiert, was passieren muss: Ein Stein finden schließlich doch den Weg irgendwo zwischen den Bremsscheibenschutz und Bremsscheibe und kreischt, dass uns ganz anders wird. Also an der nächsten Notbucht anhalten, Wagenheber suchen, Vorderrad abnehmen. Sehr interessant, wieviel leicht geteerter Schotter so auf allen möglichen horizontalen Flächen der Radaufhängung Platz findet. Herrlich auch wie es schon klingt, wenn man die Bremsscheibe mit der Hand dreht. Irgendwie bekommen wir den Stein raus, nur um kurze Zeit später festzustellen, dass offensichtlich noch mehr drin waren oder immer wieder welche nachrutschen. Gut auch zu sehen, dass es hier im Nichts auch keinen Handyempfang gibt. Im nächsten Ort beruhigt uns freundlicherweise ein Einheimischer, dass das nur störende Geräusche sind, aber nicht die Sicherheit des Autos beeinflusst ist. Nur wenig beruhigt quietschen wir uns voran. Irgendwo hier treffen wir auf zwei arme Radfahrer. Die werden nicht nur von den Vorbeifahrenden mit Steinen bombardiert, sondern haben auch noch eine gebrochene Gangschaltung. Wir bieten unsere Hilfe an, stellen aber schnell fest, dass wir keine Hilfe sind. Wir haben keine Plätze, um die beiden mitzunehmen und auch keinen Platz, um die beiden Räder zu transportieren. Außer einem "Good Luck" können wir nichts zu tun.

Als wir endlich in Gisborne ankommen, quietschen wir nicht mehr :-) und treffen auf dem Campingplatz die beiden Radfahrer wieder. Beim Schwimmen in der Poverty Bay kühlen wir wieder auf Entspannt-Pegel ab, bevor wir mit einer Pizza am Strand der Sonne beim Untergang zusehen.

Mittwoch, 30. Januar 2013

Zurück an die Küste

Heute ist vielleicht schlechtes Wetter - am Horizont sind tatsächlich ein paar fluffige weiße Wölkchen zu sehen ;-) Auf unserem Weg zurück an die Küste machen wir zunächst Halt an der Skyline Gondola von Rotorua. Übersetzt heißt das: Wir fahren also mit einer Seilbahn den Berg hoch, also auf den der Stadt nächstgelegenen Kraterrand. Die Stadt ist nämlich mitten in einen riesigen alten Vulkankrater gebaut, in dessen Mitte der sehr große Kratersee liegt. Der Ausblick von hier oben ist zwar sehr schön, aber nicht der eigentliche Grund, warum wir hier hoch gefahren sind. Eigentlich sind wir scharf die Luge! Oh ja, das machte schon letztes Mal in Queenstown tierisch Spaß!

Bei der Luge handelt es sich um eine Bergab-Rennstrecke. Man setzt sich in ein dreirädriges Kart, dessen Lenker gleichzeitig auch die Bremse ist. Zieht man den Lenker zu sich hin, senkt man den vorderen Teil des Karts mit den dort verbauten Gummibremsklötzen auf den Aspahlt und man wird langsamer. Je mehr man zieht, desto stärker die Bremswirkund - genial einfach. Mit diesem Wissen rauschen wir fünf Mal den Kurs hinunter, immer auf der Suche nach der Ideallinie und der höchsten Geschwindigkeit. Voll Geil :-) Gerade rechtzeitig zum großen Ansturm sind unsere gekauften Runden verbraucht, und wir genießen nochmal den Ausblick mit Käffchen vom Restaurant.

Anschließend geht's knapp 100 km an ein paar Seen vorbei und durch hauptsächlich flaches Land nach Whakatane, wo wir unseren Camper direkt hintder dem Flussdeich in Laufreichweite zur City einparken. Bei der Erkundung der Stadt stolpern wir über das Kino und kaufen fast Tickets für Django - entscheiden uns aber dann doch für ein gemütliches Dinner mit Muscheln bei Abendsonne am Deich.

Dienstag, 29. Januar 2013

Heiß von unten - kalt von oben

Heute erkunden wir den Eingang zur Hölle etwas genauer. Wir entscheiden uns, Te Puia zu besuchen. Dabei handelt es sich um ein Thermalfeld, in dessen Zentrum der große Geysir Pohuto (oder ins englische übersetzt "the big splash") seine Fontänen hoch in die Luft speit. Auf sicheren Wegen lassen sich hier alle möglichen Ausprägungen von thermischen Aktivitäten entdecken und beobachten. Dazu wurde noch ein kleines Maori-Dorf nachgebildet. Ein freundlicher Maori-Guide führt uns herum und erzählt uns zu den wichtigsten Dingen etwas. Passenderweise ist Pohuto gerade aktiv und speit ordentlich Wasser in einer 20 m hohen Fontäne in die Luft. Der Wind hilft mit und zerstäubt einen guten Teil des Wassers und weht die resultierenden Tröpfchen fleißig Richtung Schaulustige - also uns. Obwohl es sich nur um ein paar wenige Meter Abstand handelt, ist der Niederschlag mittlerweile wieder sehr erfrischend kühl. Dank wieder einmal uneingeschränktem Sonnenschein sind unsere nassen Klamotten trocken, bevor wir den nächsten Schatten erreichen. Wir erfahren auch, dass das Abzapfen des heißen Wassers durchaus schon seine Auswirkungen auf die Stärke der Geysire hat. Nach dem einen oder anderen blubbernden Schlammloch besuchen wir das Kiwi-Gehege, in dem zwei Kiwis leben. Immerhin hat die trotz aller Aufforderung zur Stille ordentlich Radau machende Gruppe asiatischer Touristen einen der beiden nicht verscheuchen können. Der Arme hat seinen Kopf unter einem Farn versteckt und regt sich kein Stück. Er hofft wohl darauf, dass wir ihn auf diese Weise genauso wenig sehen können wie er uns ;-)

Zum Ende des kleinen geführten Rundganges entlässt uns der Guide zur Cultural Performance des hier ansässigen Maori-Stammes. Wir dürfen zunächst einer traditionellen Begrüßungszeremonie beiwohnen. Anschließend werden wir ins Versammlungshaus gebeten, wo uns weitere traditionelle Bräuche dargeboten werden. Theoretisch wüssten wir jetzt auch über jedes Detail der hölzernen, schwertähnlichen Waffe eines Maori-Kriegers bescheid. Dummerweise sprach der zur Erläuterung Auserkorene nicht allzu gutes Englisch, womit uns die Details noch immer geheimnisvoll sind... Wikipedia wird aber sicher zu gegebener Zeit aushelfen ;-)

Nachdem unsere terminlichen Verpflichtungen vorüber sind, machen wir uns noch auf eigene Faust zur Erkundung auf. Dank unseres Führers vom Vormittag können wir gut einschätzen, wann der Pohuto wieder ausbrechen wird und finden uns trockenen Fußes (die Kamera dankt's uns) an einer schön gelegenen (und vor allem auch nicht überlaufenen) Aussichtsplattform ein, um den Ausbruch ganz von Anfang an mitzuerleben.

Irgendwann haben wir genug gesehen und auf dem Rückweg ins Camp besorgen wir uns noch ein paar Maiskolben. Die garen wir im campingplatzeigenen naturbetriebenen Dampfofen zum Abendbrot. Lecker! Das anschließende Bad im Heißwasser-Pool entspannt unsere vom Wandern müden Knochen :-)

Montag, 28. Januar 2013

Hölle, Hölle, Hölle, Hölle...

Heute sieht unsere Ereigniskarte vor "Fahre zur Hölle, geh' aber über Los und besichtige noch den Te Puna Quarry Park". Aber eins nach dem anderen. Wir verlassen Waihi und fahren praktisch entlang der Küste Richtung Südosten. Auf dem Weg passieren wir das ein oder andere "Standard-Städtchen", wie wir es mittlerweile getauft haben, so z.B. Katikati. Das Standard-Städtchen sieht so aus: Es gibt im Grunde nur die Hauptstraße, also den Highway, an dessen beiden Seiten sich Western-Style Häuser aneinander reihen, die kleine Shops für dies und das bereithalten.Kurz vor Tauranga passieren wir Te Puna, wo wir einen kleinen Abstecher zum erwähnten Quarry Park machen. Hier toben sich einige Freiwillige auf einem ziemlich großen Stückchen Land aus und kreieren seit über 25 Jahren eine Art botanischen Garten. Wir wandern auf verschlungen Wegen über Stock und Stein, bergauf und -ab von einer Themenwelt zur nächsten. Unter anderem hat es uns der Schmetterlingsgarten angetan, wo viele Monarch-Falter um die Büsche fliegen. Einer möchte wohl mit uns reisen und fliegt immer wieder zu uns zurück, um auf Schulter oder Schuh zu landen.

Irgendwann haben wir genug gesehen und fahren weiter nach Tauranga, eine Stadt am Meer, die für neuseeländische Verhältnisse mit ihren 100.000 Einwohnern schon eine Großstadt ist. Trotz Feiertag ist hier noch durchaus Leben, besonders die Waterfront Dining Zone ist gut besucht. Hier erholen sich wohl diejenigen, die eben noch in dem offenen Eiszelt eislaufen waren! Das gibt auf jeden Fall Minuspunkte... Wir genießen einen Frappuccino, bevor wir den Weg zum Eingang der Hölle, sprich Rotorua, machen.

Hier im Zentrum der thermischen Aktivitäten Neuseelands dampft und blubbert es an allen Straßenecken. Hin und wieder zieht der würzige Duft von Schwefelgasen vorbei. Wir checken in einem am Lake Rotorua und stadtnah gelegenen Campingplatz ein und machen uns auch sogleich auf den Weg in die Stadt. Dem Rat der netten Frau aus dem Büro folgend, schlängeln wir uns über ein paar kleinere Nebenstraßen, um auch noch in einem Maori-Dorf und an einer alten Kirche vorbeizukommen. Während Basti sich noch fragt, ob die hier so schlau sind und die thermische Energie sinnvoll aufzufangen und an die Häuser zu verteilen, findet sich die Antwort bereits im nächsten Garten und auf dem übernächsten Dach. Wozu so mühevoll ein Kraftwerk mit Fernwärme unterhalten. So ein Quatsch, einfach in Rohr in den Boden rammen, an die Heizung anschließen, fertig. Jedenfalls finden sich in allerhand Vorgärten abgezäunte Bereiche in denen aus brodelt. Auf dem nächsten Dach ploppt das Überdruckventil und entlässt einen Schwall Wasser. Irgendwann kommen wir auch tatächlich in der Stadt an. Hier spazieren wir gemütlich durch die Governments Garden und genießen das schöne Wetter.

Später, zurück auf dem Campingplatz nutzen wir die Möglichkeit und begeben uns zum Entspannen in einen der Heißwasser Pools. Wie wir dem Info-Schild entnehmen, baden wir dabei in Wasser, das kochend vor gut 20 Stunden frisch aus dem platzeigenen Brunnen geholt wurde und dann für ca. 20 Stunden zum Abkühlen in Tanks zwischengelagert wurde. So nochmals richtig durchgewärmt, begeben wir uns zum Strand, um den Aufgang des Vollmondes zu erleben :-) Wir müssen aufpassen, noch bei ausreichend Licht den Weg zurück anzutreten, würde doch ein Schritt neben den Weg in einem heiß blubbernden Fluss enden - Verbrühungen eingeschlossen...

Sonntag, 27. Januar 2013

Gold und Sand

Heute schnüren wir unsere Wanderschuhe und fahren ein wenig Richtung Hinterland zum Ausgangspunkt "Karangahake Gorge", von dem aus wir in den Bergen das ehemalige Goldminengelände erkunden. Über diverse, schön schwankende Hängebrücken, an ehemaligen Schienenanlagen entlang, durch alte Tunnel hindurch mitten im Wald in der Schlucht finden sich diverse Überreste der alten Anlagen, in denen damals die aus dem Berg geholten Erzklumpen zerstampft und zermalen wurden, um anschließend mit chemischen Prozessen um ihren Goldanteil erleichtert zu werden. Zum Schluss führt uns unsere Tour noch durch den ehemaligen 1 km langen Eisenbahntunnel, der nur spärlich beleuchtet ist. Passenderweise kommen uns bei nächtlichen Verhältnissen massig Fahrradfahrer mit Helm und dafür ohne Licht entgegen.  Immerhin ist das Geknirsche der Reifen rechtzeitig zu hören, um Platz zu machen. Vom Letzten Gespann ist Basti besonders begeistert: Natürlich ohne Licht grummelt er die Passanten an, dass sie keine Leuchtweste trügen und so für ihn nicht zu sehen seien… Aber vielleicht war das ja auch nur ein Traum…Weil mal wieder bestes Wetter und Waihi gar nicht so weit von Waihi Beach entfernt ist, wollen wir dem Strand noch einen Besuch abstatten. Auf dem Weg dorthin halten wir aber nochmal in Downtown Waihi an. An diesem Sonntag ist die Stadt wie ausgestorben. Der Wind pustet einen Grasballen über die Kreuzung, als eine Kutsche langsam die Straße hoch kommt… Klingt wie aus einem Film, ist es auch... In Wirklichkeit sieht's so aus: Der Wind pustet eine leere Cola-Dose über die Kreuzung, als ein Auto langsam die Straße hoch kommt...

Am Ende der Hauptstraße steht als Denkmal eine weitere Erinnerung an die alten Goldminenzeiten. Das alte Pumpenhaus der örtlichen Mine steht als Ruine aber in Szene gesetzt am Rande der aktuellen Tagebau-Mine.

Nachdem wir auch noch einen Blick hinunter in die riesige Grabung der Mine geworfen haben, fahren wir weiter nach Waihi Beach. Hier ist mehr Leben, aber es bleibt recht ruhig. Ein erster Strandspaziergang macht Lust auf mehr und so kleiden wir uns um und stürzen uns in die Fluten. Das Wasser ist deutlich wärmer als vor einer Woche! Dazu kommt herrliche Brandung und wir genießen das Badevergnügen in vollen Zügen. Später gibt's ne Portion Fish & Chips in der mittlerweile schon fast Abendsonne am Strand. Hier ist's schön :-)

Samstag, 26. Januar 2013

Kathedrale am Strand

Obwohl am Abend noch ein paar dicke Wolken aufzogen, scheint morgens wieder zuverlässig die Sonne vom blauen Himmel. Das kommt uns sehr gelegen, und so machen wir uns auf den Weg auf die andere Seite der Coromandel-Halbinsel. Hier wollen wir uns zunächst "Cathedral Cove" ansehen, einen Durchbruch durch den Felsen in ähnlicher Größe wie neulich "Hole in the Rock". Anders als dort, liegt der Durchbruch allerdings an Land - vorausgesetzt man ist zur richtigen Zeit vor Ort, nämlich rund um das Niedrigwasser, die Low Tide. Dank ausgeklügeltem Zeitmanagement schaffen wir das. Allerdings ist der kleine Ausgangsparkplatz schon voll. Macht nichts, die Kiwis haben mitgedacht und ein paar Kilometer vorher auf einer Wiese einen großen Shuttleparkplatz eröffnet und stellen sogar einen Shuttlebus inklusive unterhaltsamen Fahrer bereit. Der Fußweg zur Cathedral Cove führt uns berauf und -ab, bis wir über eine Treppe hinunter zum Strand gelangen. Hola, ist hier was los! Und die Höhle ist wirklich beeindruckend und wie ein Kathedrale ausgehölt. Wir genießen das Treiben und die Sonne eine Weile und machen uns dann wieder auf den Weg. Wieder zurück liefert der Busfahrer mit einem "Viel Spaß in euren Öfen" bei unserem Auto ab.

Nicht allzu viele Kilometer weiter machen wir am "Hot Water Beach" halt. Wer unsere Reisen schon in prähistorischer Zeit verfolgt hat, weiss, dass hier dicht unter der Oberfläche an den richtigen Stellen ganz schön viel Hitze zu finden ist, vorausgesetzt man ist zur richtigen Zeit hier… ihr ahnt es bereits: zwei Stunden vor und zwei Stunden nach Niedrigwasser. Soweit passt alles, und wir beobachten mit in den Sand vergrabenen und damit heißen Füßen mit Freude das rege Treiben, heute scheint hier halb Neuseeland versammelt zu sein. Wie gehabt graben die Badewilligen mit ihren Schaufeln Löcher in den Strand - immer auch im Wettstreit mit den einlaufenden Wellen. Deren Wasser wird im Pool ja benötigt - allerdings bitteschön nicht zu viel, sonst versandet der Pool und die Arbeit muss von vorne beginnen. Also werden feingetunte Brandungsbrecher errichtet. Aber es hilft alles nichts, mit auflaufender Flut dauert es nicht lange, bis die nächste größere Welle kommt und für Aufregung sorgt. Als die Heißwasser-Karenzzeit ein Ende hat, kommen wir auf dem Weg zum Auto noch an einem kleinen Fluss vorbei, der auf dem Weg ins Meer einen großen Pool bildet, und staunen beim Hindurchwaten nicht schlecht, hat das Wasser doch tatsächlich fast Badewannen-Temperatur!

Schließlich fahren wir die letzten Kilometer nach Waihi, wo wir uns für zwei Nächte einquartieren.

Freitag, 25. Januar 2013

Endlich Muscheln

Die Nacht ist nicht ganz so entspannt wie erhofft, denn ein paar Mücken haben den Weg in den Camper gefunden und stellen sich immer dann ganz gewieft tot, wenn wir nach ihnen auf die Suche gehen. Mit ein paar Mückenstichen mehr schaukeln wir gemächlich Richtung Osten mit Ziel Thames am Südende der Coromandel Halbinsel.In der ehemaligen Goldgräberstadt machen wir kurz halt und schlendern die zentrale Straße entlang. Auch hier stehen immer noch ein paar tolle alte Gebäude aus eben jener Pionierzeit. Als wir genug gesehen haben, stoppen wir noch kurz bei Pak'n Save um Lebensmittel zu bunkern. Der Markt bekommt einen Bonuspunkt, weil hier die Sachen einfach wieder im Einkaufwagen landen, statt in dutzende kleine Plastikbeutelchen verstaut zu werden.

Hinter Thames wird die Straße schnell schmal, dafür aber (zumindest für den Beifahrer) wunderschön. Sie schlängelt sich in hunderten Kurven direkt an der Thames Bucht (Firth of Thames) am Fuße der Berge entlang. Hin und wieder passieren wir kleine Dörfer, die wundervoll an den Strand geschmiegt sind und deren größtes Problem ist, dass der Highway (und hier ist richtig Verkehr) quasi durch den Vorgarten führt. Kurz vor Coromandel Town erklimmen wir passenderweise einmal den "Gebirgszug" um nochmal einen tollen Blick auf die Buchten der Gegend zu erhalten.

Coromandel Town ist ein recht kleiner Ort - trotzdem ist richtig was los. Möglicherweise auch, weil uns ein langes Wochenende bevor steht. Nächsten Dienstag ist nämlich Feiertag in "Auckland". Und die Feiertage hier, sollten sie auf das Wochenende oder mitten in die Woche fallen (also Dienstag bis Donnerstag), werden auf den Montag verschoben. So ist halt am Montag Feiertag und diverse Weekenders machen sich aus Auckland auf nach Coromandel.

Kurz vor der Stadt finden wir die Mussel Kitchen. Hier genießen wir fürchterlich leckere Muscheln in der schön warmen Abendsonne. Awesome :-)

Und als wenn das nicht schon schön genug wäre… bisher haben es die Wolken immer geschafft, pünktlich zum Sonnenuntergang den Himmel zu verdecken - nicht so heute! Wir können von "unserem" Strand einen tollen Sonnenuntergang genießen.

Donnerstag, 24. Januar 2013

Ein langer Tag

Auf unserem Weg vom Campingplatz fahren wir direkt am Kauri-Museum vorbei, d.h. wir halten dort an. Trotz des stolzen Eintrittspreises besuchen wir die auführlichen Ausstellungen, die sich um den Holzeinschlags-Boom um die Jahrhundertwende drehen. Unmengen an Fotos dokumentieren, was die Männer damals im Busch geschlagen haben und wie das ganze abtransportiert und verarbeitet wurde. Dazu kommen reichlich Exponate, die verdeutlichen, was für Giganten da damals im Wald standen…Als wir wieder im Auto sitzen, stellen wir erschrocken fest, dass wir offenbar vier Stunden Zeit hier verbracht haben. So langsam wird's Zeit aufzubrechen. Unser Ziel heute liegt hinter Auckland, wir haben also noch etliche Kilometer zu fahren. Vor Auckland machen wir noch einen Abstecher nach Muriwai Beach, wo seit ein paar Jahren auf einem Felsen des Festlandes eine Kolonie Tölpel ihr Zuhause hat.

In Auckland kommen wir in die Ausläufer des Berufsverkehrs, aber alles in allem schwimmen wir auf der Autobahn ganz geschmeidig mit und kommen gut auf der anderen Seite an. Der Weg raus an die Firth of Thames ist mit deutlich mehr Serpentinen ausgestattet als gedacht, und so kommen wir erst halb acht am Campingplatz an. Der ist preislich deutlich der neue Spitzenreiter - insgesamt haben die Preise in den letzen fünf Jahren im Durchschnitt ziemlich genau um 10 Dollar und damit über 30% zugelegt. Auf diesem Platz fühlen wir uns eher wie in Australien, sind wir doch fast die einzigen Durchreise-Camper unter dutzenden von Dauerbewohnern.

Mittwoch, 23. Januar 2013

Im ewigen Wald

Zum Abschied aus Opononi werden wir nochmal von unserem Schweizer Nachbarn auf ein Käffchen eingeladen. Danach  jedoch machen wir uns wieder auf den Weg weiter nach Süden. Gleich hinter Opononi führt eine kleine Straße zu einem tollen Lookout hoch oben über der Bucht. Von hier kann man toll den ganzen Harbour hinunter blicken und die Kämpfe zwischen den von der Tasman See einlaufenden Wellen mit den durch die Ebbe ausströmenden Wassermassen beobachten.

Anschließend führt der Weg einige Kilometer durch Hügelland, bevor wir im Waipoua Forest in uralten Wald eintauchen. Schon bald machen wir Halt beim Tane Mahuta, dem "Gott des Waldes", dem größten Kauri-Baum Neuseelands, der hier schon seit weit mehr als 1.000 Jahren steht. Nicht die Höhe macht ihn so beeindruckend, sondern der dazugehörige Durchmesser des Stammes. Etwas weiter die Straße entlang starten wir eine Wanderung, die uns zunächst an den Four Sisters vorbei führt - vier sehr eng beieinander stehende, anscheinend noch nicht so alte, aber ziemlich hohe Kauris. Später gelangen wir zum "Vater des Waldes", dem zweitgrößten Kauri. Der erscheint uns vom Stammdurchmesser allerdings noch mächtiger… auf jeden Fall spielt er einige Ligen höher, als der Kauri, den wir hier vor ein paar Tagen schon einmal abgelichtet hatten. Leider hat den Guten vor ein paar Jahren wohl ein Blitzschlag ereilt. Seine Krone sieht seither nicht mehr ganz so majestätisch aus. Langsam windet sich der Weg die Berge hinauf und hinab durch den Wald. Die Vegetation ist wirklich fantastisch!

Als wir den Wald verlassen, wirkt das sich daran anschließende Hügelland ziemlich langweilig. Dem Rat der letzten Tankfee folgend, biegen wir zu den angeblich wundervollen Kai Iwi Lakes ab. Die sollen wundervoll in Hügel mit Pinienbewuchs und Sanddünen eingbettet sein. Als wir dort ankommen enttäuschen uns nicht nur die Prolls, die uns hupenderweise überholen (wohl weil wir einfach nicht mit Hundert Sachen die schmale Landstraße entlang rauschen wollen), sondern auch die Seen. Die Pinien sind anscheinend abgeholzt und Dünen sehen wir auch keine. Bleiben zwei relativ kleine Seen. Nett...

Im nächsten Ort, Dargaville, gibt's nicht viel, aber immerhin endlich wieder eine Tankstelle und einen Supermarkt :-) Also werden die Vorräte wieder aufgefüllt, bevor wir die letzten Kilometer in Angriff nehmen, die uns heute Abend nach Matakohe führen. Von unserem Stellplatz können wir wieder hübsch erhöht auf einen Naturhafen schauen. Wir trauen uns heute ans grüne Curry - beim letzten Mal gab's dabei das Erdbeben - diesmal passiert… nichts…

Dienstag, 22. Januar 2013

Die Wale kommen

Heute mal ohne Sonne packen wir unsere Sachen und machen uns auf den Weg gen Süden. Heute verspricht kein sonderlich aufregender Tag zu werden, da die Strecke uns durch echt abseits gelegenes Gebiet führt. Doch bevor wir im Niemandsland ankommen, machen wir noch im Ancient Kauri Kingdom halt. Hier werden in einer großen Werkstatt schicke Holzgegenstände (Schüsseln, Topfuntersetzer etc.) aus uraltem Sumpf-Kauri gearbeitet. Das Holz stammt dabei aus Kauri-Stämmen, die vor Ewigkeiten (ca. 45.000 Jahre) im Sumpf versanken, dadurch super in Schuss geblieben sind und nun geborgen wurden. Da unser Couch-Tisch demnächst seine Schuldigkeit getan haben wird, versorgen wir uns hier schonmal mit dem wichtigsten Teil seines Nachfolgers :-)
Weiter geht's durch Kaitaia (laut Lonely Planet, dem allwissenden Reiseführer, also sozusagen dem Hitchhikers Guide to Earth: "the Highlight of no-one's trip to NZ") ins weite Nichts. Von hier an sehen wir kaum noch einen Menschen, bis wir auf halber Strecke in Broadwood vor einem General Store aus Gründerzeiten halten. Gegenüber des Stores führt eine bestimmt genauso alte Hängebrücke über den kleinen Fluss. Wenn hier beim Überqueren das Timing der Schritte nicht genau stimmt, dauert es nicht lange, und die Brücke macht einen Überschlag…

Nochmal soviel Strecke und wir stehen an der Fähre, die uns über den Hokianga Harbour bringt. Auf der anderen Seite liegt Rawene, ein Städtchen, in dem wir letztes Mal auf einem schnuckligen Campingplatz Halt machten. Diesmal schauen wir uns nur das Städtchen an, fahren dann aber weiter immer am Harbour entlang bis nach Opononi.

Auf dem Campingplatz machen wir sogleich Bekanntschaft mit Beat, einem netten Schweizer, der hier jedes Jahr für drei bis vier Monate rüber kommt und uns auf einen echten Kaffee einlädt. Unser Camper steht heute wieder auf einem Hügel mit tollem Blick über den Harbour, der in Sichtweite ins offene Meer führt. Nach dem Abendbrot herrscht plötzlich große Aufregung: Die Wale kommen. Wir düsen hinunter ans Wasser und können immer wieder mal die Rückenflossen der Orcas aus dem Wasser ragen sehen. Leider schwimmen sie soweit am anderen Ufer, dass fürs Foto nicht allzuviel übrig bleibt… Vielleicht kommen sie ja morgen pünktlich nach dem Frühstück auf unserer Seite zurück geschwommen ;-)

Montag, 21. Januar 2013

Rodeln

Der Wecker klingelt heute erstmal gar nicht. Wir sind ordentlich erledigt und können ein paar Minuten extra Schlaf gut gebrauchen. Bevor wir aber aufbrechen, besorgen wir uns beim Campingplatzbetreiber noch zwei Plastik-Schlitten, die wir quasi als gute Gäste gerne ausleihen dürfen. Wofür wir die brauchen? Abwarten…Wir folgen der einzigen Straße, die noch geblieben ist, weiter gen Norden, bis wir das äußerste Ende erreicht haben: Cape Reinga. Die letzten paar hundert Meter bis zum nördlichsten Punkt Neuseelands wandern wir zu Fuß - natürlich mit kleinem Abstecher auf den örtlichen Aussichtshügel. Das Kap wird geziert von einem Leuchtturm, der mit seinen gut 10 m Bauhöhe aber gute 200 m über Meeresspiegel steht und damit aus 35 km als erstes Landzeichen Neuseelands für Seefahrer zu erblicken ist. Vorm Leuchtturm ist ein Wegweiser aufgebaut, dessen viele Wegweiser die Richtung und Entfernung zu diversen Orten auf der Welt anzeigen. Vor fünf Jahren waren etliche dieser gelben Plastikdinger wohl als Souvenir mitgegangen, diesmal scheinen noch alle vorhanden zu sein. Hier treffen wir auch das nette Paar vom Campingplatz wieder, die deutlich vor uns aufgebrochen waren und den ganzen Weg mit ihrem Jeep am Strand zurück gelegt haben.

Auf dem Weg zurück machen wir nach 20 km einen kleinen Abstecher zu den riesigen Sanddünen von Te Paki, wo wir auch unsere Schlitten auspacken. Mit denen bewaffnet, erklimmen wir die bestimmt 15-20 m hohe vorderste Düne. Denn von hier kann man nicht nur schön das Tal, das von einem kleinen Bach durchflossen wird, überblicken, sondern auch die Düne hinab rodeln - das ist hier quasi Volkssport. Schnell merken wir, dass Steigungen von weniger als 100% zu flach sind, um von alleine hinab zu gleiten. Wir fassen mehr Mut und wenden uns dem Teil der Düne zu, wo mehr Steigung vorhanden ist, und auch andere ihren Spaß suchen. Tatsächlich, hier ist es noch steiler und der Schlitten rutscht ganz brauchbar den Abhang hinab. Wir erreichen zwar nicht die Geschwindigkeit der Kinder auf ihren Bodyboards (also diesen kleinen Surfbrettern, auf denen man auf dem Bauch liegend normalerweise Wellen abreitet), aber Spaß macht's trotzdem. Ohne Skilift geht der Aufstieg allerdings ganz schön in die Beine…