Samstag, 14. März 2015

Salz

Am frühen Morgen wird’s im Camper wieder arktischkalt. Aber wir sind gut vorbereitet und haben eine zweite Decke ausklappbereit. Umso überraschter sind wir, als es beim Aufstehen gar nicht (mehr) wirklich kalt ist. Ein schöner Tag bahnt sich an. Ein Plausch mit unserem Nachbarn bringt etwas mehr Klarheit wegen des Wetters. Dieses Jahr gab es einen sehr "milden" Sommer und es ist doch deutlich kälter als es sein sollte.
Unser heutiges Ziel liegt nur einen Campersprung entfernt: Kingston S.E. Dabei soll es sich auch um ein nettes Ferienstädtchen handeln. Als wir eintrudeln, finden wir es aber gar nicht so nett. Ferienhäuser ziehen sich endlos an der Straße am Strand entlang. Der Ort lädt nicht wirklich zum Bummeln ein. Der Strand ist zwar endlos lang, besteht aber im Grunde genommen nur aus nicht mehr vorhandener, aber noch von Restbewuchs durchsetzter Düne. Dazu bläst der Wind "herrlich" frisch direkt vom Meer. Es ist 11:00 und wir können uns schwer vorstellen, hier einen Tag zu verbringen.
Ein Blick auf die Karte eröffnet einen neuen Plan. Wir fahren gleich heute die morgige Etappe. Die führt uns nun nach Meningie. Auf dem Weg dorthin passieren wir den Coorong National Park, der sich an einer endlos langen, schmalen Lagune mit extrem salzhaltigem Wasser entlangzieht. Wirklich viel zu sehen ist davon aber nicht, und auch alle Erkundungsstraßen in den Park sind entweder geschlossen, oder aber für unser Fahrzeug eh nicht befahrbar. Hin und wieder können wir ausgetrocknete Salzseen entdecken.
Meningie selbst liegt etwas landeinwärts an einem ziemlich großen See, dem Lake Albert. Hier pustet es nicht ganz so kalt und wir brutzeln eine Zeit lang in der Sonne, während wir ein Rugby-Spiel verfolgen. Zugeschaut wird dabei übrigens aus dem Auto am Spielfeldrand. Bei einem Tor der Heimmannschaft wird von einigen gehupt.