Der Tag beginnt feucht - und bleibt es auch. Das Frühstück wird deshalb mangels schlechter Erreichbarkeit der Camp-Küche im Auto eingenommen. Wir verlassen den Platz für unsere Verhältnisse recht früh und folgen wieder der Great Ocean Road. Die schlängelt sich wieder herrlich an der Küste entlang. Je nachdem wir dicht der Regen gerade ist, kann man sogar die nächste Bucht erkennen. In Apollo Bay machen wir erstmal halt. Hier kann man den größten Teil der Stadt erbummeln, ohne Nass zu werden. Ein Hoch auf die Verandakonstruktion der hiesigen Geschäfte. Zum Aufwärmen gönnen wir uns erstmal einen Kaffee.
Hinter der kleinen Stadt verlässt die Great Ocean Road die Küste - und damit auch wir. Schon bald geht es auch wieder in bergiges Gelände, wo es uns für Kilometer in den Regenwald verschlägt. Und weil es so passend ist, machen wir hier einen Walk auf dem Maits Rest Rainforest Trail, immer schön zwischen und unter Baumfarnen entlang. Das Blätterdach ist fast überall so dicht, dass wir vom Regen nicht viel mitbekommen.
So ganz ohne Küste wollen wir dann doch nicht auskommen und biegen auf die Stichstraße zum historisch angeblich wertvollsten Leuchtturm Australiens ab. Auf mehr schlechter als rechter Straße holpern wir gen Küste durch Eukalyptuswälder. In einer Kurve ist wohl ein Koala zu sehen, verraten uns die hier haltenden Autos und die mit Kameras in die Bäume zielenden Leute.
Als wir endlich am Leuchtturmparkplatz ankommen, ist vom Turm nichts zu sehen. Nur ein Shop offeriert für teuer Geld Eintrittskarten für ein offenbar großes Gelände, aber mit Guided Tour auf den Turm. Das passt nicht so gut in unsere Pläne und so finden wir einen kurzen Spaziergang zu einem Aussichtspunkt, von wo der Leuchtturm zu sehen ist. Vorausgesetzt man wartet lange genug, bis die Regendichte entsprechend abgenommen hat ;-)
Von hier aus geht's wieder zurück zur Hauptstrecke (der Koala sitzt immer noch in der gleichen Kurve, trinkt aber diesmal aus einer Pfütze) und diese entlang bis nach Princetown. Das Wort town darin ist allerdings ordentlich geprahlt, Fresendelf ist dagegen schon fast Metropole. Aber: Hier ist ein Campingplatz und es sind nur noch wenige Kilometer bis zum Highlight einer jeden Great Ocean Road Tour, den 12 Aposteln.
Den Campingplatz kennen wir schon von vor vier Jahren und sind ordentlich erstaunt darüber, wie voll dieser abgelegene Platz doch ist. Ein Blick ins Internet offenbart uns einen kleinen Albtraum: Es ist Labour-Day-Wochenende. Da die Feiertage hier grundsätzlich auf den Montag fallen, ist über das dadurch verlängerte Wochenende ganz Australien unterwegs. Wir checken daraufhin gleich mal die nächsten zwei, drei anvisierten Campingplätze. Oh je, da kommt noch etwas Arbeit und Nervenaufwand auf uns zu...